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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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der Spiegelwelt dazwischenfunkte?
    Der Dämonenjäger glaubte nicht daran. Auch seine Erfahrung und seine Beobachtungsgabe sägten ihm, dass er es nicht mit einer Schwarzblütigen zu tun hatte. Die Inderin war sehr seltsam und geheimnisvoll, gewiss. Aber eine Dämonin war sie nicht.
    »Wieso verstehst du meine Worte?«, fragte Zamorra die Wahnsinnige. Er sprach weiterhin Französisch.
    Die Geisteskranke wiegte ihren Oberkörper hin und her. Sie spielte mit dem Stößel in dem Mörser, rührte das Pulver und verschüttete etwas davon auf dem Erdboden.
    »Worte… Worte fliegen im Wind… die Dinge ändern sich. Aber der Tod… der Tod ist dir sicher…«
    Zamorra beugte sich vor. Er versuchte zu erkennen, welche weiteren Tonfiguren noch in den Korb lagen. Aber die Frau schob den Korb so, dass er sie nicht richtig sehen konnte.
    »Du bist des Todes!«, zischte die Irre.
    Zamorra runzelte die Stirn. Er wollte nachhaken. Wenn die Frau auch offenkundig verrückt war, blieben doch einige Fragen offen. Wer hatte diese täuschend ähnlichen Ton-Abbilder von Zamorras Freunden und Gefährten angefertigt? Und aus welchem Grund sollte er, Zamorra, diese Todesdrohung ernst nehmen?
    Doch er kam nicht dazu, mehr Informationen zu ergattern. Zwei Dinge passierten fast gleichzeitig. Zamorras Amulett erwärmte sich schlagartig. Und außerdem erschien zwischen den mächtigen Baumstämmen ein riesiger Tiger.
    Er fauchte wild. Und dann sprang er ohne Anlauf direkt auf Zamorra zu!
    ***
    Die Hauptstadt des Königreiches Rhapur war nicht mehr als ein größeres Dorf. Die meisten Häuser standen auf Pfählen. Aus gutem Grund trauten die Menschen dem Ganges nicht. Der Fluss trat in der Regenzeit gerne über seine Ufer. Das Überschwemmungsgebiet des großen Stromes war riesig. Wer hier in dieser Ebene lebte, musste sich dem Fluss anpassen.
    Nur der Palast unterschied sich von den übrigen Häusern. Nicht nur durch seine Größe, auch durch die massivere Bauweise. Türme ragten in den Himmel. Es gab auch eine Kuppel, die aus glänzendem Metall bestand. Um den Königssitz vor den alljährlichen Überschwemmungen zu schützen, hatten weitsichtige Planer den Palast auf einem Hügel errichtet.
    Die mit Lederpanzer, Schilden und Lanzen bewaffneten Torwachen staunten nicht schlecht, als Nicole und Asha von den aufgebrachten Hindu-Trauergästen in Richtung Palast getrieben wurden. Doch nachdem die wütenden Männer eine Erklärung abgegeben hatten, ließ man alle hinein.
    »Die Prinzessin soll entscheiden!«, sagte der Offizier der Wache. »Sie kennt sich aus mit Dämonen!«
    Nicole registrierte erstaunt, dass sie verstehen konnte, was gesprochen wurde. Darüber hatte sie sich bei dem Kampf noch keine Gedanken gemacht. Aber jetzt wurde ihr klar, dass sie schon am Gangesufer verstanden hatte, was die Angreifer einander zuriefen.
    Die Dämonenjägerin tippte auf eine Verständigungsmagie. Sie fragte sich bloß, wer die in Gang gesetzt hatte. Mit Asha konnte sie über diese Frage nicht reden. Der Inspektorin stand die schlechte Laune ins Gesicht geschrieben.
    »Alles nur deine Schuld, Duval!«, zischte die Inderin, als die Wachen sie und Nicole in einen Innenhof schleiften.
    »Du und dein prachtvoller Freund Zamorra habt mir das eingebrockt!«
    Der Innenhof erwies sich als üppig blühender Garten. Es gab Orchideen und Lotosblüten, Zierpalmen und einen raffiniert angelegten Springbrunnen.
    »Ich habe es dir schon einmal verklickert, Asha! Wenn wir dir nichts gesagt hätten, dann wäre Bhimas Ermordung für dich…«
    »Mich ermordet niemand!« Eine schneidende weibliche Stimme hatte diese Worte ausgesprochen. Eine Stimme, die Nicole nur allzu bekannt vorkam. Die Französin hätte sich am Liebsten ungläubig die Augen gerieben, wenn ihre Hände nicht auf dem Rücken gefesselt gewesen wären.
    Eine Frau trat aus dem Schatten einer Arkade. Diese Inderin, gekleidet wie eine Kriegerin, hatte Nicole noch niemals zuvor gesehen. Aber die Ähnlichkeit mit Asha Devi war überwältigend!
    Die beiden Frauen hätten Zwillingsschwestern sein können. Selbst die Stimmen ähnelten einander. Aber vielleicht lag das auch daran, dass die andere Inderin genauso herrisch herumfauchte wie Asha Devi.
    »Wie könnt ihr es wagen, an meine Ermordung auch nur zu denken?«, rief die Hinzugetretene. »Wer sich mit Prinzessin Bhima anlegen will, muss etwas früher aufstehen! - Wer sind diese Weibsbilder, Hauptmann?«
    Mit dem letzten Satz hatte sich Bhima an den Offizier der Wache

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