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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschwindigkeit zurückgelegt, als die Ortung plötzlich Alarm gab. „Vor uns - ein gewaltiger Körper. Wir steuern direkt darauf zu. Wenn wir den Kurs nicht ändern, kommt es unweigerlich zur Kollision."
    „Warum kam der Alarm nicht früher?" rief Atlan ärgerlich. „Eine Ortung war wegen der geringen Masse nicht..."
    „Der Zusammenstoß ist nicht mehr zu verhindern!" meldete der Navigator. „HÜ-Schirme einschalten!" befahl Atlan. Aber das war nicht nötig; die Sicherheitsautomatik war ihm zuvorgekommen.
    Ich sah gebannt auf den Panoramabildschirm. Aus dem funkelnden Partikelnebel schälte sich ein Gebilde von annähernd kugeliger Form. Es hatte gut einen Kilometer Durchmesser. Einst war es ein imposanter Kugelraumer gewesen, doch nun war von ihm nur noch ein spärliches Skelett übriggeblieben. Einige angefressene Verstrebungen, verschiedene Plattformen, Maschinenreste bildeten das Gerippe. Dazwischen trieben unförmige Teile, deren ursprüngliche Form nicht einmal mehr erahnt werden konnte ... Das Ganze sah aus wie von Ratten angenagt.
    Der Leichte Kreuzer raste durch dieses Gebilde hindurch. Als es zum Zusammenprall mit dem HÜ-Schirm kam, platzte das Gerippe auseinander, die Bruchstücke trieben in alle Richtungen auseinander.
    Unser Schiff wurde bei dem Zusammenstoß nicht einmal erschüttert. „Was mag mit dem Schiff passiert sein?" fragte einer der Männer am Kommandopult.
    „Das war ein Werk der Energie-Algen", antwortete Atlan. „Perry Rhodan hat mich davon unterrichtet, daß sich inmitten der 22 000 lemurischen Schiffe eine energetische Lebensform entwickelt hat, die jegliche Materie anfällt und absorbiert. Ich hätte nicht geglaubt, daß diese Energie-Algen so gründliche Arbeit leisten."
    „Hoffentlich fressen sie uns nicht das Schiff unter den Beinen fort", meinte ich scherzhaft.
    Wieder tauchte das Skelett eines lemurischen Schiffes auf. Diesmal bestand jedoch die Gefahr einer Kollision nicht. „Wir nähern uns jetzt dem Zentrum der Flotte", meldete die Ortung. „Ein Zunehmen der Masse ist unverkennbar, aber..."
    „Was, aber?" fragte Atlan ungeduldig. „Masse und Dichte stehen in keinem Verhältnis zueinander", fuhr der Orter fort „Die Masse, die ein durchschnittlich großes lemurisches Schiff ergeben würde, erstreckt sich über Hunderte von Kilometern."
    Atlan preßte die Lippen zusammen. Das bedeutete nichts anderes, als daß die von uns georteten Schiffe allesamt von den Energie-Algen befallen worden waren. Wir konnten uns bald mit eigenen Augen davon überzeugen, daß die Energie-Algen einen ungeheuren Appetit entwickelt hatten. An uns trieben Hunderte ähnlicher Gebilde vorbei, wie wir sie schon zuvor gesehen hatten. Es waren die erbärmlichen Überreste lemurischer Kugelraumer, die wahrscheinlich noch vor hundert Jahren voll funktionsfähig gewesen waren. Sie als Wracks zu bezeichnen, wäre eine maßlose Übertreibung gewesen. „Sollen wir unter diesen Umständen überhaupt noch weitermachen?" fragte ich Atlan. „Wir suchen weiter. Vielleicht finden wir wenigstens ein einziges Schiff, das ganz geblieben ist", sagte er. „Dann wäre unsere Mission wenigstens nicht umsonst gewesen."
    Als wir ein relativ guterhaltenes Wrack sichteten, schöpften wir neue Hoffnung. Wir redeten uns ein, daß wir nun in ein Gebiet kamen, in das die Energie-Algen noch nicht vorgedrungen waren.
    Doch diese Hoffnung war trügerisch. Zwar fanden wir immer mehr teilweise erhaltene Schiffe, doch war keines davon einsatzfähig oder wenigstens reparierbar.
    Und dann hatten wir das Ende der Flotte erreicht. „Von 22 000 Schiffen ist kein einziges mehr flugtauglich", sagte Atlan niedergeschlagen. „Vielleicht existieren doch noch einige Schiffe, die von der Flotte durch eine Drift abgetrieben wurden", meinte ich, ohne jedoch so recht daran zu glauben.
    Atlan nickte. „Es schadet nichts, wenn wir einige Zeit in diesem Gebiet kreuzen. Was war das?"
    Ich wußte zuerst nicht, was er meinte. Erst als er sich dem Hyperfunkempfänger näherte, wurde ich auf die regelmäßig wiederkehrenden Signale aus dem Lautsprecher aufmerksam. „Ich habe diese rhythmischen Impulse zufällig aufgefangen", erklärte der Funker. „Sie kommen von einer roten Riesensonne, wahrscheinlich einem Pulsar. Es ist nicht ungewöhnlich, daß Pulsare regelmäßige 5-D-Impulse aussenden."
    „Ich habe die Ortungsergebnisse über den Roten Riesen ausgewertet", schloß der Mann an der Hyperortung an. „An ihm ist nichts Besonderes, ein

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