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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Vernichtung!
    »Legt eure Waffen nieder!«, befahl der Schwarze Rajah seinen Männern. »Seht ihr nicht, dass wir es mit Kali zu tun haben? Die schreckliche Todesgöttin kann uns alle mit einem einzigen Atemhauch vernichten!«
    »Du hast es erfasst, Schwarzer Rajah!« Die donnernde Göttinnenstimme klang selbstgefällig. Kali liebte es, wenn die Wesen vor ihr zitterten. Ob es Menschen, Dämonen oder Götter waren, spielte dabei für sie keine Rolle. »Doch ich komme nicht, um dich zu vernichten, Fürst der Dämonen. Nicht heute.«
    »Was bedeuten deine Worte, o Kali?«
    »Alles, was entstanden ist, wird einst auch wieder vernichtet werden. Was zusammengefügt wurde, wird auseinander fallen. So lautet das Ewige Gesetz der Kosmischen Harmonie. Aber ich bin heute zu dir gekommen, um dich mit einem Mord zu beauftragen!«
    Die dunkle Visage des Schwarzen Rajahs verzerrte sich zu einem teuflisehen Grinsen. In widerwärtiger Vorfreude rieb er sich seine Dämonenklauen.
    »Dein Wunsch ist mir Befehl, o Königin der Grausamkeit! Wen soll ich töten? Oder wünschst du, dass auch meine Krieger sich an der Bluttat beteiligen?«
    »Das ist mir ziemlich egal. Hauptsache ist für mich, dass Bhima stirbt.«
    »Bhima?« Der Schwarze Rajah riss seine feurigen Augen auf.
    »Du hast richtig gehört, Dämonenfürst. Ich rede von der Tochter des Königs von Rhapur. Du kennst sie, nehme ich an.« Kali hatte ihre Worte sorgfältig gewählt.
    Die Todesgöttin wusste natürlich, dass Bhimas Reiter erst vor wenigen Tagen einem Dämonenkriegertrupp des Schwarzen Rajah eine vernichtende Niederlage beigebracht hatten. Die Schande des verlorenen Gefechts brannte noch frisch in der schwarzen Seele des Dämonenherrschers.
    »Ob ich sie kenne, o Kali? Ich hasse diese kleine Ratte, die es wagt, sich meinen Horden in den Weg zu stellen! Ich werde sie zerfleischen, ihr den Kopf von den Schultern schlagen, sie dem Erdboden gleichmachen…«
    »Dazu musst du sie erst einmal erwischen«, entgegnete die Todesgöttin unbeeindruckt. »Und zwar nicht in offener Feldschlacht. Denn da ist sie dir und deinen Kämpfern offensichtlich überlegen!«
    Der Schwarze Rajah schwieg und knirschte mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen.
    »Aber ich werde euch einen Hinweis geben, wie ihr unbemerkt in den Palast ihres Vaters gelangen könnt.«, fuhr Kali fort. »Dann liegt es nur noch an eurer Geschicklichkeit, ob das Attentat gelingt oder nicht. Ich rate euch allerdings, sie nicht gleich an Ort und Stelle zu töten.«
    »Warum, o Kali? Ich dachte, du wünscht den Tod dieser anmaßenden Prinzessin ebenso wie ich!«
    »So ist es auch, Schwarzer Rajah. Aber wenn ihr sie gleich im Palast ermordet, werden ihr Vater und seine Getreuen wissen, dass sie tot ist.«
    »Na und?«, meinte der Dämonenfürst. »Das können sie ruhig wissen, diese schwachen Menschen!«
    »Du solltest die Menschen nicht unterschätzen«, erinnerte die Todesgöttin den Dämonen. »Gerade angesichts der Niederlagen, die sie dir schon zugefügt haben. Jedenfalls gewinnt ihr Zeit, wenn der König über das Schicksal seiner Tochter im Unklaren bleibt. Er wird zunächst überall nach ihr suchen lassen, bevor er etwas gegen euch unternimmt.«
    Kali konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihr Spiel weiterzutreiben. Zweifellos wäre es sicherer gewesen, Bhima sofort im Palast zu ermorden. Und wenn nach der Tat die Mörder von der königlichen Leibgarde in Stücke gehackt wurden, konnte das der Todesgöttin herzlich gleichgültig sein.
    Es ging Kali vor allem darum, den Reiz der Ungewissheit zu erhöhen, obwohl sie selbst das größte Interesse an Prinzessin Bhimas Tod hatte. Aber wenn die Prinzessin vom Schwarzen Rajah zunächst nur verschleppt wurde, dann versprach diese Angelegenheit, spannender zu werden…
    »So sei es!«, sagte der Schwarze Rajah. »Wir werden Bhima entführen und erst in meiner Residenz umbringen.« Seine Fratze verzog sich zu einer noch schrecklicheren Grimasse der Grausamkeit. »Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ihr Tod nicht so schnell eintritt, o Kali.«
    »Im Gegenteil. Meinetwegen kannst du sie martern. Wichtig ist nur, dass ihr sie umgehend entführt, bevor sie schwanger wird.«
    Die Visage des Dämonenherrschers zeigte nun Verblüffung. »Schwanger, o Kali? Wer sollte denn diese Furie schwängern wollen?«
    Wenn du wüsstest!, dachte Kali. Aber sie sagte: »Das muss dich nicht kümmern. Hole Bhima aus dem Palast und schaffe sie hierher, dann werde ich dich reich

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