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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können.
    Aus der Nähe betrachtet, war das Material, aus dem das Schiff bestand, uneben, mit vielen unregelmäßigen kraterähnlichen Einschlägen. Das war kein neues Schiff. Die Abnutzungserscheinungen der Hülle zeigten mir, daß es schon so manchen Energiesturm im Mahlstrom überstanden hatte.
    Aber wonach ich suchte, fand ich auf dieser Seite nicht: Nirgends zeigten sich Hinweise auf eine Schleuse. Natürlich wäre es möglich gewesen, daß die Schleuse so fugenlos schloß, daß sie optisch nicht auszumachen war. Doch auch meine Ortungsgeräte zeigten an, daß die Schiffshülle auf dieser Seite gleichmäßig dick und ohne technische Einrichtungen war.
    Auf der der Sonne zugewandten Fläche hatte ich mehr Glück. Die Messungen ergaben, daß sich unter der stellenweise dünnen Hülle die versenkbaren Forschungsinstrumente befinden mußten.
    Meine größte Entdeckung machte ich jedoch auf der „Unterseite" des Sonnenbarrens... „Ich habe die Schleuse gefunden", meldete ich Atlan über Funk. „Sie ist trapezförmig wie der Bug."
    „Dann knacken Sie sie!" befahl Atlan.
    Das war aber nicht nötig, denn sie löste sich plötzlich vor meinem staunenden Auge in nichts auf. Sicher steckte dahinter irgendein technischer Trick, aber es sah tatsächlich so aus, als würde ein trapezförmiger Teil in der Schiffshülle sichtbar.
    Um eine optische Täuschung handelte es sich nicht, denn die Messungen ergaben, daß weder Materie noch Energie die Öffnung versperrte. „Das ist aber ein freundliches Raumschiff", sagte ich. „Es hat die Schleuse für mich einladend geöffnet."
    „Seien Sie vorsichtig, Galto", warnte Atlan. „Es könnte sich um eine Falle handeln."
    „Kann ich mir nicht vorstellen", erwiderte ich. „Das ist nicht nur ein freundliches Raumschiff, sondern auch ein kluges Raumschiff. Mit der Feuerkraft des Leichten Kreuzers im Rücken habe ich nichts zu befürchten. Ich dringe jetzt ins Innere vor."
    Die trapezförmige Öffnung war übermannsgroß, ebenso wie der dahinterliegende Korridor mit den „schräg auseinanderfallenden Wänden. Ich hätte also aufrecht darin gehen können, hätte es an Bord eine Schwerkraft gegeben. So schwebte ich schwerelos in den Gang hinein.
    Der Strahl meines Helmscheinwerfers zeigte mir, daß der Gang an die zwanzig Meter lang sein mußte und wahrscheinlich über die ganze Höhe des Schiffes verlief. Die Wände waren in Abständen von einem Meter von unterarmlangen Schlitzen durchbrochen. Als ich den Kopf wandte und mit dem Scheinwerfer in eine solche Öffnung leuchtete, glaubte ich, darin für Sekundenbruchteile ein ältliches Mädchen zu sehen. „Was ist, Galto, warum melden Sie sich nicht?" erklang Atlans ungeduldige Stimme. „Ich glaube, ich werde verrückt", wollte ich sagen. Doch ich brachte keinen Ton über die Lippen. Denn hinter dem nächsten Schlitz tauchte ein betörend schönes Mädchen auf... „Galto!"
    Ich wußte nicht mehr, ob Atlan mich rief oder ob das Mädchen meinen Namen nannte. Ich konnte überhaupt nicht mehr klar denken. Um mich begann sich alles zu drehen. Vom Ende des Ganges wurde plötzlich eine Schwerkraft von etlichen Gravos auf mich wirksam, so daß ich meinte, kopfüber in einen Schacht zu fallen. Bevor ich die Anziehungskraft mit meinem Mikro-Gravitator aufheben konnte, wurde ich durch einen unheimlichen Druck zusammengestaucht und verlor die Besinnung.
     
    *
     
    Was für ein verrückter Traum!
    Ich hatte durch eine Wandöffnung gesehen und Wilhelmine erblickt. Sie wissen schon, das betagte Mädchen, in das sich einer meiner Willys verwandelt hatte. Hinter der nächsten Öffnung war Morena gewesen -dieses intrigante Biest, das mich während der Revolution der Solgeborenen in eine Falle locken wollte.
    Und jetzt stand Patria vor mir -dieses unvergeßliche Mädchen, meine erste Liebe, die mich auf Olliwyn IV zum Mann gemacht hatte.
    Sie bewegte die Lippen und sagte etwas, das sich so anhörte, wie: „Sdorjthtbhfztirxxyhzibretta!"
    Ich lag mit aufgestützten Armen auf einer himmlisch weichen Liege, die sich meiner Körperform anpaßte, daneben stand auf einem Dreibein mein Translator, den jemand kunstgerecht aus meinem Kampfanzug ausgebaut hatte. Aus ihm kam die Übersetzung: „Erschrecken Sie nicht. Ihnen soll nichts geschehen."
    Ich entspannte mich, blickte mich forschend in meiner Umgebung um. Wenn mich meine Erinnerung nicht trog, so befand ich mich im Schlafzimmer meines Elternhauses auf Olliwyn IV. Es war wirklich alles so, wie ich es in

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