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0769 - Das Kollektiv

0769 - Das Kollektiv

Titel: 0769 - Das Kollektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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waren sie verloren.
    Zamorra blieb nur eine einzige Chance: schneller zu sein als Ted. Ihn vom Machtkristall zu trennen. Sobald der körperliche Kontakt abbrach, konnte der Kristall nicht mehr verwendet werden.
    Ansatzlos hechtete der Parapsychologe auf den Freund zu.
    Es war der Moment, der sich scheinbar zu einer Ewigkeit dehnte. Zamorra sah, wie sich die Entfernung zu Ted verkürzte. Drei Meter. Zwei. Dann noch einen.
    Aber gleichzeitig sah er, dass er es nicht schaffen konnte.
    Ted hatte mit dem Angriff gerechnet.
    Der Kristall in seiner Hand funkelte, und es mochte nur noch Sekundenbruchteile dauern, bis er seine vernichtende Kraft entfaltete.
    Eiskalt befahl Ted Ewigk dem Kristall, Zamorra und Nicole zu vernichten.
    ***
    Zur gleichen Zeit geschah nicht weit entfernt etwas Seltsames.
    Ein Mann, groß, blond, in seiner Statur einem Wikinger ähnelnd, öffnete die Augen. Um ihn herum war Dunkelheit. Schwärze.
    Er fragte sich, wo er war. Und ob er die vergangenen Stunden nur geträumt hatte.
    Ich bin Ted Ewigk, dachte er. Und ich habe geträumt, Zamorra und Nicole zu töten.
    Verwirrt richtete er sich auf.
    Er lag in einem Bett.
    Aber dies war nicht die Villa Etemale in Rom. Dies war nicht sein Bett, das ihm so vertraut und seit dem Fortgang Carlottas doch gleichzeitig so leer erschienen war.
    Dies war nicht sein Zimmer.
    Es ist wahr, dachte er erschüttert. Ich erinnere mich wieder. Ich habe die Reise zum Unsichtbaren-Planeten unternommen.
    Die Landung in der kargen Wüstenumgebung, die Höhle, in der er die sieben gefangenen Ewigen gefunden hatte - alles stand ihm jetzt wieder klar vor Augen. Er wusste, wer er war und warum er hier war!
    Die Unsichtbaren hatten ihn beeinflusst. Um den Ewigen zu befragen, hatte er den Dhyarra aktiviert - wohl wissend, was für ein Risiko er damit einging. Aber das war die einzige Möglichkeit gewesen, etwas über die Herkunft der sieben Gefangenen zu erfahren und damit etwas über die Vergangenheit des Planeten, auf dem er gelandet war.
    Die Unsichtbaren hatten ihm keine Chance gelassen.
    Sie manipulierten den Dhyarra auf eine Weise, auf die selbst Ted den Sternenstein nicht zu beherrschen gewusst hätte. Sie verschleppten Ted aus der Höhle - aber wohin? Wo befand er sich jetzt? - und blockierten seine Erinnerung.
    Er entsann sich, einem der Unsichtbaren gegenübergesessen zu haben. Dieser hatte ihm gesagt, dass man auf der Suche nach zwei Menschen war, die ebenfalls den Planeten betreten hatten.
    Nicole und Zamorra!
    Waren sie ihm gefolgt? Es musste so sein.
    Er hatte das Risiko in Kauf nehmen müssen, als er mit der Hornisse verschwand. Natürlich würden seine Freunde ahnen, wohin er sich abgesetzt hatte. Und natürlich würden sie alles unternehmen, um ihn zurückzuholen, weil sein Plan einfach zu risikoreich war. Er wusste es, und trotzdem folgte er seinem Gespür, das sofort angeschlagen hatte, als Zamorra von dem Unsichtbaren-Planeten erzählte.
    Und jetzt war er hier.
    Aber wo war »hier«?
    Und was war in den vergangenen Stunden, seitdem er aus der Höhle entführt worden war, geschehen? Befand er sich immer noch auf dem Unsichtbaren-Planeten? Wenn es so war, dann musste es sich um einen gänzlich anderen Abschnitt handeln. Die Wüstenlandschaft war verschwunden. Stattdessen fand er sich in einem Zimmer wieder, dessen Einrichtung ihm auf merkwürdige Weise nachgemacht erschien.
    Erinnere dich, alter Knabe. Was ist passiert?
    Aber da war nur ein großes schwarzes Loch. Das Einzige, was ihm noch präsent war, war der Träum. Der Traum, in dem er seinem Gefängnis entkommen war, indem er den Machtkristall aktivierte. Der Traum, in dem er Zamorra und Nicole auflauerte, um sie zu töten… weil er, manipuliert durch die Unsichtbaren, nicht mehr wusste, was er tat!
    Der Traum, der zur Wirklichkeit geworden war, als er seinen Befehl an den Dhyarra weitergegeben hatte…
    ***
    Zamorra spürte den nackten, kalten Felsboden unter sich.
    Er hielt die Augen geschlossen. Nicht weil er bewusstlos gewesen wäre, sondern weil er sich fürchtete. Der Energie eines Machtkristalls hatte er nichts entgegenzusetzen. Wenn es Ted gefiel, konnte er die Kuppelhalle, ja sogar den gesamten Planeten in einem Feuersturm verbrennen.
    Aber das Feuer kam nicht.
    Stattdessen blieb die Kälte.
    Sekunden später, als Zamorra klar wurde, dass etwas geschehen sein musste - etwas, das Ted im letzten Augenblick gehindert hatte, seinen Plan umzusetzen -, öffnete er die Augen.
    Über sich sah er die Ranken

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