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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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letzte Reinkamation ist meine jetzige Mutter.«
    Vasu blickte Asha Devi an. Die Inspektorin strich ihm über sein Köpfchen. Ihr Gesichtsausdruck war dabei so von Liebe erfüllt, wie es die Dämonenjäger bisher nicht für möglich gehalten hätten. Weder Zamorra noch Nicole hatten sich vorstellen können, dass Asha Devi zu so einem Gefühl wie Liebe überhaupt fähig war.
    »Ich halte dieses Illusionsbild für eine Warnung«, sagte Zamorra.
    »Ich auch«, bekräftigte Asha Devi. »Die Götter werden es dir geschickt haben. Ich verstehe zwar nicht, weshalb sie dich in meine Angelegenheiten hineinziehen wollen…«
    »Mama«, sagte Vasu warnend.
    »… aber ich finde mich damit ab«, beendete die Inspektorin schnell ihren Satz. »Wahrscheinlich sollte Prinzessin Bhima ermordet werden, bevor der erste Vasu geboren wurde. Dadurch könnte der Ausgleich zwischen Göttern und Dämonen verhindert werden, und die Schwarzblütigen erhielten noch mehr Macht und Einfluss.«
    Zamorra nickte. Es handelte sich wieder einmal um ein Zeitparadoxon. Bhima war nicht getötet worden. Aber nur deshalb nicht, weil er selbst, Nicole und vermutlich auch Asha Devi in die Vergangenheit gereist waren und die Ermordung verhindert hatten.
    Auf ihrem persönlichen Zeitstrang lag aber dieses Abenteuer noch vor ihnen…
    Nicole hatte sich offenbar ähnliche Gedanken gemacht. »Wir müssen Prinzessin Bhima retten, bevor die dämonischen Meuchelmörder zuschlagen können. Aber wir müssen den richtigen Zeitpunkt herausfinden.«
    »Das kann ich tun«, sagte Asha. »Schließlich bin ich eine Wiedergeburt von Prinzessin Bhima. Der geplante Mord muss ja irgendwann vor der Geburt des ersten Vasu stattgefunden haben. Und Bhima war erst 20 Jahre alt, als sie damals niederkam.«
    Asha Devi entzündete ein Räucherstäbchen und wartete, bis der harzige Geruch den gesamten Raum erfüllte. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Für eine Weile kehrte Stille in ihrer Wohnung ein. Man hörte nur die Verkehrsgeräusche des modernen New Delhi aus einiger Entfernung.
    Schließlich öffnete die Inspektorin ihre Lippen. »3.200 Jahre vor Christi Geburt. Genauer kann ich es nicht eingrenzen.«
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Zamorra.
    »Mit Hilfe der Götter. Sie haben damals natürlich schon gelebt. Als Brahma ausgeatmet hat, sind auch alle Götter und Dämonen entstanden. Jedenfalls hat Durga, meine persönliche Schutzgöttin, mir diesen Zeitpunkt eingeflüstert. Sie hat es natürlich in unserer Zeitrechnung ausgedrückt, denn bei den Göttern gehen die Uhren anders.«
    »Wie gut, dass ich die Zeitringe mitgenommen habe«, sagte Zamorra. Mit Hilfe dieser magischen Mittel, die er einst von seinem Mentor Merlin bekommen hatte, konnte der Dämonenjäger in die Vergangenheit oder in die Zukunft reisen und dabei noch ein bis zwei weitere Menschen mitnehmen. Das würden in diesem Fall gewiss Nicole und Asha Devi sein.
    Man merkte deutlich, dass die indische Polizistin liebend gerne den Fall ohne die Besucher aus Frankreich gelöst hätte. Aber sie selbst verfügte über keine Mittel, um durch die Zeit zu reisen. Vasu besaß zwar diese Fähigkeit als Relikt aus seinen früheren Leben. Aber Asha wollte auf gar keinen Fall das Leben ihres Babys gefährden. Da biss sie lieber in den sauren Apfel und akzeptierte eine zeitweise Zusammenarbeit mit Zamorra und Nicole…
    Der Dämonenjäger erklärte der Inderin noch die wichtigsten Einzelheiten zu den Zeitringen.
    »Wir müssen auf der Rückreise in die Gegenwart wieder alles mit uns führen, was wir in die Vergangenheit mitgenommen haben. Sonst entsteht ein Zeitparadoxon und die Rückkehr wird vielleicht unmöglich. Außerdem landen wir geografisch an genau dem gleichen Punkt, von dem aus wir gestartet sind.«
    »Gut zu wissen«, knurrte Asha Devi. »Dann sollten wir nicht in Delhi starten. Hier stand vor ein paar Tausend Jahren vermutlich noch ein dichter Wald, und New Delhi gab es überhaupt noch nicht. Das alte Indien war ein Flickenteppich aus Klein- und Kleinstkönigreichen. Im Tal des Indus und am Ganges haben sich die meisten von ihnen entwickelt. Es gab dort bedeutende Städte, zum Beispiel Mohenjodaro und Harappa. Wir reisen in die Gegend, in der sich der Legende nach das Land von Bhimas Vater befunden hat. So kommen wir dem Gebiet nahe, in dem Prinzessin Bhima vermutlich gelebt hat.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Vasu. »Darf ich nicht mit?«
    »Das ist viel zu gefährlich für dich, mein

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