Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0773 - Der Chaosmacher

Titel: 0773 - Der Chaosmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie nur optische Wahrnehmungssysteme.
    Allerdings waren sie doch aufmerksamer als ihre Nachbarn.
    Sie sahen zwar nicht, wie ich schaltete, aber sie bemerkten es immer kurz danach und machten die Schaltungen rückgängig.
    Da jeder von ihnen offenbar annahm, seine Kollegen wären für die unerwünschten Schaltungen verantwortlich, versuchten alle drei Roboter, ihre Kollegen vom Schaltpult wegzudrängen. Das führte so weit, daß sie sich überhaupt nicht mehr um die Schaltungen kümmerten.
    Da ich mich niemals vor Verantwortung zu drücken pflegte, übernahm ich freudig die Arbeit aller drei Roboter. Es war eine Lust, die zahlreichen Tasten zu drücken und die vielen bunten Lämpchen aufleuchten zu sehen. Ich, Tatcher a Hainu, würde die Produktion in Arbeitsstadt schon in Schwung bringen, wenn die Tbahrgs und ihre Roboter unfähig dazu waren.
    In meinem Eifer merkte ich gar nicht, wie es um mich herum immer stiller wurde. Erst als die Kontrollampen an meinem Schaltpult erloschen, blickte ich irritiert auf. Es war unheimlich still in der Halle. Anscheinend arbeitete kein einziges Aggregat.
    Als eine Gruppe bewaffneter Tbahrgs, von denen zwei Detektoren trugen, an mir vorbeigehen wollte, hielt ich es nicht mehr aus. Ich schaltete den Lautsprecher meines Translators ein, desaktivierte meinen Deflektorgenerator und sagte: „Wenn schon Arbeitszeit ist, dann sollte eigentlich auch gearbeitet werden, meine Herren. Meinen Sie nicht auch?"
    Die großen dunklen Augen der Tbahrgs wurden noch größer.
    Eine Weile standen die Männer wie erstarrt, dann richteten sie ihre Waffen auf mich.
    Einer von ihnen trat vor.
    „Wer sind Sie?" erkundigte er sich.
    „Captain a Hainu von der SOL", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Bitte, sagen Sie Ihren Leuten, Sie sollen ihre Waffen nicht auf mich richten. Eine könnte versehentlich losgehen und mich verletzen. Das wäre ein echter Verlust für Sie, denn wie ich feststelle, bin ich hier der einzige Mann, der noch arbeitswillig ist."
    Das schien den Tbahrg zu beeindrucken, denn er sagte fast eine Minute lang nichts. Als er endlich reagierte, reagierte er völlig falsch. Er wandte sich um und befahl seinen Leuten, mich zu fesseln. Danach schaltete er sein Armbandfunkgerät ein und sprach leise ins Mikrophon.
    Seine Leute legten mir Handschellen an. Zwar waren die Stahlplastikbänder mit Ornamenten verziert, aber genauso unangenehm zu tragen wie gewöhnliche Handschellen.
    „Hören Sie!" rief ich dem Tbahrg zu, der offenbar das Kommando führte. „Wenn meine Bewegungsfreiheit so stark eingeengt ist, kann ich nicht arbeiten."
    „Nein, ich will nichts mehr hören!" erwiderte er mit einer Stimme, als wollte er gleich in Tränen ausbrechen. „Sie sind verhaftet und werden der Sabotage beschuldigt. Schweigen Sie!"
    „Ich sage doch gar nichts", erklärte ich. „Nur arbeiten will ich."
     
    6.
     
    Perry Rhodan hörte aufmerksam den Fragen zu, die die Tbahrgs dem Supermutanten stellten.
    Er selbst, Gucky und Icho Tolot waren bereits mit konventionellen Mitteln verhört worden, und die Tbahrgs schienen mit den Ergebnissen zufrieden zu sein. Sie hätten auf ein Verhör Corellos verzichtet, wenn der Supermutant nicht darauf bestanden hätte.
    Sehr behutsam hatten zwei untergeordnete Tbahrgs Corello aus seinem Transportroboter gehoben und in eine Verhörmaschine gelegt, die vorher weich gepolstert und klimatisiert worden war. Anschließend war ein Normphysiogramm angefertigt worden, damit die Tbahrgs aus einer großen Zahl von Meßwerten Durchschnittswerte der die Lebensvorgänge Corellos begleitenden chemischen Umsetzungen ermitteln konnte.
    Das eigentliche Verhör war prinzipiell ein Lügendetektorverhör, nur daß Meßgenauigkeit und Datenauswertung im Unterschied zu den prähistorischen terranischen Lügendetektoren um ein Vielfaches verbessert und perfektioniert worden waren.
    Abrahd und Doregh führten das Verhör persönlich.
    Sie wechselten sich dabei ab, was jedesmal auch einen sprunghaften Themenwechsel bedeutete.
    Perry Rhodan wußte, daß es für den Supermutanten eine Kleinigkeit gewesen wäre, seine physiologischen Reaktionen willentlich zu steuern, so daß die Tbahrgs nicht einmal dann etwas gemerkt hätten, wenn er ihnen eine faustdicke Lüge auftischte.
    Da aber Corello bei der Wahrheit blieb, hatte er das nicht nötig.
    Endlich beendeten Abrahd und Doregh das Verhör. Sie schalteten die Maschine aus und bedeuteten den beiden Helfern, Corello wieder in seinen Transportroboter

Weitere Kostenlose Bücher