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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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riesigen Rachen wurde, der das Jungkrokodil mit einem einzigen Zuschnappen verschlang.
    Sand, der eine unglaubliche Festigkeit erhielt! Der die Echse zermalmte und Knochen und andere unappetitlichen Dinge wieder ausspie. In weitem Bogen flogen sie davon.
    Tendyke erschauerte. Er dachte daran, dass er um ein Haar selbst ein Opfer dieser teuflischen Magie geworden wäre.
    Eine Magie, die zwar in der Sandbank lauerte, die aber ihren Ausgangspunkt an einem anderen Ort hatte.
    Sand war wieder Sand. Noch schäumte das Wasser auf, aber…
    Da flog noch etwas aus dem Wasser hoch. Wurde regelrecht ausgespien. Der Land Rover, wie von einer Titanenfaust in die Luft geschleudert, von einer gewaltigen Explosion zerstört. Glas zerklirrte. Zerplatztes Reifengummi klebte in schwarzen Streifen an den Felgen.
    Dann krachte der Rover neben dem Fluss aufs Ufer, die Räder nach oben. Ein Treibstoffkanister fehlte, und Tendyke sah ihn im Wasser davontreiben, eine lange schillernde Spur hinter sich her ziehend. Ein zweiter Kanister, ebenfalls aufgerissen - oder besser gesagt - aufgebissen, löste sich aus seiner Halterung und kippte um. Diesel sickerte in den Ufersand. Hastig rannte Tendyke hinüber und drehte den Kanister so, dass das Loch nach oben zeigte.
    Er fühlte wieder etwas -jemanden. Er sah in die Richtung, aus der diese Empfindung kam. Er sah…
    So etwas hatte er in seinem inzwischen mehr als 500 Jahre währenden Gesamtleben nur selten einmal wahrgenommen, weil sich ihm diese Gelegenheit nur sehr selten einmal bot. Da war etwas Lebendes, das etwas Nichtlebendes in sich aufnahm.
    Eine verlorene Seele.
    Tendyke besaß die ungewöhnliche Para-Fähigkeit, Geister sehen zu können. Gespenster, die sich dem Blick der Menschen entzogen. Er hatte schon viele von ihnen gesehen, fast zu viele. Es gab Menschen, die ähnlich wie er Geister sehen konnten, aber in weit eingeschränktem Maße. Es bedurfte besonderer Situationen und besonderer Zeiten, in denen es ihnen möglich war. Tendyke dagegen sah sie immer , wenn sie sich in seiner Nähe befanden. Für ihn war das völlig normal.
    Was nicht normal war, zeigte sich ihm jetzt: eine Seele, ein Geist, der von einem Dämon verschlungen und assimiliert wurde.
    Der Geist schrie, doch wer sollte ihm helfen?
    Tendyke hätte es gern getan, und er hätte es sogar gekonnt. Deshalb schrie der Geist auch nach ihm, der auf seiner anderen Daseinsebene die Magie des Teufelssohns wahrnahm. Der Geist war bereit, sogar einen Pakt mit dem Satan einzugehen, wenn er nur nicht verschlungen und »gefressen« wurde.
    Aber dafür hätte Tendyke Zeit gebraucht. Mehr Zeit, als ihm hier und jetzt zur Verfügung stand.
    - Wer bist du?, fragte er lautlos. - Nenne mir deinen wahren Namen!
    Der Dämon zuckte zusammen. Tendyke registrierte seine Furcht.
    - Nenne mir deinen wahren Namen!, befahl der Sohn des Asmodis. - Sofort!
    Der Dämon weigerte sich immer noch. Nur zu gut wusste er, dass ein Mensch Macht über ihn gewinnen konnte, wenn er seinen Namen kannte. Und dieser Unheimliche schien ein Mensch zu sein. Oder…?
    - Im Namen des Asmodis befehle ich dir: Nenne mir deinen wahren Namen!, verstärkte Tendyke seinen Befehl.
    Da floh der Dämon.
    Aber nicht, ohne den Treibstoff des Geländewagens in Brand zu setzen. Dazu reichte ein kurzer magischer Befehl.
    Der Dämon verschwand lautlos. Nur der gellende Notschrei einer verlorenen Seele hallte durch die jenseitigen Sphären und ließ Robert Tendyke erschauern…
    ***
    Fassungslos starrte Mahmud Wagara den Ledermann an. Der wurde ihm von Minute zu Minute unheimlicher. Wie zu einer Säule erstarrt stand er jetzt da und sah in eine Richtung, zu einem Ort, an dem der Wildhüter nichts Ungewöhnliches erkennen konnte.
    Sein Gesicht hatte sich verändert, seine ganze Körperhaltung. Sie war irgendwie - dämonisch geworden…
    Und wie seine Augen plötzlich leuchteten! Ein böses Feuer loderte in ihnen. Robert Tendyke machte den Eindruck eines wilden Raubtiers, das sich jeden Moment auf seine Beute stürzen konnte. Ein Krokodil, das an der Tränke auf Antilopen wartete. Unbeweglich und geduldig wie ein dahintreibender Baumstamm, vom Sturm entwurzelt.
    Wagara hatte dabei den Eindruck, als rede Tendyke mit jemandem. Aber mit wem? Da war niemand zu erkennen! Nicht einmal der Schatten eines Zauberers, der sich unsichtbar macht.
    Und dann war es plötzlich vorbei.
    Tendykes Körperhaltung entspannte sich. Das Glühen in seinen Augen existierte nicht mehr, und plötzlich fragte

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