0774 - Vampirblut
an. Und sie sah die schreckliche Wunde am Hals des Mädchens!
Ein Schrei kämpfte sich in ihr hoch, blieb ihr aber in der Kehle stecken.
Mrs. Miller war sekundenlang wie gebannt. Dann löste sich der Stau aus Entsetzen und Fassungslosigkeit und brach sich Bahn in einem schrillen Schrei, der durch das Haus hallte wie eine Botschaft des Grauens.
Mrs. Miller warf sich herum und verließ fluchtartig die Wohnung…
***
Zwanzig Minuten später wurde Inspektor McGrady informiert. Er fuhr mit seinem Team zu Lisa Vanderbildts Wohnung. Der Inspektor war schockiert. Die Tote wies die gleiche entsetzliche Wunde auf wie der Leichnam Jim Spaceys. Einer von McGradys Kollegen stöhnte: »Was ist da bloß am Werk? Ich glaube nicht mehr an ein wildes Tier. Wie sollte es in die Wohnung gekommen sein? Das ist irgendein Perversling, der mit einer Gartenkralle oder irgendeinem anderen Werkzeug die Hälse seiner Opfer zerfetzt.«
McGrady ging durch die Wohnung. Im Badezimmer lag ein seltsam verformter Stielkamm auf dem Boden. Die Zinken sahen aus, als wären sie extremer Hitze ausgesetzt gewesen.
Der Inspektor konnte sich keinen Reim darauf machen.
Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft erschien.
Der Polizeiarzt hatte keine plausible Erklärung für die Art der Verletzungen, an denen Lisa Vanderbildt gestorben war.
Die Spurensicherung ging ans Werk. Der Apparat des Polizeifotografen blitzte. Dann wurde der Leichnam abtransportiert.
McGradys Handy dudelte. Er fischte es aus der Jackentasche und ging auf Verbindung.
Es war Verona Mills. »Haben Sie Interesse, mit mir heute Abend essen zu gehen, Inspektor?«
»Tut mir Leid, Verona. Ich befinde mich in Kensington. Ein Mordfall. Es handelt sich um eine junge Frau. Ihr Name ist Lisa Vanderbildt.«
»Wie kam Sie ums Leben? Gibt es Anhaltspunkte? Wer ist ihr Mörder?«
»Es… sie…« McGrady schluckte hart. »Ich kann im Moment nicht darüber sprechen, Verona.«
»Warum nicht?«
»Weil - weil… Okay, Verona. Die junge Frau wies die gleichen Verletzungen auf wie Ihr Kollege Jim Spacey« Der Inspektor schaute sich um, als befürchtete er, belauscht zu werden. Er senkte die Stimme. »Es ist zu befürchten, dass auch sie in eine Untote verwandelt worden ist.«
»Ich komme, McGrady. Nennen Sie mir die Adresse.«
»Die Leiche ist bereits abtransportiert.Treffen wir uns vor dem gerichtsmedizinischen Institut, Verona. Ich will auch Professor Zamorra Bescheid sagen. Ich denke, er sollte dabei sein, falls Lisa…«
Alles in McGrady sträubte sich, es auszusprechen. Es überstieg ganz einfach seinen Verstand.
»Wann treffen wir uns?«
»In einer Stunde.«
»Gut. Ich werde pünktlich sein.« Verona sprach es, dann war die Leitung tot.
McGrady ging zu einem Bord, auf dem Lisas Telefon stand. In einem der Schübe fand er ein Londoner Telefonbuch. Der Inspektor suchte die Nummer des Grand Hotels heraus und tippte schließlich die Nummer. Er bat, mit dem Zimmer Professor Zamorras verbunden zu werden.
Nachdem mehr als eine Minute verstrichen war, sagte die freundliche Dame von der Rezeption des Hotels: »Tut mir Leid, aber bei Mr. Zamorra meldet sich niemand. Wahrscheinlich ist er mit seiner Begleiterin irgendwo beim Abendessen.«
McGrady beendete das Gespräch. Er biss die Zähne zusammen, dann warf er einen Blick auf die Uhr. Es war 18 Uhr 21. Vor dem Fenster hing die Dunkelheit. Es hatte den ganzen Tag über nicht geschneit. Dafür aber war es empfindlich kalt geworden.
McGrady verließ die Wohnung. Er fuhr zum gerichtsmedizinischen Institut…
***
Zamorra betrat das Hotelzimmer. Er hörte das Telefon läuten, nahm den Hörer ab und meldete sich. Aber der Anrufer hatte schon aufgelegt. Der Professor fragte bei Rezeption zurück. Ihm wurde erklärt, dass ihn ein Mann zu sprechen verlangt habe.
»Hat er seinen Namen genannt?«
»Nein«, sagte die Lady. »Er schien ziemlich erregt zu sein.«
»Danke.« Zamorra legte auf. Er war gekommen, um einige Utensilien wie Zahnputz- und Rasierzeug abzuholen. Nicole war bei John und Eric Vanderbildt geblieben. Zamorra packte für sich und Nicole frische Unterwäsche in die Reisetasche, ein frisches Hemd…
Dann ging er ins Badezimmer -und…
Er machte Licht und sah, dass jemand eine Botschaft mit schwarzer Farbe über die Badewanne an die Wand geschrieben hatte.
Du wirst tot sein und dennoch leben!
Die großen Buchstaben waren ungelenk, wie von ungeübter Hand geschrieben.
Zamorra begriff. Sein Blick tastete durch das Badezimmer.
Das
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