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0775 - Die Herren von Sh'donth

Titel: 0775 - Die Herren von Sh'donth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vielleicht würde man ihn verbannen, damit war zwar eine Art sozialer Ächtung ausgesprochen worden, aber Phelters Leben war nicht bedroht. Das genügte ihm.
    Phelter hockte auf dem Boden und sang leise ein uraltes Lied, um sich die Wartezeit zu vertreiben. Plötzlich hörte er ein fremdartiges Geräusch, es schien von der Wand zu kommen.
    Phelter stand auf und ging zu der Wand hinüber. Das Geräusch wurde lauter, und als Phelter prüfend die Hand ausstreckte, mußte er feststellen, daß sich ein Stück des Gesteins stark erhitzt hatte. Langsam wich Phelter zurück.
    Staub rieselte auf den Boden, in der Wand entstand eine Öffnung, ungefähr so groß wie Phelters Handfläche. Der Tbahrg hielt den Atem an.
    Als er die Luft wieder ausstieß, gellte ein Entsetzensschrei durch die Zelle. Irgendeine amorphe Masse schob sich langsam durch das Loch jn der Wand und quoll in das Innere der Zelle.
    Phelter wimmerte vor Angst.
    Aus der Gallerte formte sich ein Auge, das Phelter haßerfüllt anblickte. Dann gab die Kreatur einen Laut von sich, der Phelter fast gefrieren ließ.
    Wieder begann Phelter zu schreien. Panische Angst erfüllte ihn, und er wich in den entferntesten Winkel der Zelle zurück, obwohl er spürte, daß auch dies ihn nicht retten konnte.
     
    *
     
    Kleenz betrachtete den schreienden Tbahrg und überlegte, was er tun sollte. Wenn der Tbahrg weiterhin in dieser Lautstärke zeterte und schrie, würde er die ganze Station aufwecken. Zu allem Überfluß wurden wieder Schritte hörbar. So schnell es ging, zog sich Kleenz in die Zelle des Tbahrgs zurück. Er brauchte nur Sekundenbruchteile, um den wimmernden Tbahrg zu erreichen und vollkommen einzuhüllen. Das Schreien und Kreischen brach ab, Kleenz spürte, wie der eingehüllte Körper zusammensackte.
    Kleenz floß von dem Körper herunter und betrachtete den Ohnmächtigen geringschätzig. Diese Tbahrgs waren noch empfindlicher als die Terraner. Kein Vergleich mit einem gut konstruierten Posbi.
    Wenigstens war der Tbahrg jetzt still, stellte Kleenz fest. Mit einem Auge kontrollierte er die Lage auf dem Gang. Die Luft war rein, Kleenz konnte die Zelle wieder verlassen.
    Vorsichtshalber wandte er das gleiche Verfahren an, das er beim Verlassen seiner eigenen Zelle praktiziert hatte.
    Er sammelte den feinkörnigen Bohrstaub und opferte etwas von seiner Körperflüssigkeit, um den Staub zu einem zähen Brei zu verkleben. Mit dieser Masse füllte er das Loch aus, das er in die Wand gebohrt hatte. Früher oder später würde man die geflickte Stelle entdecken, aber bis zu diesem Zeitpunkt konnte Kleenz den Vorsprung ausnutzen.
    Kleenz brauchte diesen Vorsprung, denn er hatte keine Ahnung, wo er nach Söhrlox und Galto zu suchen hatte. Zu seiner eigenen Überraschung entdeckte er in der Zelle neben der des besinnungslosen Tbahrgs Söhrlox.
    Der Posbi stand unbeweglich in der Zelle. Lediglich seine Wahrnehmungsanlagen funktionierten noch einwandfrei, außerdem konnte er sich noch verständlich machen.
    „Kleenz", knarrte Söhrlox erstaunt. „Wie hast du dich befreien können? Wo steckt Galto, braucht er unsere Hilfe?"
    In seiner Begeisterung floß Kleenz an Söhrlox herauf und herunter, bevor er zu einer Antwort fähig war.
    Dann erklärte er Söhrlox, wie er sich befreit hatte. Seine Begeisterung steigerte sich, als Söhrlox ihn für die klug eingefädelte Aktion lobte.
    „Kann ich dir auch helfen?" wollte Kleenz wissen.
    Söhrlox überließ das Problem seinem Posbi-Gehirn. Die robotisch arbeitenden Rechner konnten damit nicht viel anfangen, der entscheidende Impuls kam vom Plasma.
    „Du mußt versuchen, in meinen Körper hineinzukriechen und mit deinen Diamantfüßen den Klebstoff entfernen. Aber sei vorsichtig."
    Kleenz machte sich sofort an die Arbeit. Wie alle Matten-Willys war er überglücklich, wenn seine Hilfe gebraucht wurde.
    Nach kurzer Zeit war Kleenz vollständig in Söhrlox verschwunden. Ein lautes Scheuern und Kratzen drang durch den Körper.
    Die Reibungsenergie, die Kleenz bei seinem Rettungsversuch freisetzte, entlud sich an einigen Stellen in Form kleiner Blitze, die den metallischen Leib des Posbis durchrasten und ungesteuerte Bewegungen auslösten. Heftig schwankend tappte Söhrlox auf die Wand zu und rammte seinen stählernen Schädel gegen das Gestein. Kleenz kreischte auf.
    „Stehenbleiben", wimmerte er lautstark. „Du wirst mich noch zerquetschen!"
    Mit dem ersten Tentakelarm, den er wieder kontrollieren konnte, fuhr Söhrlox über seine

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