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0773 - Der Chaosmacher

Titel: 0773 - Der Chaosmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war eine Illusion. Oder doch nicht?" Ratlos blickte er den Tibeter an.
    „Der marsianische ...!" polterte Rorvic los. Doch dann besann er sich eines Besseren. Über sein bleiches Mondgesicht huschte die Andeutung eines verlegenen Lächelns. „Ich weiß es nicht", bekannte er. „Ich kann mich daran erinnern, daß ich vor dem Impulsstrahler des Roboters zurückzuckte, sowohl körperlich als auch - wahrscheinlich durch Aktivierung eines alten Instinkts - geistig, was in dieser Beziehung den parapsychischen Bereich einschließt. Das nächste, was ich wahrnahm, war die geflüsterte Botschaft, alles sei nur eine Illusion."
    „Ich habe nicht geflüstert, sondern laut gerufen", warf ich ein.
    Dalaimoc grinste.
    „Bei mir kam nur ein Geflüster an, Partner." Sein Blick verfinsterte sich wieder. „Als nächstes spürte ich einen mörderischen Druck an meiner Kehle und fühlte den Atem eines Lebewesens in meinem Gesicht. Ich stieß einfach meine Faust nach vorn. Kurz darauf ging das Licht an."
    „Es scheint, als wäre er der Illusionskristall gewesen, Perry", flüsterte Gucky und blickte Rhodan hilfesuchend an. „Das grenzt ja schon an den Bereich des Unvorstellbaren."
    Perry Rhodan wandte sich an den Rechner Dobrak, der schweigend zugehört hatte.
    „Wissen Sie eine naturwissenschaftlich exakte Erklärung dafür, wie jemand sich in einen Illusionskristall verwandeln kann - in etwas, das es tatsächlich gibt und das für uns bisher ein Rätsel mit sieben Siegeln war - und in dieser Form auch noch die gleiche Ausstrahlung wie ein echter Illusionskristall emitiert?"
    „Die exakten Naturwissenschaften vermögen nicht die Frage nach dem Wesen der Erscheinungen zu beantworten", erklärte der Kelosker. „Sie sind nur beschreibende Wissenschaften und haben eigentlich nur deshalb Aussagekraft, weil sie Prozesse nicht nur nach Raum und Zeit, sondern auch mit hoher Genauigkeit beschreiben. Wenn wir ihre Prinzipien als unbedingt gültig ansehen, wird eine tiefere Erkenntnis des Universums möglich." Perry nickte. „Allmählich werden Sie mir unheimlich, Dalaimoc", sagte er. „Welche Fähigkeiten liegen noch in Ihnen verborgen? Was ist Ihre eigentliche Bestimmung im Rahmen der Geschehnisse von kosmischer Bedeutung?"
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Rorvic leise. „Manchmal fühle ich mich selbst nur als Werkzeug höherer Mächte, das den Sinn der Handlungen, zu denen es benutzt wird, nicht begreifen kann."
    „Sie sind eine Öffnung, wie ein Tor, zu einem übergeordneten Etwas, das sich meiner Vorstellungskraft entzieht", warf Dobrak ein. „Aber Ansätze dazu sind in jedem von uns vorhanden. Es ist die individuelle Entwicklung, die gemeinsam mit den Einflüssen, denen wir ausgesetzt werden, darüber entscheidet, wie weit wir diesen oder jenen Weg einschlagen."
    Jemand klopfte hart mit den Fingerknöcheln auf die Platte des Kartentischs. Wir fuhren herum und blickten in Kosums Gesicht.
    „Ich bitte darum, auf den Boden der unmittelbar einwirkenden.
    Realitäten zurückzukehren", sagte der Emotionaut.
    „Die Einschließungssphäre hat sich enger um uns geschlossen.
    Wir sollen eindeutig dazu veranlaßt werden, auf Xumanth zu landen."
    „Wir werden der freundlichen Einladung folgen", erwiderte Perry.
    Die SZ-2 und das Mittelteil der SOL drangen mit aktivierten Paratronschutzschirmen in die Atmosphäre des Planeten Xumanth ein. In einer der Ausschnittvergrößerungen war ein langgestreckter Raumhafen zu sehen. Nach Auskunft der Ortungszentrale betrug seine Länge fünfundachtzig Kilometer, die Breite aber nur sechs Kilometer.
    Das Erstaunlichste daran aber waren die beiden Städte oder Stadtteile, die am nördlichen und südlichen Ende des Raumhafens lagen. Sie waren riesige, strahlenförmig von einem Punkt ausgehende Gebäudeansammlungen. Allerdings dehnten sich diese strahlenförmigen Ansammlungen nicht in Richtung Raumhafen aus, so daß jede Stadt aus unserer großen Entfernung ungefähr einem halbierten Pulverschneekristall ähnelte.
    Ich wurde von der Betrachtung der Städte durch einen Ausruf Guckys abgelenkt.
    „Seht nur!" rief der Ilt. „Sie fahren richtige Tragflächen aus!"
    Wir alle sahen, was er meinte. Ungefähr dreißig der schlanken Raumschiffe folgten uns in die Atmosphäre des Planeten, während die anderen in weitgreifender Sperrstaffelung darüber verharrten. Sobald eines der dreißig Begleitschiffe mit seiner nadelspitzen Bugnase in die Lufthülle vorgestoßen war, fuhr es zwei gewaltige Tragflächen

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