0774 - Vampirblut
ein Stöhnen beim Anblick der grässlichen Wunde. Übelkeit wollte in ihr aufsteigen. In ihr reagierte der Mensch. Noch…
»Es ist wie bei Jim Spacey«, sagte der Inspektor. »Was aus Spacey wurde, haben wir mit eigenen Augen gesehen. Ich denke, dass auch Lisa Vanderbildt in eine Untote verwandelt wurde. Wenn ich nur wüsste, wo sich Professor Zamorra herumtreibt. Ich hab schon versucht, ihn im Hotel telefonisch zu erreichen. Fehlanzeige.«
»Wir brauchen ihn nicht.« Verona schaute sich um. Etwas in ihr regte sich. Es war die Macht der Finsternis, die in ihr lebte. Sie war der Dämon Amanda, ein Vampir-Dämon. In Verona Mills war sie reinkarniert. Und jetzt brauchte sie einen Diener, der ihr Eric Vanderbildt brachte, damit sich der Fluch, den Amanda O’Nelly über Lucas Jefferson ausgesprochen hatte, zum fünften Mal erfüllen konnte.
Verona wandte sich dem Polizisten zu. »Ich hätte meinen Redakteur mitbringen sollen, damit er das sieht und mir glaubt. Gehen wir zu mir, Warren. Ich glaube, ich werde den Artikel schreiben. Aber dazu bedarf ich Ihrer Hilfe.«
Sie schaute ihn mit einer Mischung aus Herausforderung und einem stummen Versprechen an. McGrady hatte nicht die Kraft, sich zu widersetzen. Sie hatte ihn in ihren Bann geschlagen.
Er nickte…
***
John Vanderbildt war vom Tod seiner Tochter in Kenntnis gesetzt worden. Der Mann brach fast zusammen. Eric, Lisas Bruder, war am Boden zerstört. Die beiden Männer wollten sofort zu Lisas Wohnung eilen, aber Nicole hielt sie zurück.
»Warten wir, bis der Professor zurückkehrt«, sagte sie. »Nach allem, was wir wissen, vollzieht sich nun der Fluch der Amanda O’Nelly. Leider ist es uns nicht gelungen, Ihre Tochter zu retten, Mr. Vanderbildt. Sie befand sich bereits in der Schattenwelt, und ihre Seele war verloren. Jetzt können wir nur noch versuchen, das Böse von Eric und Ihnen fernzuhalten.«
»Was kann ich gegen den Fluch unternehmen, Miss Duval?«, ächzte John Vanderbildt. »Es muss doch etwas geben, das ihn von mir nimmt.«
»Nicht von Ihnen, Vanderbildt. Von Lucas Jefferson, der vor fünfhundert Jahren lebte.«
»Dann eben von Lucas Jefferson. Kann man seine Seele denn nicht töten? Ist sie…«
»Die Seele ist unsterblich«, erwiderte Nicole. »Sie kann nur erlöst werden. Man muss den Dämon vernichten, der sie gefangen hält. Das ist die einzige Chance, der Seele Lucas Jeffersons Ruhe zu verschaffen.«
Der Professor kam. Nicole berichtete ihm, was vorgefallen war. Zamorra sagte: »Ich muss mit McGrady sprechen.« Er stellte die Reisetasche ab und holte sein Handy aus der Tasche. Die Nummer des Inspektors hatte er zwischenzeitlich gespeichert. Gleich darauf hatte er den Polizisten an der Strippe.
McGrady sagte: »Gott sei Dank, Professor. Ich habe schon versucht, Sie zu erreichen. Aber Sie waren nicht im Hotel. Eine Lisa Vanderbildt wurde tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Ich habe mir den Leichnam angesehen. Er wies eine Verletzung am Hals auf, identisch mit der Wunde, die auch Jim Spacey hatte. Ich befürchte, Professor, dass…«
»Ihre Befürchtung hat allen Grund«, unterbrach ihn der Dämonenjäger. »Befindet sich der Leichnam in der Pathologie?«
»Ja. Ich komme gerade von dort. Bei mir ist Verona…«
Plötzlich brach die Verbindung ab!
Sofort war Zamorra alarmiert. »McGrady! Hören Sie mich? McGrady!«
Nichts!
»Was ist?«, fragte Nicole.
»Lisa wurde ins gerichtsmedizinische Institut gebracht. Und bei McGrady befindet sich Verona Mills.«
»Großer Gott!«, entrang es sich Nicole mit allen Anzeichen des Entsetzens. »Mein Traum…«
Zamorra nickte. »Wir können nichts tun.« Er schaute Vanderbildt an. »Besitzen Sie ein Auto?«
»Ja. Es parkt unten, vor der Haustür.« Der Mann taumelte zu einem Stuhl und fiel darauf nieder. Er schlug beide Hände vor das Gesicht. »Wie kann man es abwenden?«, keuchte er. »Wie?«
»Geben Sie mir die Autoschlüssel«, verlangte Zamorra. »Du bleibst hier, Nicole«, sagte er an seine Gefährtin gewandt. Er nahm das Amulett ab und reichte es ihr. »Das wird euch im Falle des Falles schützen…«
»Du beraubst dich damit jeglichen Schutzes«, mahnte Nicole. »Wenn Lisa sich…«
»Ich habe die Strahlenwaffe«, sagte Zamorra. »Sie ist Schutz genug.«
»Und wenn nicht?«
»Im absoluten Notfall kann ich das Amulett immer noch rufen«
Eric stand am Fenster und starrte auf einen unbestimmten Punkt in der Feme. Seine Gedanken waren bei Lisa. Er konnte das, was geschehen war, einfach
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