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0773 - Der Chaosmacher

Titel: 0773 - Der Chaosmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deren Schlüssel sich nicht rechnerisch ermitteln ließ. Eine Dekodierung war nur möglich, wenn die Signale durch ein spezielles Schlüsselgerät geleitet wurden, das n-dimensional programmiert war.
    „Achtung!" meldete sich der Rechenverbund erneut. „Den Hyperfunksignalen werden Bildsignale angelagert. Wir versuchen, sie auf unseren Schirmen wiederzugeben."
    Geoffry Abel Waringer sah, daß die Bildschirme in der Kommunikationszentrale flimmerten. Enttäuscht griff er wieder nach seinem Kaffeebecher. Er rechnete nicht damit, verständliche optische Signale vorgesetzt zu bekommen.
    Aber Sekunden später erwachte seine Aufmerksamkeit schlagartig wieder, denn die Bildschirme zeigten plötzlich, wenn auch etwas verschwommen, eine Sonne, die von zwei Planeten umkreist und begleitet wurde.
    Waringer ließ den noch halbvollen Becher fallen, ohne es überhaupt zu bemerken. Seine Hände krampften sich so fest um die Seitenlehnen des Kontursessels, daß die Knöchel weiß hervortraten. „Dobrak!" stieß er hervor. Mehr konnte er nicht sagen, denn die Erregung schnürte ihm die Kehle zu. Er konnte nur auf das verschwommene Bild starren. Sonnen wie die abgebildete gab es viele, aber Waringer kannte nur einen Planeten, der aus dem Weltraum so aussah wie eine der beiden abgebildeten Welten. Dieses intensiv leuchtende tiefe Blau mit den schneeweißen Wolkenfeldern, die deutlich das System der planetarischen Winde widerspiegelten ...
    Die Erde der blaue Planet!
    Waringer stöhnte, als das Bild erlosch.
    „Was hat Sie so erregt?" erkundigte sich Dobrak.
    Der Hyperphysiker rang um seine Fassung, dann stieß er tonlos hervor: „Einer der abgebildeten Planeten kann nur die Erde gewesen sein, Terra, die Heimat der Menschheit!" Er wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. „Rechenverbund, hast du die Hyperfunksignale dekodieren können? Und was besagt die Auswertung der Bildsendung?"
    „Die Hyperfunksignale konnten wegen überwertiger Kodierung nicht dekodiert werden", antwortete der Rechenverbund. „Anhand der Hyperbildimpulse war jedoch eine Kurzanalyse der gezeigten Sonne möglich. Die Auswertung ergibt eine weitgehende Übereinstimmung mit den Daten, die über die Sonne Medaillon vorliegen, allerdings mit der Einschränkung, daß jene Strahlungskomponente fehlt, die den sogenannten Waringer-Effekt hervorrief."
    „Keine Aphiliestrahlung", flüsterte Waringer. „Dann kann es nicht Medaillon gewesen sein - und dann sahen wir auch nicht die Erde und Goshmos-Castle. Oder doch? Rechenverbund, können die Planeten die Erde und Goshmos-Castle gewesen sein?"
    „Die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß, aber nicht so groß, daß sich mit Sicherheit sagen läßt, ob es Terra und Goshmos-Castle waren, die wir sahen", antwortete der Rechenverbund.
    „Diese Antwort war nicht exakt", warf Dobrak ein. „Ich habe den Eindruck, als verschweigst du uns etwas, Rechenverbund."
    „Unsere Antworten ergaben sich aus den beschränkten Möglichkeiten der Analyse und wurden bestimmt von dem Grundsatz, als endgültig einzustufende Informationen nur bei absoluter Sicherheit des Zutreffens zu geben", erklärte der Rechenverbünd.
    Geoffry Abel Waringer blickte den Kelosker an.
    „Das klingt, als wolle man uns eine Information vorenthalten, in der Annahme, sie könnte uns physisch schaden", sagte er düster. „Was halten Sie davon, Dobrak?"
    „Ich denke, daß Ihre Analyse zutrifft", antwortete der Kelosker.
    „Aber ich halte es auch für zutreffend, daß der Rechenverbund sich seiner Sache nicht sicher ist. In dem Fall ist seine Zurückhaltung verständlich, Waringer."
    Waringer nickte.
    „Ich ahne, daß uns am Ziel unserer Reise eine böse Überraschung erwartet. Aber ich werde diese Ahnung für mich behalten und bitte Sie, Dobrak, das ebenfalls zu tun." Er erhob sich, plötzlich alt und müde wirkend, obwohl er seit seinem dreiunddreißigsten Lebensjahr einen Zellaktivator trug. „Ich muß mich darum kümmern, was aus Perry geworden ist."
     
    *
     
    Doregh eilte zu einer Schaltkonsole, die in die Wand eingelassen war, und drückte einige Tasten. Im Hintergrund der Halle schob sich ein Projektionsgitter aus dem Boden. Knisternd baute sich darüber eine holographische Darstellung auf.
    „Perry!" entfuhr es dem Mausbiber.
    Rhodan erwiderte nichts. Er war blaß geworden, denn die holographische Darstellung zeigte farbig und dreidimensional eine Sonne und zwei Planeten, drei Himmelskörper, die ihm so vertraut vorkamen, daß er einen

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