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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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war möglich.
    Wie auch immer - Zamorra wollte und musste das Mädchen finden.
    »Eva ist Merlins Tochter«, sagte Nicole unvermittelt.
    Tendyke zuckte heftig zusammen. »Wie bitte?«
    »Es stimmt. Sie ist Merlins Tochter«, bestätigte der Parapsychologe.
    »Ich kann das nicht glauben. Ich will es nicht glauben«, protestierte der Abenteurer. »Ihr müsst euch irren. Sie mag alles möglich sein, aber ganz bestimmt nicht die Tochter des alten Zauberers!«
    »Sie ist es«, versicherte Zamorra abermals.
    »Woher willst du das wissen? Bist du unter die Hellseher gegangen?«
    »Ich nicht«, sagte Zamorra. »Aber eine Hexe verriet es mir.«
    »Willst du sie deshalb unbedingt finden?«
    »Eigentlich nicht. Sagen wir mal so: Ich möchte ihr Fragen stellen. Da gibt es ein paar Geheimnisse, die ich ihr gern entlocken würde.«
    »Zum Beispiel, weshalb sie sich an nichts erinnern kann, was sie bei ihrem letzten Aufenthalt in unserer Welt erlebte«, sagte Tendyke. Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    Zamorra nickte stumm.
    »Warum sie jedesmal jünger wird.«
    Zamorra nickte wieder.
    »Warum sie immer wieder verschwindet. Und -«, er hob die linke Hand -, »wohin.«
    »Richtig getippt«, sagte Zamorra.
    »Ich habe da auch eine Frage«, murrte Tendyke. »Weshalb mir weder Merlin noch mein Erzeuger jemals von ihr erzählt haben. Schließlich bin ich der Sohn des Asmodis und Merlins Neffe. Da habe ich ja wohl ein Recht darauf, zu erfahren, wer sonst noch zur Verwandtschaft gehört.«
    Zamorra lächelte. »Wir haben also beide gute Gründe, Eva zu finden.«
    »Da gibt es noch eine Frage«, sagte Nicole. »Und zwar, warum Eva sich diesmal anders verhält als früher.«
    »Was meinst du damit?«
    »Bisher ist sie immer an genau dem Ort wieder aufgetaucht, wo sie vorher verschwand«, sagte Nicole. »Diesmal nicht. Den Grund dafür möchte ich wissen.«
    ***
    Das Einhorn lief nicht weiter. Es wurde immer unruhiger. Die Unruhe übertrug sich auf das Mädchen. Die Einhornreiterin spürte, dass sie der Quelle der dunklen Magie jetzt ganz nahe war.
    Und sie konnte nichts dagegen unternehmen.
    Es gab da zwar eine Möglichkeit: diesen Ort zu verlassen und heimzukehren. Aber sie hatte das vermeiden wollen. Denn man sah sie »daheim« nicht besonders gern. Über kurz oder lang würde sie in die Welt der Menschen zurückkehren müssen.
    Und dort würde sich vermutlich alles wiederholen.
    Liebend gern hätte sie eine andere Welt aufgesucht. Eine Welt ohne Magie, in der sie den Teufelskreis unterbrechen konnte. Aber sie wusste, dass sie die Menschenwelt immer wieder betreten musste. Sie konnte ihrem Schicksal nicht entgehen.
    Deshalb hatte sie anfangs noch darauf verzichtet, wieder heimzugehen. Sie hatte gehofft, der Bedrohung aus dem Weg gehen zu können. Wenn das Einhorn etwas schneller gelaufen wäre…
    Aber das war nicht der Fall, und die Reiterin hatte einen Moment zu lange gezögert.
    Jetzt konnte sie nicht mehr zurück, ehe sie die dunkle Magie besiegt hatte.
    Etwas in ihr griff nach dem Dunklen.
    Das, was sie vermeiden wollte, trat ein, und sie konnte es nicht mehr stoppen.
    »Vielleicht, wenn wir noch einmal versuchen, zu fliehen?«, fragte sie das Einhorn.
    Aber es war mittlerweile in zu großer Panik. Es antwortete nicht.
    Entschlossen trieb die Reiterin das Tier an und lenkte es in die Richtung, aus der sie hierher gelangt waren.
    Aber die magische Bedrohung nahm nicht ab. Stattdessen wurde sie größer.
    ***
    Diesmal war die Furt passierbar. Keine magische Falle wartete. Nicole lenkte den Geländewagen weiter nach Tendykes Kursanweisungen.
    Spuren von gestern gab es nicht mehr. Der nächtliche Regen hatte sie verwischt. Ohne Tendykes Angaben hätten Zamorra und Nicole den Weg nicht gefunden.
    Was noch da lag, die Räder nach oben, war Al Rajids Dienstwagen, nicht mehr als ein ausgebranntes Wrack. »Stopp«, bat Zamorra. »Das möchte ich mir näher ansehen.«
    Er stieg aus und aktivierte sein Amulett. Die handtellergroße, magische Silberscheibe lag ruhig in seiner Hand. Dabei hatte er eigentlich damit gerechnet, dass Merlins Stern aktiv wurde und ihm die Magie anzeigte, die sich hier ausgetobt hatte. Daraus ließ sich möglicherweise herausfinden, mit welchem Dämon sie es zu tun hatten.
    Aber das Amulett zeigte keine Magie an. Weder Schwarze noch Weiße.
    Also versuchte Zamorra es auf andere Weise. Eigentlich hatte er es vermeiden wollen, weil er damit Kraft vergeudete, die er möglicherweise später brauchte.
    Er wandte

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