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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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zuvor
    Der Tiger griff an.
    Auch ohne die Erwärmung von Merlins Stern hätte Zamorra sagen können, dass er eine schwarzmagische Bestie vor sich hatte.
    Selbst für einen bengalischen Tiger war das Wesen riesig. Kein normales Raubtier erreichte eine solche Größe. Das Fell knisterte, als wäre es elektrisch geladen. Die Augen des schwarzmagischen Angreifers glühten wie Kohlen.
    Reaktionsschnell warf Zamorra sich zur Seite. Das Amulett hatte bereits den grünlich wabernden Energieschirm aufgebaut, mit dem der 7. Stern von Myrrian-ey-Llyrana seinen Besitzer vor dämonischen Angriffen schützte.
    Der Tiger landete mit allen vier Pranken auf dem Boden. Sofort wirbelte er zu Zamorra herum, um den Dämonenjäger nun aus nächster Nähe anzugreifen.
    Doch bevor es dazu kam, startete das Amulett einen knallharten Konter. Aus der Mitte des Kleinods, wo sich der stilisierte Drudenfuß befand, jagten silberne Blitze. Es waren drei oder vier. Sie alle schlugen in den Körper des schwarzmagischen Tiger-Monsters. Es war so groß, dass es gar nicht verfehlt werden konnte.
    Ein ohrenbetäubendes Fauchen erklang. Schwarzer Rauch hüllte den Dämon ein. Es knisterte und knackte, Funken sprühten. Es war, als wäre das Untier mitten im Sprung hängen geblieben.
    Die Tatzen des Ungeheuers zuckten. Ihre Umrisse verschwammen, wurden undeutlich wie schlecht belichtete Fotos. Das Amulett hatte mit seiner Kraft einer entarteten Sonne wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Als eine Brise vom Fluss her den Rauch verwehte, war von dem riesigen Tiger nichts mehr übrig. Offenbar war er nur eine Illusion aus böser, zerstörerischer Energie gewesen. Und diese Kraft war durch die silbrigen Blitze vernichtet worden.
    Zamorra atmete tief durch. Die dämonische Gefahr war vorbei. Merlins Stern kühlte wieder ab, der grünlich schimmernde Schutzschirm verschwand.
    Im nächsten Moment war auch das Amulett selbst weg!
    Das beunruhigte Zamorra eigentlich nicht besonders. Es bedeutete nur, dass Nicole Merlins Stern gerufen hatte, weil sie ihn selbst gerade benötigte. Natürlich fragte der Dämonenjäger sich, was Nicole gerade geschah. Ernsthaft verletzt konnte sie jedenfalls nicht sein. Das starke innere Band zwischen Zamorra und seiner Gefährtin hätte ihm sofort verraten, wenn sie in einer schlimmen Lage wäre.
    Zamorra dankte seinem Schicksal. Wenn Nicole das Amulett nur wenige Augenblicke früher gerufen hätte, wäre er erledigt gewesen.
    Der Dämonenjäger wollte sich nun wieder der Geisteskranken zuwenden. Doch sie war wie vom Erdboden verschluckt !
    Zamorra schaute in den Verschlag aus Ästen und alten Decken. Er war leer. Zwischen den Baumstämmen der Umgebung konnte Zamorra die zerlumpte Inderin ebenfalls nicht entdecken. Sie hatte auch den Korb mitgenommen, in dem die Ton-Miniaturen von Zamorras Freunden lagen.
    Der Dämonenjäger fragte sich, welche Figuren diese merkwürdige Frau bereits zermalmt hatte. Der Sinn ihres Handelns blieb ihm unverständlich. Sollte die Zerstörung der Figuren eine Warnung sein?
    Zamorra durchsuchte noch einmal kurz die Behausung. Aber er fand keinen Hinweis, der ihn weiterbringen konnte.
    Er verließ den Wald wieder. Er wollte lieber flussaufwärts marschieren, statt weiter seine Zeit mit unlösbaren Rätseln zu vertun. Wenn Nicole das Amulett gerufen hatte, konnte sie vermutlich Hilfe gebrauchen.
    Am Waldrand wartete allerdings bereits die nächste Überraschung auf den Dämonenjäger.
    Zwischen dem Gehölz und dem Flussufer hatte sich ein Elefant in voller Lebensgröße aufgebaut. Im Nacken des Tieres saß ein sehr dunkelhäutiger alter Inder, der bis auf ein Hüfttuch nackt war. Auf dem Kopf trug er einen riesigen Turban.
    »Sei mir gegrüßt, Fremder.« Der Elefantenreiter sprach Zamorra direkt an. Wieder konnte der Dämonenjäger den Sinn der Worte begreifen, obwohl sie in einer völlig anderen Sprache erklangen.
    Zamorra antwortete auf Französisch, wie er es bereits bei der Geisteskranken getan hatte. »Sei mir ebenfalls gegrüßt, ehrwürdiger Greis. Hast du eine Frau davoneilen sehen?«
    Erst im Näherkommen bemerkte Zamorra das Fettnäpfchen, in das er getreten war. Der Elefantenreiter musste stockblind sein. Seine Augen waren jedenfalls regelrecht zerfressen, offenbar von einer entsetzlichen Krankheit.
    Der Alte lachte nur. »Gesehen habe ich sie nicht, und auch sonst nicht wahrgenommen. Bist du sicher, dass sie wirklich vorhanden war?«
    Natürlich hatte Zamorra auch schon erwogen, einem Trugbild

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