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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in weitem Umkreis von vielen Lichtjahren kein n-dimensionales Gebilde wie der Planet Erde oder die Sonne Medaillon zu entdecken. Es gibt überhaupt keine Anzeichen für ihre Existenz.
    Ich habe jedoch gewisse Theorien darüber entwickelt, was passiert sein könnte."
    „Und?" fragte Rhodan hoffnungsvoll. „Ich möchte mich dazu noch nicht äußern. Berechnungen, die nicht aufgehen, sollte man für sich behalten. Um eindeutig klären zu können, was geschehen ist, würde ich die Unterstützung des Rechenverbunds brauchen."
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, kehrte er zu seinen Artgenossen zurück. Die Entscheidung lag jetzt bei Rhodan. Ich brauchte nicht lange zu warten, bis er sich zu einem Entschluß durchrang. „Zur Hölle mit allem falschen Stolz", sagte er. „Wir kehren zur SOL zurück."
    Ich atmete auf. Um ehrlich zu sein, ich hätte nicht geglaubt, daß sich Rhodan so rasch zu diesem Schritt durchringen würde. Sicherlich hatten Dobraks Äußerungen den Ausschlag dafür gegeben.
    Ich prophezeite Rhodan: „Seien Sie gewiß, daß die Solgeborenen Sie mit offenen Armen empfangen werden."
     
    *
     
    Und ich behielt recht.
    Beide Parteien hatten aus den Fehlern gelernt. Die Trennung hatte ihnen gezeigt, daß sie nur dann etwas erreichten, wenn sie an einem Strang zogen. Und saßen wir nicht alle im wahrsten Sinne des Wortes in einem Boot?
    Zudem fiel nun ein wichtiger Aspekt weg: Nämlich die Furcht der Solgeborenen vor einer Landung auf der von den Aphilikern regierten Erde. Doch den Ausschlag für den Gesinnungswechsel der Solgeborenen gab das nicht. Zu ihrer Ehrenrettung sei gesagt, daß das Verschwinden der Erde für sie ein ebensolcher Schock war wie für uns andere.
    Immerhin ging es um das Schicksal von 20 Milliarden Menschen.
    Was mochte mit ihnen passiert sein?
    Wir alle hofften, daß uns die Kelosker, nun da ihnen wieder der Rechenverbund zur Verfügung stand, diese Frage bald würden beantworten können.
    Aber wir mußten erkennen, daß wir zu große Erwartungen in Dobraks Können setzten; wir erwarteten von den Keloskern einfach zuviel. Denn trotz der ungeahnten Möglichkeiten ihrer n-dimensionalen Mathematik konnten sie keine Wunderdinge vollbringen - und vor allem waren sie keine Hellseher.
    Dobrak lieferte zwar stichhaltige Fakten, doch diese vergrößerten nur die Ungewißheit über das Schicksal der 20 Milliarden Terraner.
     
    *
     
    „Dobrak ist sicher, daß das Medaillon-System mitsamt der Erde in den Schlund gestürzt ist.
    Er glaubt sogar, das Datum ziemlich genau bestimmen zu können. Demnach muß es am 2. 9. 3581 zur Katastrophe gekommen sein. So sieht die schreckliche Wahrheit aus."
    Perry Rhodan erzielte durch diese knappe, scheinbar emotionslos vorgetragene Formulierung mehr Wirkung als durch lange Erklärungen.
    Die Bestürzung unter den Anwesenden war ungeheuer. Man wußte nun zwar, was mit der Erde geschehen war, doch das Schicksal der 20 Milliarden Menschen blieb weiterhin ungeklärt.
    Als jemand sagte, daß man mit dem Schlimmsten rechnen und sich mit dem Gedanken vertraut machen müsse, daß alle Terraner beim Sturz in den Schlund den Tod gefunden hatten, wurde er einfach niedergeschrien. Niemand wollte diese schreckliche Möglichkeit in Betracht ziehen.
    Sofort entbrannten Diskussionen darüber, wie es zu dieser Katastrophe gekommen sein mochte und welche Überlebenschancen die Menschen auf der Erde gehabt hatten.
    Natürlich führten solche Spekulationen zu nichts, aber sie waren dennoch nötig. Es war immer besser, Probleme zu besprechen, als sie totzuschweigen.
    Der Tumult legte sich langsam, und die ersten, ernstgemeinten Vorschläge wurden unterbreitet. „Ich bitte Sie, von der Voraussetzung auszugehen, daß wir die Erde finden müssen", sagte Rhodan. „Und wenn es noch so undurchführbar scheint - wir müssen einen Weg finden, das Unmögliche zu vollbringen. Unsere Lage ist ziemlich hoffnungslos. Nicht nur, daß unsere NUG-Vorräte bis auf ein Minimum zusammengeschmolzen sind, treiben wir in einer starken Strömung des Mahlstroms, die uns in knapp vier Wochen in den Wirkungsbereich des Schlundes bringen wird. Natürlich reichen die Treibstoffreste aus, die SOL aus der Drift zu manövrieren. Aber dann wären alle unsere Reserven verbraucht - und wir würden endgültig dem Abgrund zutreiben."
    Ich erkannte Rhodans Absicht. Er sagte nichts Neues, aber er zählte die bekannten Tatsachen deshalb so ausführlich auf, um die Männer und Frauen auf andere Gedanken zu

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