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0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lärm war ohrenbetäubend.
    „Da stimmt etwas nicht!" schrie Kauk gegen das Tosen an.
    Speideck zog den Kopf zwischen die Schultern und drang in den großen Saal ein.
    Im ersten Augenblick dachte er, der obere Teil des Gebäudes wäre einfach abgerissen und davongeweht worden, doch dann sah er, daß nur das Oberlicht eingestürzt war.
    Zwischen den Trümmern bewegten sich zwei Gestalten, die die Hyperkomanlage in Richtung des Ausgangs schleppten.
    Alaska und Augustus!
    Was für ein Gespann! dachte Speideck.
    „Dort!" brüllte der Zellaktivatorträger und deutete zum zweiten Funkgerät.
    Zunächst begriff Speideck nicht, aber da war Kauk an seiner Seite und zog ihn mit sich ins Innere des Saales. Kaum, daß die beiden Männer die zweite Anlage ins Treppenhaus gerettet hatten, gab der Rest der Decke über dem Saal endgültig nach und krachte auf den Boden herab.
     
    7.
     
    Wenn er später danach gefragt wurde, konnte Bilor Wouznell nie genau sagen, was er gesehen hatte.
    Als das Ding erschien, befand Wouznell sich in der Nähe der vier großen Tennisplätze am Ortsausgang von Dry Mills. Einmal am Tag pflegte er auf die große Stahlrohrtribüne hinaufzusteigen und sich umzusehen. Von der oberen Sitzreihe aus hatte er einen guten Ausblick zum Sabbathday Lake und zum Sebago Lake.
    Nicht, daß Wouznell erwartet hätte, von seinem Beobachtungsplatz aus irgend etwas zu entdecken. Er wollte einfach seine Tage einteilen und hatte sich einige Unternehmungen zur Gewohnheit gemacht.
    Noch bevor Wouznell die Tribüne erreichte, fiel ein Schatten über Dry Mills.
    Schneesturm! war Wouznells erster Gedanke.
    Er blickte zum Himmel hinauf.
    Sofort erkannte er, daß der drohende Schatten nicht von einer Wolke, sondern von einem ungefügen schwarzen Gebilde stammte, das lautlos über Dry Mills schwebte.
    Das Ding wurde von irgend etwas eingehüllt, was eine genaue Bestimmung seiner äußeren Umrissen unmöglich machte.
    Trotzdem glaubte Wouznell, daß es sich um eine Art Flugkörper handelte, um einen mächtigen Apparat, der den gesamten Himmel über Dry Mills einzunehmen schien.
    Das Gebilde wirkte fremdartig und bedrohlich.
    Es schien alle Gefahren in sich zu vereinigen, von denen Wouznell sich insgeheim bedroht gefühlt hatte.
    Wouznell hatte ein paar Bücher mit metaphysischem und philosophischem Inhalt gelesen, und so war es kein Wunder, daß sein durch zweimonatige Einsamkeit strapazierter Verstand sich fragte, ob das alles nicht vielleicht nur eine Materialisation seines umnebelten Bewußtseins war.
    Aber auch die Summe seiner unbewußten Ängste hätte sich kaum in dieser unheimlichen Form gezeigt.
    Nein! dachte Wouznell und blieb wie festgenagelt stehen. Das Ding ist echt!
    Er überlegte, woher es kam und was es vorhatte.
    Nach einer Weile bewegte sich der schwarze Riesenkörper.
    Wie eine Welle am Himmel! schoß es Wouznell durch den Kopf - und das war der Vergleich, den er auch später immer wieder benutzte, weil ihm einfach keine besseren Worte einfielen, um das Ding zu beschreiben.
    Die Welle, die Wolke, der Flugkörper, oder was immer es war, glitt westwärts, in Richtung Sebago Lake.
    Über der Ebene von Dry Mills kam das Ding zum Stillstand. Es sank tiefer und schien das Land unter sich zu erdrücken, auszulöschen. Eine Quadratkilometer große Fläche war plötzlich schwarz.
    Wouznell fiel das Atmen schwer.
    Er schüttelte den Druck von sich ab und setzte sich wieder in Bewegung. Unwillkürlich warf er die Kalzoon-44 auf den Boden, denn sein Instinkt riet ihm, nicht mit einer Waffe herumzulaufen, solange das Ding in der Nähe war.
    Obwohl er vor Entsetzen fast gelähmt war, führte er sein ursprüngliches Vorhaben zu Ende und betrat die Tennisplätze.
    Er hatte den Eindruck, daß es noch stiller war als sonst, und augenblicklich fiel ihm ein, woher diese Veränderung rührte: Die Vögel waren verstummt!
    Wouznell glaubte, daß er sich auf die Signale der Natur verlassen konnte.
    Sein Atem ging keuchend, als hätte er eine schwere Last zu tragen. In seinen Ohren rauschte es, und sein Herz schlug bis zum Hals.
    Er erreichte den Auf gang zur Tribüne.
    Flüchtig dachte er daran, daß er dort oben ausgezeichnet zu sehen sein würde, geradezu eine Herausforderung für jeden, der ihn beobachtete. Trotzdem stieg er hinauf. Seine Schritte klapperten auf dem Metall. Das Geräusch erschien ihm so laut, daß er sich fragte, ob es bis hinüber zum Sebago Lake zu hören war.
    Wouznell hockte sich auf die oberste Bank, leicht

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