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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Honigheld«, säuselte die Inspektorin.
    Vasu seufzte. Aber statt zu plärren oder auf eine andere Art zu protestieren, nahmen seine Babyaugen einen träumerischen Ausdruck an.
    »Ich erinnere mich an die Zeit«, erklärte er mit seinem hellen Stimmchen. »Die Erde war noch jung, und die Dämonen waren buchstäblich überall. Sie hatten sich noch nicht in die Unterwelt und in die Tiefen des Dschungels verzogen. Sie führten ihr Schreckensregime mit unvergleichlicher Härte. Doch dann kam Bhima, meine erste Mutter, und färbte den Ganges schwarz mit dem Blut der Dämonen. Es ist kein Wunder, dass die Schwarzblütigen Bhima so sehr hassen!«
    Asha Devi hörte nur mit einem Ohr zu. Sie überlegte fieberhaft, wem sie in ihrer Abwesenheit das Kind anvertrauen konnte. Und dann fiel ihr eine Lösung ein.
    ***
    Die Kinderkrankenschwester trug eine Polizeiuniform.
    Constable Prithivi hatte eine medizinische Ausbildung, arbeitete aber für die Polizei von New Delhi. Sie betrieb eine kleine Kindertagesstätte im Police Headquarter.
    Hier wurden vorübergehend Kleinkinder und Babys untergebracht, die der indischen Polizei bei Razzien und anderen Aktionen in die Hände fielen. Kinder, die von skrupellosen Händlern ins Ausland verkauft werden sollten. Missbrauchte Kinder.
    Keine allzu idyllische Umgebung also. Aber hier konnte Asha Devi immerhin sicher sein, dass Vasu vor den Klauen ihres gierigen Vaters sicher war. Ramesh Devi war ein mächtiger Mann, aber bis ins Police Headquarter reichten seine Verbindungen dann doch nicht. Sonst wäre Asha schon längst nicht mehr Inspektorin. Da machte sie sich nichts vor.
    »Vasu ist pflegeleicht«, sagte Asha Devi zu Constable Prithivi, die gerade einem unterernährten Säugling sein Fläschchen gab. »Hauptsache, er kriegt regelmäßig sein Breichen und hat genügend Ruhe für das Mittagsschläfchen!«
    »Jawohl, Madam!«, erwiderte die Kinderkrankenschwester in Uniform. Sie war ungefähr 25 Jahre alt und somit sechs oder sieben Jahre jünger als Asha Devi. Außerdem hatte sie einen niedrigeren Dienstrang. Und vor allem wusste sie, dass mit der Inspektorin nicht gut Kirschen essen war. Diese Tatsache war fast jedem Mitglied des Polizeikorps von New Delhi bekannt.
    Asha tippte mit dem Zeigefinger gegen Prithivis Brust. »Wenn meinem Sohn hier auch nur ein Haar gekrümmt wird, dann wirst du dir noch wünschen, nicht geboren worden zu sein!«
    »J-jawohl, Madam!«
    »Ich bin hoffentlich in ein paar Tagen zurück!«
    Asha verabschiedete sich mit einem Küsschen und einer vorsichtigen Umarmung von ihrem Sohn. Dann übergab sie den Tragekorb mit-Vasus Bettchen an Constable Prithivi.
    Die Inspektorin stürmte hinaus. Selbstverständlich ohne sich bei der jüngeren Frau für den Gefallen zu bedanken.
    ***
    Inzwischen kauften Zamorra und Nicole passende Reisekleidung. Sie hatten nicht vor, in der indischen Antike mit Textilien nach der Mode von 2004 aufzukreuzen.
    »In New Delhi laufen viel weniger Frauen im Sari durch die Gegend als in der tiefsten Provinz. Aber es gibt da diesen Straßenmarkt, wo ihr Klamotten für Landeier finden könnt! Die sind so zeitlos out, dass sie problemlos 5.000 Jahre alt sein könnten!«
    Mit diesem »Tipp« von Asha Devi im Hinterkopf ließen sich die beiden Dämonenjäger von einer Taxirikscha zu dem Straßenmarkt karren.
    Drangvolle Enge herrschte hier. Es gab anscheinend mindestens genauso viele Bettler wiê Kauflustige, einmal ganz abgesehen von den Müßiggängern und Kleinganoven, die von größeren Menschenansammlungen scheinbar magisch angezogen wurden.
    »Es ist ja okay, dass Indien inzwischen über eine Milliarde Einwohner hat«, stöhnte Nicole. »Aber müssen die alle ausgerechnet heute uns auf diesem Markt in die Quere kommen?«
    Nach einer Weile fanden sie einen Händler, dessen Ware nicht nach Touristennepp aussah.
    »Traditionelle Kleidung?« Der Inder dienerte und präsentierte stolz seine Bestände. »Da bietet sich für die Lady natürlich ein Sari an…«
    »Vergessen Sie’s! Ich trage keine bodenlangen Röcke oder Kleider! Und ich reite auch nicht im Damensattel.«
    Zamorra hob die Brauen. Seine Gefährtin klang fast wie Asha Devi. Das lag aber wohl daran, dass ihr die Menschenmenge erheblich auf die Nerven ging.
    »Wir planen einen Reitausflug«, sagte er zu dem Verkäufer. Er würde ihm jedenfalls nicht unter die Nase reiben, dass sie in eine Zeit zurückreisen wollten, in der es noch keine Autos gab.
    »Ich verstehe.« Der Inder förderte

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