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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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Wagara sich, ob er es überhaupt gesehen hatte oder nur einer Halluzination erlegen gewesen war.
    Aber zum Tagträumen neigte er nicht. Er war auch nicht betrunken. Das durfte er sich in seiner Position nicht leisten, und sein Arbeitslohn war auch nicht so hoch, dass er sich davon betrinken konnte. Denn dann blieb nichts mehr für Fé und ihrer beider Kinder, von denen sie eine Menge haben wollten. So viele wie Finger an der Hand, hatte Fé gesagt und dabei beide Hände nacheinander hochgereckt. Gern erinnerte sich Mahmud an Fés fröhliches Lachen dabei, und er brachte es nicht fertig, ihr so viele Wunschkinder auszureden.
    Plötzlich sah er, wie Flammen aus dem Wrack des Geländewagens schlugen. Entsetzt wich er zurück.
    »Bleiben Sie ruhig, Monsieur Wagara«, sagte Tendyke.
    »Aber sehen Sie nicht…? Der Wagen wird explodieren!«
    »Wird er nicht«, sagte Tendyke gelassen. »Im-Tank ist Diesel, kein Benzin. Diesel brennt nur, explodiert nicht…«
    Da flog der Tank in einer Feuerlohe auseinander!
    Tendyke riss Wagara mit sich zu Boden. Glühende und brennende Wrackteile zischten gefährlich nahe an den beiden Männern vorbei und über sie hinweg.
    »Nur wenn sich Gas bildet, explodiert das«, fügte Tendyke mit einem schiefen Grinsen hinzu. »Finden Sie das nicht auch beruhigend?«
    »Ich finde überhaupt nichts beruhigend!«, schrie Wagara ihn an. »Nicht die Gasbildung, nicht Sie, nicht diese verrückten Geschehnisse, nicht Rajids Verschwinden, nicht das Mädchen mit dem gehörnten Pferd! Bei Allah und allen Göttern der Otambe, was passiert hier?« Vorsichtshalber ließ er sich beide Optionen offen - den islamischen Gott und den Glauben seines Stammes, zu dem er gehörte. »Sagen Sie mir, wer Sie wirklich sind, und was Sie hier tun!«
    »Das habe ich Ihnen schon in der Wildhüterstation gesagt«, erwiderte Tendyke.
    »Das reicht mir nicht«, drängte Wagara.
    Tendyke zuckte mit den Schultern. Er näherte sich dem brennenden Wrack, nahm den Dieselkanister mit dem Loch und schleppte ihn ein Dutzend Meter weiter. Zu seinem eigenen Erstaunen war der nicht auch in Brand geraten und explodiert. Tendyke platzierte ihn erneut so, dass keine Flüssigkeit mehr auslaufen konnte, und setzte sich dann auf den Kanister.
    Der Land Rover war nicht einfach so in Brand geraten. Da hatte jemand dran gedreht, dessen war Tendyke sicher. Er tippte auf Magie.
    »Monsieur Wagara«, sagte er nach einer Weile, »kennen Sie diesen Mann?«
    Er formulierte eine Beschreibung, die das umfasste, was er in der sterbenden Seele gesehen hatte. Eine Matrix, in der auch Charakter, Erinnerungen und Aussehen verankert waren. Unter besonders günstigen Umständen konnte Tendyke das aus dem Geist, den er sah, herauslesen. Und hier waren die Umstände besonders günstig - wenn auch nicht für den Geist, den es jetzt wohl kaum noch gab, weil er von dem Dämon in sich aufgenommen und verinnerlicht worden war.
    »Und ob ich den kenne!«, stieß Wagara hervor. »Das ist Rajid! Wo -wo haben Sie ihn gesehen, Ledermann?«
    »Bernard al Rajid, der Leiter Ihrer Station?«
    Wagara nickte.
    »Wir brauchen ihn nicht mehr zu suchen«, sagte Tendyke. »Vermutlich werden wir nicht einmal mehr seine Leiche finden.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Der Abenteurer zuckte mit den Schultern. »Es gibt Dinge, über die ich nicht reden kann und will. Sie würden mir ohnehin nicht glauben.«
    »Sie haben mir auch geglaubt, als ich von dem Mädchen auf dem gehörnten Pferd erzählt habe«, wandte der Wildhüter ein. »Nun reden Sie schon. Ist Ihnen sein Geist begegnet?«
    Tendyke sah den Mann nachdenklich an. Dann endlich nickte er. »So kann man es sagen, Monsieur.«
    »Sie sind also so etwas wie ein Zauberer«, vermutete Wagara.
    »Das stimmt nicht. Dann hätte ich ganz bestimmt nicht nach ihm gesucht. Jetzt müssen wir nur noch Eva finden.«
    »Meinen Sie damit das Mädchen mit dem gehörnten Pferd?«
    Tendyke nickte. Er fragte sich nicht länger, wo der verschwundene Leiter der Wildhüterstation geblieben war. Er wusste jetzt ja, dass Rajid tot war, ermordet von dem Dämon, der auch die Seele des Mannes verschlungen hatte, um sich an ihr zu laben und ihre Kraft zu seiner zu machen.
    Er fragte auch nicht, ob Wagara den Mann über Funk anzurufen versucht hatte, ehe sie die Suche nach ihm begannen. Das war irrelevant geworden.
    Er erhob sich. »Los geht’s.«
    Aber wo, er nun nach Eva suchen sollte, wusste er selbst nicht. Diese Spur hatte er noch nicht gefunden.
    ***
    Das

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