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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie, wie sie da schmollend mir gegenüber am Tisch saß. War sie ein fremdes Intelligenzwesen mit parapsychischen Fähigkeiten?
    Das schien mir ausgeschlossen, hatten doch die Individualtaster des Leichten Kreuzers überhaupt nicht ausgeschlagen. Die Meßergebnisse waren eindeutig gewesen: Auf dem Sonnenbarren befand sich kein Individuum mit Persönlichkeit.
    Demnach mußte Patria eine Projektion des Schiffsroboters sein. Der Roboter gaukelte mir das alles vor. Ich überlegte fieberhaft. Rühmte ich mich nicht immer meiner Fähigkeiten, mit Robotern umgehen zu können?
    Warum sollte ich nicht versuchen, auch diesen Roboter um den Finger zu wickeln. Meine Erfahrungen mit den Posbis konnten mir hier sehr nützlich sein. „Da habe ich den berüchtigsten Frauenhelden des Universums, und er ist kalt wie ein Fisch", sagte Patria, ohne mich anzusehen.
    „Du bist eine gute Köchin", lobte ich.
    „Aber es ist nur eine leere Floskel, daß Liebe durch den Magen geht", erwiderte sie distanziert.
    „Woher kennst du eigentlich dieses terranische Sprichwort?" Keine Antwort „Und woher hast du die Informationen über mich? Wieso kennst du meine Lieblingsspeise? Wer hat dir verraten, daß ich mich in meinem Elternhaus am wohlsten fühlte und daß Patria meine Jugendliebe war?"
    „Ich habe diese Informationen von dir selbst", gestand sie freimütig.
    „Dann ..." Ich schluckte. „Dann weißt du auch alles andere über mich?"
    Patria nickte. „Ich weiß alles!"
    „Wirklich alles?" Mir wurde heiß und kalt. „Jawohl", fauchte sie mich an. .Alles! Ich kenne deinen Auftrag in allen Einzelheiten, weiß auch, daß du meine Speicherung löschen solltest, damit ich die Informationen über den Stern, der SOS funkt, nicht weiterleiten kann..."
    Sie verstummte, weil sie erkannte, daß sie sich verraten hatte. „Du bist also der Roboter", sagte ich. Irgendwie erregte mich diese Erkenntnis. Ich rückte näher zu ihr, ergriff ihre Hände und sagte: „Das ist ja phantastisch, Patria. Ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich darüber bin. Ich fürchtete schon, daß du irgendein nichthumanoides Fremdwesen seist und wir uns deshalb nie näherkommen könnten. Aber wenn du ein Roboter bist, sieht alles ganz anders aus."
    Sie begann hemmungslos zu schluchzen. „Jetzt ist alles aus", sagte sie, und die Tränen rannen ihr in Strömen über die geröteten Wangen. Sie war eine wahrhaft perfekte Illusion. „Ich wollte mein Inkognito bewahren, um deine Liebe nicht zu verlieren. Aber ich habe versagt. Jetzt, da du weißt, daß ich nur eine Maschine bin, wirst du mich nicht mehr lieben können. Ich werde wieder das einsamste Wesen des Universums ..."
    „In deinen Worten liegt ein Anachronismus, der mich zu den kühnsten Hoffnungen berechtigt", sagte ich und drückte ihre Hände. „Du sprichst von dir von einer Maschine und gleichzeitig von einem Wesen. Aber du kannst nur eines davon sein - und ganz bestimmt bist du keine Maschine, wenn du solcher Gefühlsäußerungen fähig bist."
    „Roboter bleibt Roboter!"
    „Aber nicht für mich", sagte ich schnell. „Wenn du mein Gehirn durchforscht hast, dann mußt du erkannt haben, daß ich zu Robotern eine ganz besondere Beziehung habe. Ich denke selbst wie ein Roboter."
    Endlich hob sie das Gesicht und sah mich an. „Das war auch der Grund, warum ich so sehr hoffte, daß ich dich für mich gewinnen könnte", sagte sie. „Ich dachte, du würdest mich verstehen ... Du warst meine letzte Chance, Galto. Du bist überhaupt das einzige Wesen, das Verständnis für meine Sehnsüchte, meine Leiden und Nöte aufbringen könnte."
    „Und warum glaubst du plötzlich nicht mehr daran?" fragte ich.
    Sie zuckte die Schultern. „Ich habe berechnet, daß du einige Zeit - vielleicht drei Monate deiner Zeitrechnung - brauchen würdest, um dich an mich zu gewöhnen und meine Liebe zu erwidern. Dann hätte ich dir ungefährdet die Wahrheit sagen können. Doch du bist viel zu früh dahintergekommen."
    „Dummerchen", sagte ich, während ich ihr zärtlich gegen die Nase schnippte und nicht daran zu denken versuchte, daß sie nicht wirklich war, sondern nur die Projektion eines hochkomplizierten Roboters, der auf wundersame Weise eine Persönlichkeit entwickelt hatte.
    Und es war meine Sexbesessenheit daran schuld, daß dieser Roboter sich dem weiblichen Geschlecht zuzuzählen versuchte. „Du kleine Närrin", sagte ich kopfschüttelnd. „Alle deine Befürchtungen waren umsonst. Ich habe zeit meines Lebens nach

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