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0771 - Der Knochen-Sessel

0771 - Der Knochen-Sessel

Titel: 0771 - Der Knochen-Sessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste von der Person festgehalten werde, die mich aus dem Sessel gezogen hatte.
    Ich senkte den Kopf und schaute in das bebrillte Gesicht der Blonden. Ihre Augen sahen hinter den Gläsern aus wie übergroße Haselnüsse. Die Dame schüttelte den Kopf. »Was ist nur mit Ihnen los, Mister? Sind Sie eingeschlafen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Es fiel mir schwer, eine Antwort zu geben.
    Zuvor holte ich tief Luft, und allmählich kehrte ich wieder in meine Welt zurück.
    Ich konnte atmen, es ging mir besser, ich sah das Gesicht der Personklarer. »Sorry«, murmelte ich, »aber…«
    Die Blonde zog mich zur Seite. Zwei Männer huschten vorbei und kümmerten sich um den Sessel. Sie trugen ihn weg.
    Ich war bis an den Schreibtisch gegangen und stützte mich dort ab. Was war das nur? Was hatte mich in diese andere Welt entführt?
    Hatte ich tatsächlich Grenzen überwunden? Welches Geheimnis verbarg sich in diesem Skelett-Sessel?
    »Geht es Ihnen gut, Mister?«
    »Ja, es ist schon okay.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht. Hier, trinken Sie.«
    Ein Glas geriet in mein Blickfeld. Es war mit Mineralwasser gefüllt. Ich hörte, wie die kleinen Bläschen an der Oberfläche zerplatzten. »Danke.« Es tat wirklich gut. Ich trank in langsamen Schlucken und schaute zu, wie die Blonde wieder an ihrem Schreibtisch Platz nahm.
    Das Glas stellte ich weg und konnte von nun an behaupten, dass ich mich normal fühlte. Das Erlebte war nur noch Erinnerung und verblasste immer mehr.
    Die junge Frau lächelte mich an. »Man soll sich nie um Dinge kümmern, die einen nichts angehen.«
    »Meinen Sie?«
    Sehr bestimmend nickte sie. »Ja, es ist nicht erlaubt…«
    »Könnte es denn nicht sein, dass ich gekommen bin, um den Sessel zu ersteigern?«
    Sie schaute mich an, als hätte ich ihr etwas Schlimmes erzählt. Erst abweisend, dann ungläubig. »Nein, das darf nicht wahr sein. Das nehme ich Ihnen nicht ab.«
    »Weshalb nicht?«
    »Sie sind kein Typ, der sich um so etwas kümmert. Oder makabre Dinge sammelt.«
    »Könnte es nicht sein, dass Sie sich irren?«
    Sie runzelte die Stirn. »Keine Ahnung, wirklich nicht, aber ich kenne eigentlich die Leute, die an den Versteigerungen teilnehmen. Sie sind oft genug etwas verschroben. Verstehen Sie mich nicht falsch. Gerade Menschen, die außergewöhnliche Sachen ersteigern, haben oft einen kleinen Spleen, finde ich. Das meine ich nicht einmal negativ, sondern finde es sogar nett.«
    »Danke für das Kompliment, Miss.« Ich war nicht so recht bei der Sache, weil ich den beiden Helfern zuschaute, die den Skelett-Sessel bereits angehoben hatten und nun auf ein bestimmtes Stichwort warteten, um ihn auf die Bühne zu tragen.
    Ich dachte dabei auch an den Toten, den wir gefunden hatten. War es möglich, dass er ungefähr das Gleiche erlebt hatte wie ich und zu einem Opfer des Sessels geworden war? Wenn ja, dann musste ich dieses makabre Möbelstück in die Rubrik Mordinstrument einstufen.
    »Vielen Dank noch mal, dass Sie sich so nett um mich gekümmert haben«, sagte ich zu der Blonden und machte mich wieder auf den Weg. Ich wollte mich beeilen, die Zeit drängte. Eine Verspätung konnte ich mir nicht leisten.
    Mir ging es zudem wieder gut. Ich war okay. Ich konnte mich bewegen wie immer. Als ich die Sitzreihe wieder vor mir sah und mich auf meinen Platz konzentrierte, fiel mir sofort auf, dass Abe Douglas sehr unruhig geworden war. Er sah aus wie jemand, der im Begriff, seinen Platz zu verlassen.
    Douglas sah mich erst, als ich bei ihm war und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Dann setzte ich mich.
    »Endlich, John!«
    »Was ist denn passiert?«
    »Er ist da!«
    »Wer?«
    Der G-Man hatte Mühe, seine Fassung zu bewahren. »Damit meine ich die Gestalt, die ich auf dem Knochen-Sessel habe sitzen sehen! Meinetwegen auch den Geist oder das Gespenst.«
    »Wo denn?«
    Er zog mich zu sich heran. Dann wies er nach links. »Schau durch die Lücke, dann siehst du ihn. Es ist der Mann mit der seltsamen Kutte, der aussieht wie ein Mönch.«
    Abe Douglas hatte sich nicht geirrt. Dort saß tatsächlich eine Person, die vor meinem Verschwinden noch nicht dort gewesen war. Er trug auch eine Kutte, allerdings sah er nicht aus wie ein Geist.
    Als hätte er meinen Blick gespürt, drehte er den Kopf nach rechts, sodass er mir sein Profil zeigte. Mich durchfuhr ein Schauer.
    Kannte ich ihn?
    Ja, verdammt, ich hatte ihn schon einmal gesehen. Das lag gar nicht mal lange zurück. Diese Gestalt hatte sich unter denen befunden, die

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