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0776 - Das schwarze Raumschiff

Titel: 0776 - Das schwarze Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hunde und Katzen aus der Stadt getrieben hatten. Machten sie mit ihm nicht ganz dasselbe?
    Die Verfolger hielten an. Sie bildeten jetzt eine gerade, langgestreckte Front. Bluff unternahm einen letzten Versuch, ihnen zu entkommen. Er stemmte sich in die Höhe und schonte dabei den verletzten Knöchel. Das ging. Er humpelte davon ... in Richtung des Waldes, der etwa vierhundert Meter weiter den Fuß eines Berghangs umsäumte.
    Hatte er vergessen, wie sich die Fremden vergewissert hatten, daß die Tiere nicht mehr in die Stadt zurückkehrten?
    Er war noch keine zehn Schritte weit gehumpelt, da traf ihn ein sengender, brennender Schlag wie von einer mit Dornen bewaffneten Keule. Im Grunde genommen war die Wirkung der feindlichen Waffe ziemlich harmlos.
    Die Hunde und Katzen hatte sie nur veranlaßt, mit entsetztem Jaulen und Miauen davonzujagen, auf die schützende Mauer des Waldes zu, fort von den entsetzlichen Geschöpfen, die sich solcher Waffen bedienten.
    Bluff Pollard aber war weder Hund, noch Katze ... und überdies am Rande seiner Kräfte angelangt.
    Auf ihn hatte die fremde Waffe keinerlei belebende Wirkung.
    Der Schock warf ihn einfach zu Boden und nahm ihm das Bewußtsein.
     
    *
     
    „Eine Seefahrt, die ist lustig ... eine Seefahrt, die ist schön ..."
    Bluff stemmte sich mühsam auf den Ellbogen in die Höhe und horchte. Die Stimme war ihrer Melodie nicht sonderlich sicher, aber dafür hartnäckig. Der Sänger war über das Wort „schön" anscheinend nie hinausgekommen und begann das Lied in kurzen Abständen immer wieder von neuem.
    Bluff sah sich um. Er lag am Rand eines niedrigen Gebüschs.
    Nicht allzuweit entfernt waren die Häuser des nördlichen Stadtrands zu sehen. Er erinnerte sich. Die Roboter hatten ihn gejagt und schließlich zur Strecke gebracht. Weiter hatte ihr Interesse nicht gereicht. Sie waren spurlos verschwunden.
    „Eine Seefahrt, die ist lustig ..." Es krachte und prasselte im Gebüsch. Bluff kam vollends auf die Beine und sah sich um. Eine Gestalt bewegte sich durch das Buschwerk. „Heh, Skan ...!" rief Bluff. Skan Mavrees blieb überrascht stehen, hob den Kopf und sah sich um.
    „Junge!" stieß er erfreut hervor. „Wie kommst du hierher?"
    Er drängte das Gestrüpp mit den Armen auseinander und eilte auf Bluff zu.
    „Zu Fuß", antwortete Bluff und grinste ein wenig verlegen. „Und du?"
    Skan Mavrees hob die Schultern und breitete die Arme zur sprechenden Geste der Unwissenheit.
    „Ich hab' keine Ahnung. Das letzte, an das ich mich erinnere, ist das Museum."
    „Du warst dort?"
    „Ja, ich ... und eine Menge von den schwarzen, haarigen Dingern mit Tentakeln. Sie kamen auf mich zu. Ich hatte eine Eisenstange. Ich schlug nach ihnen, und... hier bin ich!"
    Er wirkte gutgelaunt und schien sich über die Unerklärlichkeit seines Geschicks weiter nicht den Kopf zerbrechen zu wollen.
    Wenn die Roboter ihn wirklich in der Nähe des Museums überwältigt hatten, dann mußten sie ihn danach hierhergeschleppt haben. Das war, fand Bluff, äußerst rücksichtsvoll von Wesen, die ansonsten recht rigoros zupackten und wenig Rücksicht nahmen.
    „Was hast du jetzt vor?" fragte er Skan.
    „Ich weiß nicht so recht", antwortete der Alte. „Am besten zurück nach Hause, wie?"
    „Das wollte ich vorschlagen", sagte Bluff. „War ziemlich dumm von dir, was du da angestellt hast. Wir alle haben uns Sorgen um dich gemacht." Skan Mavrees nickte. „Ja, das habe ich mir inzwischen auch gedacht. War wirklich dumm!" Aber er sah den Jungen dabei nicht an, sondern blickte zu Boden. Und irgend etwas in seiner Stimme warnte Bluff, daß er es nicht ehrlich meinte.
    „Also gehen wir!" Der Tag ging zu Ende. Hinter den Klippen, die den Fjord westlich von Namsos in mehrere Arme spalteten, neigte sich die Sonne dem Horizont zu. Am Stadtrand war es ruhig, nur von Osten her kamen Geräusche, die darauf hinwiesen, daß die Fremden und ihre Roboter nach wie vor an der Arbeit waren.
    Bluff dachte an die Roboterhorde, die ihn wie einen Hund aus der Stadt getrieben hatte. Er fürchtete sich vor einer zweiten Begegnung. Lieber würde er durch das eiskalte Wasser des Fjords schwimmen, als noch einmal das Risiko eines solchen Zusammentreffens auf sich zu nehmen.
     
    *
     
    Der Nachmittag verstrich, ohne daß man von Bluff oder Skan etwas hörte. Vom Balkon aus war Bluff beobachtet worden, wie er jenseits der Brücke in einer nach Norden führenden Straße verschwand. Dann hatte man ihn aus den Augen verloren. Nach

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