077 - Zu Gast bei Mr. Vampir
Experiment machen.“
„Ihr ihre Tochter bringen?“
„Das könnte einen Schock zur Folge haben, in irgendeiner Richtung. Und vielleicht wäre Jeannine dann zumindest in einem Zustand, in dem sie an ihrer Genesung mitarbeitet.“ Morestier sieht den Kommissar nachdenklich an. „Aber vielleicht wird sie mir auch etwas vorspielen, um in ihrer Verzweiflung die Möglichkeit zu bekommen, von hier zu entfliehen. Und dazu brauche ich Sie, Kommissar.“
„Um sie diskret überwachen zu lassen?“
„Ja. Es handelt sich nur um einige Tage. Wenn der Schock sie nicht kuriert, wird sie wie ein wildes Tier sein, und davor habe ich Angst.“
„Sie können auf mich zählen, Doktor.“
Eine Krankenschwester kommt mit einem kleinen Mädchen auf dem Arm herein.
„Gleich wirst du bei deiner Mama sein“, sagt Morestier zu der Kleinen. „Freust du dich schon?“
„Ja“, nickt das kleine Mädchen. „Ja.“
Der Arzt wendet sich an Fauchard. „Ich werde mit der Kleinen allein zu Jeannine gehen. Ich möchte, daß sie so wenig wie möglich abgelenkt wird.“
Eine Stunde vergeht. Morestier ist immer noch in Jeannines Zimmer. Fauchard wird ungeduldig.
Er geht zur Tür von Jeannines Zimmer und klopft. Keine Antwort. Plötzlich beunruhigt, drückt er die Klinke nieder und tritt ein.
Morestier liegt flach auf dem Bett. Tot. An seinem Hals ist eine Bißverletzung.
Das Fenster steht weit offen, aber es ist mit dicken Eisenstangen vergittert. Und der Kommissar hat nicht einen Augenblick lang die Tür zu dem Zimmer aus den Augen gelassen.
Jeannine und ihre Tochter sind verschwunden.
ENDE
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