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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bringen. Sie sollten nicht über ihr Los jammern, sondern sich Gedanken darüber machen, wie man es ändern könnte.
    Ein Ingenieur aus dem Maschinenraum der SZ-2 meldete sich zu Wort. „Warum machen wir nicht aus der Not eine Tugend. Wir dürfen nicht die letzten Treibstoffreste aufbrauchen. Eine gewisse Reserve müssen wir uns für einen Ernstfall bewahren - etwa wenn wir von einem der Mahlstrom-Völker angegriffen werden. Wieso also NU-Gas vergeuden? Lassen wir uns von der Drift in den Schlund treiben. Wer weiß, vielleicht kommen wir sogar dort heraus, wo sich die Erde befindet. Die Kelosker müßten das noch berechnen können."
    „Dobrak hat in meinem Auftrag eine solche Wahrscheinlichkeitsberechnung bereits angestellt", erklärte Rhodan. „Er rät uns von einem solchen Unternehmen ab. Seiner Meinung nach ist die Gefahr, daß die SOL dabei zerstört werden könnte, groß."
    „Völlig undiskutabel", stimmte Professor Waringer zu. „Wir wollen ja schließlich nicht Selbstmord begehen."
    „Welche Möglichkeiten bleiben uns dann aber noch?" fragte Joscan Hellmut an, der mit einigen ausgewählten Solgeborenen ebenfalls an dieser Sitzung teilnahm. Unnötig, zu erwähnen, daß Hoggard Zanta davon ausgeschlossen war.
    Ein Galakto-Ethnologe, der im Mahlstrom geboren worden war, unterbreitete folgenden Vorschlag: „Wir könnten versuchen, mit einigen Völkern des Mahlstroms Kontakt aufzunehmen und sie um Hilfe zu bitten. Das wäre gleichzeitig ein Weg zur Völkerverständigung, und diese Kontakte könnten uns für das spätere Leben im Mahlstrom nützlich sein."
    Viele waren der Meinung, daß dies ein vernünftiger Vorschlag sei. Auch Rhodan stimmte dem prinzipiell zu - doch sein Gegenargument war nicht von der Hand zu weisen. Naturgemäß würde eine solche Kontaktaufnahme viel Zeit beanspruchen - und gerade Zeit stand uns, neben Treibstoff, nicht viel zur Verfügung. „Es sieht so aus, als würden keine vernünftigen Vorschläge mehr kommen, Perry", meinte Galbraith Deighton. „Wir werden den Versuch mit den 22 000 lemurischen Raumschiffen wagen müssen."
    „Was für 22 000 lemurische Raumschiffe?" fragte ich verblüfft. „Es gibt im Mahlstrom eine lemurische Flotte, die auf ähnliche Weise wie die Erde einst hierher verschlagen wurde", führte Rhodan aus. „Viele der 22000 Kugelraumer sind unbrauchbar geworden. Aber es gibt auch noch solche, die ganz gut in Schuß sind. Davon konnten wir uns überzeugen. Einige von Ihnen, die den Sturz der Erde in den Mahlstrom mitgemacht haben, werden sich erinnern, daß ich von Zeus die Koordinaten dieser verlassenen Flotte bekommen habe. Die anderen können alle verfügbaren Unterlagen anfordern."
    Joscan Hellmut sprang auf. „Was versprechen Sie sich von den lemurischen Schiffen?" fragte er angriffslustig. „Wenn Sie vorhaben, auf diese Wracks überzuwechseln und die SOL im Stich zu lassen, dann müssen Sie mit dem Veto der Solgeborenen rechnen."
    „Niemand denkt daran, die SOL aufzugeben", erwiderte Rhodan. „Im Gegenteil, ich erwäge, so viele der Schiffe wie nur möglich zu mobilisieren und mit ihnen die SOL aus dieser starken Drift zu schleppen."
    Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung, doch es wurden sofort Fragen über die technische Durchführung dieses Vorhabens laut. „An den technischen Problemen wird noch gearbeitet", sagte Rhodan. „Wie dieser Rettungsversuch genau vor sich gehen soll, weiß ich noch nicht. Aber eine Möglichkeit sollte sich leicht finden. Inzwischen soll ein Vorauskommando zu der Flotte fliegen und die Schiffe katalogisieren."
    „Ich melde mich freiwillig für diese Mission", rief ich impulsiv.
    Rhodan wandte sich mir zu. „Das ist sehr löblich", meinte er schmunzelnd. „Aber sollten Sie nicht vorher die Erlaubnis Ihrer Posbis und Willys einholen, Galto? Wenn Sie sie bekommen, dann können Sie sich bei Atlan melden. Er wird das Kommando für diese Expedition übernehmen."
    Ich hatte das Gefühl, unter dem Gelächter der anderen ganz klein zu werden. Es machte mir in Wirklichkeit jedoch gar nichts aus, daß einige blöde Witze über mich und meine Betreuer rissen. Ich würde es ihnen schon zeigen.
    Die Ereignisse der letzten Tage, die Trostlosigkeit an Bord der SOL, das alles hatte in mir den unbändigen Wunsch nach Abwechslung geweckt.
     
    12.
     
    Ich ließ mir bis fünf Minuten vor Start des Leichten Kreuzers Zeit, dann schlug ich zu.
    Zuvor hatte ich noch versucht, Gucky oder Ras Tschubai für meinen Plan zu gewinnen.

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