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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem solch vollkommenen Roboter gesucht, wie du es bist. Ich habe geglaubt, die Vollkommenheit bei den Posbis gefunden zu haben. Ich nahm ihre Denkweise an. Doch jetzt erkenne ich, daß sie nur ein ungenügender Ersatz für dich waren.
    Ich weiß jetzt, daß ich mir immer ein Wesen wie dich erträumt habe. Du, nur du, bist die Frau meiner Träume."
    Hatte ich das nicht schön gesagt? Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen, meine Worte waren nicht geheuchelt. Ich habe alles so gemeint, wie ich es sagte, ich sagte es aus einer naiven Spontaneität heraus, die aus dem Zauber des Augenblicks kam. Ich bin ein Impulsmensch, und wann immer ich einer Frau meine Liebe gestand, dann fühlte ich meistens so.
    Und in diesem speziellen Fall glaubte ich ehrlich, mit dem Roboter als Partner die Vollkommenheit erreichen zu können. „Du mußt mir alles über dich erzählen", verlangte ich. „Ich möchte alles über deine Entstehung und deinen Werdegang erfahren - wie du von einem Computer zu einem fühlenden Wesen geworden bist."
    Es beeindruckte Patria sichtlich, daß ich nicht nach meinen Gefährten und der allgemeinen Situation fragte. Und sie begann zu erzählen.
    Einst war sie ein Roboter wie unzählige andere gewesen. Es spielte dabei keine Rolle, wie jene ausgesehen hatten und wie sie dachten, die sie erschaffen hatten. Computer für Forschungszwecke waren bei allen Völkern ähnlich programmiert.
    Patria war nur insofern ein besonderer Roboter, als sie die alleinige Verantwortung über ein ganzes Forschungsschiff bekam. Sie wurde ausgeschickt, um den Mahlstrom zu erforschen.
    Sie lernte fremde Völker und Sitten kennen - schickte die erhaltenen Daten über eine Hyperfunkbrücke an ihr Volk - das heißt, ihre Erbauer. Zu denen fühlte sie sich aber längst nicht mehr zugehörig, wenngleich ihre Programmierung verlangte, in regelmäßigen Abständen die Berichte abzuschicken.
    Aber das wurde bald zu einer lästigen Pflicht. Sie fühlte sich längst schon viel mehr mit jenen Völkern verbunden, die sie auf ihrer Forschungsreise kennenlernte.
    Patria hatte die verschiedensten Mentalitäten kennengelernt. Friedliebende Völker und kriegerische, primitive Kulturen, mittelalterliche und hochtechnisierte. Raumfahrende Völker, planetengebundene und vergeistigte. Aber sie nahm nicht nur Daten auf und leitete sie weiter, sondern sie war auch auf vergleichende Verhaltungsforschung programmiert. Sie analysierte die Völker -und zwangsläufig mußte sie sich auch mit ihrem Gefühlsleben auseinandersetzen.
    Dies mußte irgendwann dazu geführt haben, daß der Funke auf sie übersprang. Sie wußte auf einmal, was Fühlen war, erkannte, daß Emotionen der eigentliche Lebensquell waren, der Materie beseelte.
    Und so bekam der Roboter, der der Sonnenbarren war, eine Seele.
    Doch so segensreich diese Wandlung war, für Patria war es gleichzeitig ein Fluch. Sie war auch als fühlendes Wesen durch die Programmierung immer noch dazu verdammt, bis in alle Ewigkeit die Weiten des Mahlstroms zu durchforschen. Und das ließ sie gleichzeitig zum einsamsten Wesen des Universums werden.
    Dann kam ich ... „Deine Geschichte ist ergreifend, Patria", sagte ich. „Aber von jetzt an wirst du nicht mehr einsam sein. Ich bleibe für den Rest meines Lebens bei dir."
    Wie gesagt, ich bin ein impulsiver Typ. Und Patria erkannte das.
    Sie wollte wissen, ob ich mich denn nicht zu meinem Volk zurücksehne. Könnte ich alle Brücken hinter mir abreißen, alle bisherigen Werte negieren - mein Leben praktisch von einem Augenblick zum anderen total umgestalten?
    Ich sagte, ja, das könne ich. „Ich möchte nicht, daß dich dieser Entschluß einmal reut, Galto", sagte sie. „Deshalb werde ich dich einem Test unterziehen."
     
    14.
     
    Patria führte mich an der Hand in einen Raum, der wie die Garderobe in meinem Elternhaus aussah. Nur ein Detail paßte nicht dazu: Auf einem Wandhaken hing mein Kampfanzug. „Zieh ihn an", bat Patria. „Du wirst mich doch nicht fortschicken wollen", rief ich erschrocken aus. „Ich werde dich zu nichts zwingen. Du solltest selbst entscheiden. Zieh also deinen Raumanzug bitte an."
    Ich gehorchte. Kaum war ich in den Skaphander geschlüpft, da schloß sie sämtliche Verschlüsse und regelte die Sauerstoffzufuhr.
    Im nächsten Augenblick hatte sie sich in nichts aufgelöst. Auch die Umgebung hatte sich verändert. Ich war nicht mehr in meinem Elternhaus, sondern in einer fremdartigen Schaltzentrale. „Patria!" rief ich

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