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0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fehlende Sonne zu ersetzen. Tim konnte alle Einzelheiten der toten Welt, wenn auch manchmal durch die Verzerrung nur undeutlich, erkennen.
    Leben entdeckte er nicht.
    Als die Ablösung kam, nahm er einige der besten Fotos mit, die er vom Interkom kopiert hatte. So schnell er konnte, eilte er in seine Kabine, um sie dort noch einmal in aller Ruhe studieren zu können.
    Fen Sanders und Taro Higgins waren im Augenblick total vergessen.
     
    *
     
    Als Gucky nach zwei Stunden aus der Trance erwachte, sah er in die forschenden Augen der beiden Freunde.
    „Wo ist Perry?"
    „In der Zentrale", gab Ras Auskunft. „Sollen wir ihn rufen?"
    „Noch nicht, ich habe ihm nichts Neues mitzuteilen. Ich glaube, ich muß weit fort gewesen sein ..."
    Die beiden Mutanten warteten geduldig. Sie kannten den Mausbiber und wußten, daß sie nur Zeit verlören, wenn sie Fragen stellten. Der Ilt, würde schon von selbst reden, wenn es wichtig war.
    „Ja, sehr weit weg, vielleicht Milliarden von Lichtjahren. Es mögen Sekunden gewesen sein, vielleicht aber auch Jahrmillionen - die Zeit hörte auf zu existieren. Ich habe ES gesucht, aber nicht gefunden. Auch dem Boten begegnete ich nicht. Und doch ..." Er unterbrach sich selbst, als sei er über das erschrocken, was er sagen wollte.
    Als er aber in die Gesichter der beiden Mutanten blickte, fuhr er fort: „Und doch hat mich jemand in Trance versetzt, vielleicht sogar dieser Bote, der mich nicht erreichen kann. Es war ein Versuch von seiner Seite aus, aber er mißlang."
    „Du sagtest, du wärest weit weg gewesen", erinnerte ihn Fellmer Lloyd. „Wo bist du gewesen?"
    „Keine Ahnung, denn ich schwebte zwischen den galaktischen Gruppen, von denen Dobrak gesprochen hatte. Es kann nur deshalb so gewesen sein, weil wir vorher darüber sprachen.
    Eine Art Fieber, weil die Trance nicht vollkommen war."
    „Wie fühlst du dich?"
    Gucky strich sich über die Stirn.
    „Das Bohren ist noch immer da, der Bote gibt nicht auf. Es muß wirklich von äußerster Wichtigkeit sein. Ich muß es wissen! Und ihr könnt euch darauf verlassen: ich werde es wissen!"
    „Ruh dich jetzt aus!" riet Ras. „Wir bleiben bei dir."
    „Sehr beruhigend", meinte Gucky, und zum erstenmal war wieder so etwas wie Ironie in seiner Stimme. Er schloß die Augen. „Auch sonst ist im Schiff alles in Ordnung."
     
    *
     
    Schweigend sahen die beiden Männer auf den Bildschirm.
    Ohne Instrumente war die Oberfläche des Planeten besser zu erkennen als durch die von dem Magnetfeld beeinflußten Geräte.
    Mentro Kosum meinte: „Ich dachte mir, es sei vielleicht ganz gut, ihn in der Nähe zu haben. Er treibt vor uns her, also gerät er auch zuerst in den Schlund, wenn wir ihm zu nahe kommen sollten. Wir haben dann zwei oder drei Sekunden Zeit, entsprechend zu reagieren."
    Rhodan wartete mit der Antwort. Seine Gedanken kamen von Dobraks Ausführungen nicht mehr los. Sie beschäftigten ihn vollauf. Ihm war, als verstünde er nun alle Zusammenhänge und Geschehnisse, angefangen bei jenem Augenblick, da er vor mehr als anderthalb Jahrtausenden auf dem irdischen Mond landete und die schiffbrüchigen Arkoniden Crest und Thora fand, die für ihn und die Menschheit zum Schicksal wurden.
    „Spielball der Superintelligenzen?
    „Ja, wir sollten in der Nähe bleiben und den Kurs vorerst noch nicht ändern", sagte er ohne Zusammenhang mit dem, was er dachte.
    „Er muß einst bewohnt gewesen sein."
    Vielleicht waren die Bewohner aller Planeten nichts als Schachfiguren in einem kosmischen Spiel, dessen Ausgang mehr als nur ungewiß sein mußte. Ein Spiel ohne vernünftige Regeln, das die Züge dem Zufall überließ.
    Dobrak hatte das Gegenteil behauptet - aber er wußte es wahrscheinlich auch nicht. Immerhin mußte Rhodan zugeben, daß die Erde und die Menschen bis jetzt trotz aller Rückschläge noch Glück gehabt hatten. Wenn beides noch existierte ...
    „Er hat seine Sonne verloren - oder besser: die Sonne ihn.
    Darum mußte alles Leben vergehen."
    „Ein sehr kleiner Planet mit einem ungewöhnlichen Magnetfeld.
    Eigentlich sehr merkwürdig, nicht wahr?"
    Vieles ist merkwürdig, setzte Rhodan unbeirrt seinen Gedankengang fort. Wenn ES wirklich eine dieser Superintelligenzen ist, warum hilft sie uns dann nicht jetzt, wo es notwendig wäre? Ist das wieder einer dieser rätselhaften Wege, die wir nie begreifen, wie Dobrak behauptet?
    Und was ist mit Gucky? Versucht wirklich ein Bote von ES, Kontakt mit ihm aufzunehmen? Und warum gelingt es

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