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0773 - Der Chaosmacher

Titel: 0773 - Der Chaosmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde mir klar, daß kein Smaragd, und sei er noch so gut geschliffen, derartig funkeln und strahlen konnte wie der grüne Kristall, der im Bauchnabel der Buddhafigur stak.
    Während ich überlegte, woher das fette Scheusal diesen Kristall haben mochte, ging ich weiter darauf zu, streckte die rechte Hand aus und berührte ihn. Im nächsten Augenblick lag er in meiner Hand.
    Doch da stand ich schon nicht mehr in Rorvics Kabine, sondern in einer halbdunklen Höhle, deren Wände aus schwebenden Schatten zu bestehen schienen...
     
    *
     
    Ich hatte schon zuviel Ungewöhnliches erlebt, um über den tatsächlichen oder scheinbaren Ortswechsel zu erschrecken.
    Deshalb sah ich mich erst einmal genau um und lauschte auf eventuelle Geräusche.
    Doch außer den schwebenden Schatten war nichts zu sehen, und es war auch nichts zu hören außer dem schwachen Geräusch meines eigenen Atems.
    Die Umgebung erschien mir zu unwirklich, deshalb setzte ich mich und beschloß, erst einige Zeit abzuwarten, bevor ich etwas unternahm.
    Meine Erfahrungen hatten mich gelehrt, daß es oft besser ist, seine Gedanken wandern zu lassen statt seinen Körper. Ich bin davon überzeugt, daß das Universum sich nicht mit dem Körper, sondern nur mit dem Geist begreifen läßt und daß viele Rätsel sich fast von selbst lösen, wenn man seinem Verstand die erforderliche Muße läßt, um sich mit ihnen zu beschäftigen.
    Nach einiger Zeit, in der ich meiner Umgebung nur einen Bruchteil meiner Aufmerksamkeit gewidmet hatte, wurde mir klar, daß ich den grünen Kirstall nicht mehr in der Hand hielt. Ich musterte zuerst meine Hände, dann den grauen, schwammig erscheinenden Boden in meiner Nähe.
    Der Kristall war tatsächlich nicht vorhanden, obwohl ich absolut sicher war, daß ich ihn fest in der Hand gehalten hatte, bevor ich in die Höhle der Schatten versetzt worden war.
    Was bedeutete das? Bedeutete es, daß die Kraft, die mich versetzt hatte, keine Macht über den grünen Kristall besaß? Oder bedeutete es, daß mein Körper noch immer in Rorvics Kabine stand und den Kristall hielt, während nur mein Geist in der Schattenhöhle weilte, der Illusion unterliegend, ich befände mich körperlich hier? Plötzlich stutzte ich. Die schwebenden Schatten, die die Wände der Höhle bildeten, verblaßten. Hinter ihnen erkannte ich seltsam vertraut wirkende Umrisse.
    Die Einrichtung von Rorvics Kabine!
    Ich sprang auf und eilte auf die verblaßten Schatten zu, um durch sie in die Kabine des Tiberts zu gelangen. Aber als ich die Schatten berührte, gab es einen Ruck - und ich stand auf einer grauen Ebene unter einem rötlich leuchtenden Himmel, über den sehr langsam buntschillernde Kugeln zogen, die wie Seifenblasen aussahen. Ich drehte mich um.
    Die Schatten waren spurlos verschwunden, als hätten sie niemals existiert. Überall war nur die graublaue Ebene zu sehen.
    Es dauerte eine Weile, bis mir auffiel, daß es keine Ebene war, wie man sie auf einem Planeten vorfinden konnte. Dort gab es stets, je nach der Größe des Planeten, einen mehr oder weniger weit entfernten Horizont. Hier fehlte jeder Horizont.
    Das war etwas, das es einfach nicht geben konnte, nicht in unserem Universum.
    Ich bückte mich und schaute mir den Boden genau an. Danach ging ich in die Hocke und betastete den Boden. Er fühlte sich nach nichts an -und das war ebenfalls etwas, das es nicht geben durfte. Meine Fingerspitzen spürten zwar unnachgiebigen Widerstand, aber weder Wärme noch Kälte, weder Rauheit noch Glätte.
    Ich richtete mich wieder auf und stampfte mit den Füßen. Es dröhnte dumpf. Aber das war nur natürlich, wenn die Füße hart auf einen Widerstand prallten.
    Wie kam es, daß ich nicht in die Umgebung gekommen war, die ich hinter den verblaßten Schatten gesehen hatte?
    Ich schob die Gedanken an dieses Problem beiseite, als ich mich daran erinnerte, daß ich mir die Aufgabe gestellt hatte, Rorvic zu finden. Meine Gedanken konzentrierten sich auf dieses Problem.
    Ich hatte den grünen Kristall zum erstenmal bei Rorvics Besitztümern gesehen. Das konnte bedeuten, daß es sich um eine Neuerwerbung handelte. Es mochte aber auch sein, daß er diesen Kristall bisher vor mir verborgen gehalten hatte. Vielleicht be nötigte er ihn zum Meditieren.
    Aber wenn er ihn vor mir verbergen wollte, hätte er ihn dann in den Nabel der Buddhafigur gesteckt? Nein. Folglich handelte es sich um eine Neuerwerbung.
    Ich atmete auf. Es war demnach durchaus möglich, daß die Gedanken des

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