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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie wirkte sofort.
    Zanta wurde lammfromm und verschwand. „Gar so schlimm ist unsere Lage nun wiederum auch nicht", sagte Joscan. „Unsere Treibstoffvorräte reichen immerhin aus, um uns aus dieser Drift zu bringen."
    „Und warum tun wir das nicht sofort?" fragte einer der umstehenden Männer. „Diese Möglichkeit sparen wir uns bis zuletzt auf", erwiderte Joscan.
    Und ich fügte im Geist hinzu: Wenn die letzten NUG-Behälter ausgebrannt sind, ist die SOL völlig manövrierunfähig und hilflos den Gewalten des Mahlstroms ausgeliefert.
     
    *
     
    Die Stimmung unter den Solgeborenen war auf den Nullpunkt gesunken. Ich bemerkte überall Anzeichen für aufkommende Panik.
    Wo Joscan Hellmut auftauchte, wurde er von besorgten Menschen mit Fragen bestürmt. „Sagen Sie uns, werden wir in den Schlund stürzen?"
    „Wie soll es nun mit uns weitergehen? Wissen Sie keinen Ausweg aus unserer Lage?"
    Eine Frau hielt Joscan ihr Kleinkind hin und verlangte: „Blicken Sie meinem Sohn in die Augen, und dann sagen Sie, ob es für uns noch eine Rettung gibt."
    Es wurden auch die ersten Kritiken laut. „Wären noch Rhodan und seine Leute an Bord, wir wären nie in diese ausweglose Situation geschlittert."
    Joscan tat mir leid. Er versuchte alles, um die Menschen zu beruhigen und ihnen zu erklären, daß keine unmittelbare Gefahr bestünde. Aber die Solgeborenen - oder die Mehrheit von ihnen - hatten ein Stadium erreicht, in dem sie vernünftigen Argumenten nicht mehr zugänglich waren.
    Hoggard Zanta hatte überhaupt nichts mehr zu bestellen. Wenn er seine Durchhalteparolen von sich gab, wurde er ausgelacht. Aber er wollte einfach nicht erkennen, daß er ausgespielt hatte. Er versuchte nun, seine Popularität zurückzugewinnen, indem er gegen jene wetterte, die man aus der SOL vertrieben hatte. „Wir werden der Flotte der Beiboote nachfliegen und Rhodan ein Ultimatum stellen.
    Entweder überläßt er uns alle NUG-Behälter der Beiboote, oder wir vernichten sie. Jetzt heißt es, Auge um Auge, Zahn um Zahn..."
    Die Menge ließ ihn gar nicht erst aussprechen und verprügelte ihn nach Strich und Faden. Als er von meinen Posbis vor einer Lynchjustiz gerettet wurde, fehlten ihm etliche Zähne, und er hatte zwei blaue Augen.
    Ich suchte Joscan Hellmut auf, der sich mit Romeo und Julia in seine Kabine zurückgezogen hatte. „Du darfst die Organisation nicht vernachlässigen'', sagte Romeo gerade. „Wenn du nicht hart durchgreifst und für Einhaltung der Bordgesetze sorgst, dann herrscht bald totale Anarchie. In ihrer Verzweiflung sind die Menschen zu allem fähig."
    „Wir können von SENECA neue Notstandsgesetze anfordern, die der Lage angepaßt sind", sagte Julia. „Du mußt auch an deine Position denken. Du bist der Kommandant der SOL. Du solltest dich in diesem Amt bestätigen lassen."
    „Der Zeitpunkt für Wahlen ist nicht gerade günstig", schloß Romeo an. „Deshalb solltest du in Erwägung ziehen, diktatorische Maßnahmen zu ergreifen. Die SOL braucht eine starke Führungshand ..."
    „Hört auf!" schrie Joscan das Roboterpärchen an. „Wenn ihr keine vernünftigeren Vorschläge zu machen habt, dann verschwindet besser."
    „Wir meinten es doch nur gut", rechtfertigte sich Julia. „Schluß damit!"
    Ich blickte zu dem Roboterpärchen. Mir war klar, daß sie den Psychoterror gegen Joscan ganz bewußt forcierten, dahinter steckte SENE-CA. „Laßt mich mit Josc allein", bat ich. „Und nehmt meine Beschützer gleich mit."
    Die Posbis und Willys protestierten zuerst, doch dann beugten sie sich dem Diktat des Roboterpärchens.
    Als ich mit Joscan allein war, sagte er: „Na, los, worauf wartest du noch? Schütte deinen Hohn und Spott über mich aus. Du bist doch nur geblieben, um mich versagen zu sehn. Jetzt kannst du triumphieren."
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe gar nicht die Absicht, mich zu äußern. Ich bin nur gekommen, um dir zu sagen, daß ich die SOL verlasse."
    „Du hältst es wie die Ratten auf dem sinkenden Schiff", sagte er verbittert. „Das ist doch ein terranisches Sprichwort, oder? Es entspricht jedenfalls der terranischen Mentalität. Fliege nur zu Rhodan und berichte ihm, was du gesehen hast. Ich halte dich nicht."
    „Du kannst mich auch nicht zurückhalten", erwiderte ich ruhig. „Ich habe mich zu nichts verpflichtet."
    Er starrte eine Weile vor sich hin, dann murmelte er: „Entschuldige, Galto. Ich war ungerecht und verbittert. Das alles wächst mir über den Kopf.
    Ich hätte nicht geglaubt,

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