0771 - Rückkehr der SOL
Roi. Irgendein verdammter Hundesohn hat heute nacht ein Stück Land von Mayk Terna gekauft. Dieses Stück Land liegt zufällig genau in der Schneise, die für unsere Produktionsanlage benötigt wird. Damit kann der Eigentümer unsere Arbeiten vollkommen blockieren."
Roi Danton runzelte die Stirn. Er sah sich um. Die Schneise war im absolut günstigsten Abschnitt des Geländes angelegt worden.
Eine neue Schneise zu schlagen, war kaum möglich, weil damit zugleich das Landefeld für die Raumschiffe zu stark beeinträchtigt worden wäre.
„Wir könnten die Pflöcke natürlich herausziehen und sie Mayk Terna um die Ohren schlagen, damit aber wäre nichts gewonnen", sagte Bully zornig. „Wir müssen mit ihr verhandeln.
Es hilft alles nichts."
„Eben. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird", erwiderte Danton. „Setzen wir uns also mit Mayk Terna zusammen. Ich bin überzeugt, daß wir uns einigen werden.
Inzwischen sollten wir mit den Arbeiten beginnen. Die Zeit ist knapp. Perry kann jederzeit hier auftauchen, und dann sollten wir auf alles vorbereitet sein."
„Okay, ich fliege zur Administratorin. Sorge du dafür, daß hier mittlerweile alles wie geplant verläuft."
Mayk Terna schob sich die Haare aus der Stirn, als Reginald Bull bei ihr eintrat. Die Administratorin von Ovarons Planet trug eine' derbe Kombination, wie sie für die Arbeit in der Landwirtschaft bevorzugt wurde. Sie liebte es, hin und wieder schwere körperliche Arbeit zu verrichten.
„Ich dachte mir, daß Sie -kommen würden, Bully", sagte sie seufzend.
„Dann wissen Sie, was los ist, Mayk?"
„Ich habe es soeben erfahren. Jemand hat sich ein Grundstück gekauft, das mitten in der Schneise liegt."
Bully setzte sich unaufgefordert.
„Von wem kann man ein Grundstück kaufen? Von Ihnen?"
Sie lachte dröhnend und hieb ihre Hand klatschend auf den Tisch.
„Machen Sie keine Witze", rief sie erheitert. „Ich würde so was doch nicht mit Ihnen machen. Grundstücke kauft man bei der Ministerin für Umwelt und Erschließung."
Die Administratorin beugte sich vor. Mit verengten Augen blickte sie den Aktivatorträger an.
„Sagen Sie mal, Bully. Woher wollen Sie die Produktionsanlage für die Hochdruck-Kompressionsballung positiv geladener Protonenmassen eigentlich nehmen?"
„Wir müssen sie aus den erbeuteten Schiffen ausbauen und im-Gelände zusammensetzen."
„Interessant. Sie schwächen also unsere Verteidigungskraft, indem sie die Raumschiffe ausschlachten. Was meinen Sie denn, weshalb wir die Schiffe hier haben wollten?"
„Nun machen Sie mal einen Punkt, Mayk. Wir können uns bei einem Angriff, der mehr als unwahrscheinlich ist, sehr gut wehren. Auch dann, wenn die Produktionsanlage aus Teilen der Raumschiffe zusammengesetzt wird. Aber das ist jetzt nicht das Problem. Wer hat das Grundstück gekauft. Ich muß mit dem Käufer reden."
„Dann tun Sie das mal", empfahl Mayk Terna Bully grinsend.
„Es ist Kayla Hildenbrandt."
„Was?" fragte Bully überrascht. „Die Kleine, die gestern bei mir war."
Die Administratorin nickte amüsiert.
„In der Tat. Die Kleine."
Bully erhob sich.
„Wo wohnt sie? Wo finde ich sie?" ,Mayk Terna sagte es ihm.
„Und noch etwas, Mayk. Geben Sie mir die Genehmigung für den Bau der Produktionsanlage?"
„Selbstverständlich. Hier ist sie."
Die Administratorin reichte ihm ein Schriftstück. „Wir sind mit allem einverstanden. Es ist allerdings Ihre Sache, wie Sie mit Kayla Hildenbrandt fertig werden."
„Das lassen Sie mal meine Sorge sein", erwiderte Bully zuversichtlich. „Das schaffe ich schon."
„Ja", sagte Mayk Terna, und in ihren Augen blitzte es verräterisch auf. „Davon bin ich überzeugt."
Bully stutzte kurz, nahm dann aber das Schriftstück an sich und ging über die Bemerkung der Administratorin hinweg.
Kayla Hildenbrandt trug eine weite Bluse, einen knapp sitzenden Lederrock, der ihre Knie frei ließ, und lange Lederstiefel, als Bully an ihre Haustür klopfte. Sie lächelte, als sie die Tür öffnete.
„Ich wußte doch, daß Sie kommen würden", sagte sie. „Guten Morgen, Mr. Bull. Haben Sie gut geschlafen?"
„Hervorragend", erwiderte er grimmig.
„Dann waren Sie sicherlich allein", bemerkte sie. „Na ja, in Ihrem Alter ..."
Bully grinste.
„Das macht Ihnen Spaß, wie?" fragte er. „Wollen Sie mich nicht hereinlassen?"
„Ich habe den Tisch hinten im Garten gedeckt", entgegnete sie.
„Wir können ums Haus gehen."
„Den Tisch gedeckt?" fragte er
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