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0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht?
    „Ja, wirklich, äußerst merkwürdig ..."
    Mentro Kosum besaß ein dickes Fell. Außerdem schätzte er Rhodans Nachdenken falsch ein. Er wollte ihn ablenken.
    „Wir wissen nicht, wie lange es noch dauert, bis sich der Einfluß des Schlundes derart stark bemerkbar macht, daß wir den Kurs ändern müssen. Dann verlieren wir diesen Planeten. Vielleicht sollten wir bis dahin, schon um die Untätigkeit zu beseitigen, einen Forschertrupp hinüberschicken."
    Nachdem wir die Raumfahrt kannten, dachte Rhodan, war es vor allen Dingen die Neugier, die alle unsere Forschungen weitertrieb. Wir bauten die Explorerflotte und drangen immer weiter jn das All vor, bis wir glaubten, alles zu wissen. Was aber wissen wir wirklich? Nicht einmal unsere eigene Galaxis kennen wir vollständig, nur einen kleinen Teil. Wer aber gab uns die Fähigkeit, neugierig zu sein? Auch die Superintelligenz, die für uns verantwortlich sein möchte? Und warum? Nur weil die Forschung unsere Weiterentwicklung vorantrieb und förderte?
    „Ja, vielleicht sollten wir das", stimmte er dann zu. „Aber erst später. Wir haben Zeit."
    „Aber wir wissen nicht, wieviel Zeit", gab Kosum zu bedenken.
    Was ist schon Zeit? Vergeht sie wirklich, oder wandern wir einfach durch sie hindurch und lassen so das Vergangene zurück? Gehen wir nur der Zukunft entgegen, oder kommt sie von selbst auf uns zu? Was wäre dann, wenn wir stehenblieben?
    Bliebe dann auch die Zeit stehen, oder würde sie an uns vorbeiziehen wie ein gewaltiger Strom? Vielleicht nähme sie uns auch mit - einer fernen Mündung entgegen. Aber: ist die Mündung nun die Zukunft oder die Vergangenheit? Wenn die Zeit wie ein Strom ist und wenn er der Zukunft entgegenfließt, muß die Mündung die Zukunft sein. Dabei hieß es doch immer, man müsse gegen den Zeitstrom schwimmen, um in die Zukunft zu gelangen...
    „Wir warten damit, bis die Sache mit den Leuchterscheinungen geklärt ist, außerdem dürfen wir Gucky nicht gefährden, Mentro Kosum." Er stand auf. „Ich glaube, wir haben alles Wichtige besprochen. Wenn etwas sein sollte: ich bin in meiner Kabine zu erreichen."
     
    *
     
    Ras Tschubai sah Rhodan entgegen.
    „Er schläft jetzt", sagte er und berichtete dann, was inzwischen geschehen war; Rhodan setzte sich vorsichtig aufs Bett und nickte Ras zu, wieder Platz im Sessel zu nehmen. Fellmer Lloyd schwieg und sagte nichts.
    „In Trance, Ras?" vergewisserte sich Rhodan dann. „Jemand wollte ihm etwas zeigen, nehme ich an. Aber warum dann kein direkter Kontakt erfolgte, ist mir schleierhaft."
    Guckys Augen waren plötzlich wieder weit geöffnet.
    „Es ist noch immer da, der Bote, er geht nicht fort. Der Schmerz wird auch wieder schlimmer. Es bohrt und bohrt... kein Kontakt...!"
    Rhodan beugte sich zu ihm hinab.
    „Ich werde einen Arzt kommen lassen!"
    „Mir ist alles egal", gab Gucky zurück. Er schien resignieren zu wollen. „Aber ich habe die Richtung jetzt!"
    „Welche Richtung?"
    „Rufe Tim Whalen über Interkom! Er hat sich damit befaßt."
    „Womit?" Rhodans Stimme wurde drängender. „Nun sprich doch endlich! Kannst du mich erkennen?"
    Gucky verzog das Gesicht zu einem schmerzlichen Grinsen.
    „Du meinst wohl, ich sei übergeschnappt? Tu bitte, was ich dir sage! Es ist sehr wichtig!"
    Rhodan gab Ras einen Wink. Der Teleporter ging zum Interkom.
    „Kläre mich wenigstens auf, Kleiner!"
    „Worüber denn? Ich weiß doch selbst nichts - außer der Richtung. Fellmer, hol meinen Schutzanzug. Und vergiß den Handstrahler nicht."
    Fellmer ging ohne ein Wort.
    „Du hast etwas vor, Kleiner, aber das lasse ich nicht zu! Du bleibst im Bett! Der Arzt wird dir eine Injektion geben und ..."
    „Zehn Rhodans halten mich nicht fest, wenn ich es nicht will!"
    Rhodan stand auf und wanderte durch den Raum. Er wußte, daß seine Gedanken vom Mausbiber überwacht wurden und diesem alle seine Absichten schon vorher bekannt sein mußten.
    Es hatte wenig Sinn, ihn überrumpeln zu wollen. Auf der anderen Seite schien das überflüssig zu sein.
    Immer dann, wenn Gucky eigenmächtig gehandelt hatte, war etwas Positives dabei herausgekommen. Aber das war es nicht, was ihn unsicher machte. Es war lediglich seine Sorge um den Ilt.
    „Was soll dieser Geologe hier?" versuchte er abzulenken.
    „Ich brauche ihn - und er braucht mich", war alles, was Gucky dazu sagte.
     
    *
     
    Tim Whalen legte die Fotos auf den Tisch zurück. Sie waren interessant genug, sich damit zu beschäftigen.
    Ein Kleinplanet

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