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0775 - Die Herren von Sh'donth

Titel: 0775 - Die Herren von Sh'donth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Entführer mit Galto veranstalten."
    „Vergiß nicht, daß die Posbis Galto für eine Operation vorbereitet haben. Es dauert seine Zeit, bis die Wirkung eines Narkotikums nachläßt. Ich habe mich gerade mit der Medosektion unterhalten. Nach den Daten, die die Posbis geliefert haben, kann Galto erst vor kurzer Zeit aus seiner Betäubung erwacht sein. Vermutlich beginnt das Verhör erst jetzt. Mit dem Posbi und dem Willy werden die Entführer vermutlich nicht viel anfangen können."
    „Hm", machte Gucky. „So wie ich Galtos Leibwache kenne, werden die einiges mit den Entführern anfangen. Ich bin gespannt, was Galto bei seiner Rückkehr alles erzählen kann."
     
    *
     
    Sie hießen Hommersolth und Kordahl und zählten zum Volk der Feyerdaler. Das waren die wichtigsten Informationen, die ich hatte gewinnen können. Es waren beeindruckende Gestalten, nicht nur körperlich.
    Imponierend war vor allem ihre Ruhe. Sie schienen sich ihrer Sache und ihrer Stellung sehr sicher zu sein und besaßen ein fast schon beängstigendes Selbstbewußtsein.
    Kontakte mit fremden raumfahrenden Völkern aufzunehmen, schien für sie eine Alltagsbeschäftigung zu sein, und auch die imposante SOL schien sie nicht sonderlich zu beeindrucken.
    Sie hatten mir eine bequeme Sitzgelegenheit angeboten. Auf einem flachen Tisch zwischen uns stand ein Translator. Nach den einleitenden Erklärungen zur Person begannen sie mit dem Verhör.
    Ich wünschte, mein Verstand wäre nicht so umnebelt gewesen.
    Offenbar war durch das besondere Verfahren meiner Entführung die Wirkung des Narkotikums verstärkt worden. Ich war zwar wach, aber es kostete große Mühe, mich zu konzentrieren.
    „Wir wüßten gerne deinen Namen und die Bezeichnung deines Volkes."
    „Auweiah!" sagte ich, ohne daran zu denken, daß der Translator mit diesen Lauten nicht viel anfangen konnte.
    „Ist das dein Name oder der Name deines Volkes?"
    „Weder noch", sagte ich schleppend. Gleich mit ihrer ersten Frage hatten mich die Feyerdaler in eine Zwickmühle getrieben.
    „Auweiah ist eine Interjektion, ein spontaner unspezialisierter Ausruf, der eine bestimmte Situation und den damit verbundenen Gefühlszustand des Sprechers umreißt. In diesem Fall bedeutet er, daß die Antwort auf diese Frage schwierig ist."
    „Wieso?"
    Wenn ich mich nicht irrte, kam diese schnelle Frage von Kordahl. Es war nicht ganz leicht, die beiden Feyerdaler auseinanderzuhalten. Kordahls rechte Hand lag auf einer Tastatur, die in den Sessel hineingearbeitet worden war.
    Vermutlich stellte er so eine Verbindung mit einem Rechengehirn her, das meine Aussagen auf logische Richtigkeit überprüfte und die Daten speicherte.
    „Ich gehöre zu zwei verschiedenen Völkern", versuchte ich zu erklären. „Genetisch und biologisch gehöre ich zu den Terranern."
    Ich brauchte fast eine halbe Stunde, bis ich den beiden einigermaßen einleuchtend erklärt hatte, wieso ich Terraner und Posbi zugleich war. Die Feyerdaler waren sichtlich verblüfft.
    „Woher stammt dein Volk?"
    „Aus einer fernen Galaxis", erklärte ich. „Seine genaue Lage zu beschreiben, wird erst möglich sein, wenn unsere und eure Bezugssysteme aufeinander abgestimmt worden sind. Zu diesem Thema befragt ihr am besten einen Kelosker."
    „Was ist ein Kelosker?"
    „Angehöriger eines mit unserer Spezies befreundeten Volkes."
    Ich geriet ins Schwitzen, als ich aufgefordert wurde, den Begriff Freundschaft zu erklären. Irrationales wie Gefühle mit rationalen Begriffen zu umschreiben, war eine sehr schwierige Arbeit, aber es gelang mir leidlich. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, daß mich die Feyerdaler verstanden. Zu gerne hätte ich gewußt, ob sie ebenfalls Gefühle kannten, aber die beiden zeigten keinerlei Lust zu einem Rollentausch. Ich war derjenige, der Fragen zu beantworten hatte, nicht sie.
    „Was weißt du von der Inkarnation VERNOC?"
    Auf, diese Frage hatte ich gewartet, aber ich wurde überrascht, als sie so unvermittelt gestellt wurde. Ich konzentrierte mich darauf, eine einleuchtende und wahrheitsgemäße Antwort zu geben.
    „Nicht viel", sagte ich undeutlich. Die Nachwirkungen der Entführung machten mir das Sprechen schwer.
    Es war fast ein Wunder, daß der Translator mein Lallen verstand.
    „Ich weiß, daß es VERNOC gibt, und daß die Tbahrgs und ihr offenbar große Angst davor habt."
    Zum ersten Mal zeigten die Gesichter der Feyerdaler einen Gefühlsausdruck. Wenn ihre Mimik ähnlich strukturiert war wie die der Terraner,

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