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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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aufgesessen zu sein. Aber machte es eigentlich einen Unterschied, ob die unheimliche Frau wirklich in dem Wald gewesen war oder nicht?
    Zamorra hatte gesehen, wie sie die Tonfigürchen zermalmt hatte. Die Symbolik dieser Handlung war eindeutig. Jetzt blieb nur noch die Frage offen, wer Zamorras Freunde und Gefährten so gnadenlos zerstören wollte. Schwarzmagische Feinde hatte der Dämonenjäger genügend…
    »Willst du mit mir flussaufwärts reiten, Fremder? Mein Weg führt mich nach Rhapur, dem gesegneten Königreich. Ich werde übrigens Daksha genannt.«
    »Mein Name ist Zamorra. Ja, ich nehme dein Angebot gerne an. Aber warum verstehe ich deine Sprache, obwohl ich ein Fremder bin? Und du die meinige?«
    Daksha schmunzelte. »In unserer Zeit verstehen die Menschen einander, auch wenn sie mit unterschiedlichen Zungen reden. Erst später werden sie entzweit. Sie bekämpfen einander und vergessen, dass ihre wahren Feinde die Dämonen sind.«
    Dakshas Worte endeten in einem gurrenden Laut. Dieser war offenbar ein Befehl für den Elefanten. Der Dickhäuter kniete mit den Vorderbeinen nieder.
    Daksha streckte Zamorra seine knochige Linke entgegen. Der Dämonenjäger ergriff sie und zog sich neben Daksha auf den Rücken des Tieres.
    Der Inder hockte auf einem geflochtenen Sitz, der zwei Männern kaum Platz bot. Aber da der Elefantenlenker so dürr war, reichte es dennoch.
    Daksha gab ein Schnalzen von sich. Der Elefant richtete sich wieder auf. Mit seinem wiegenden Gang setzte er sich am Ufer des Stromes langsam in Bewegung.
    »Du fragst dich, warum ich dich gesehen habe, obwohl ich blind bin«, sagte Daksha dem Dämonenjäger auf den Kopf zu.
    »Ehrlich gesagt, ja.«
    »Ich bin ein Sadhu, Zamorra aus der Fremde. Ein heiliger Mann, der die Geheimnisse des Kosmos kennen gelernt hat. Da ist es nicht so schlimm, wenn man nichts sehen kann. Ich war ein Sadhu, besser gesagt. 40 Jahre lang habe ich im Wald gesessen und meditiert. Bis ich schließlich meine Bestimmung erkannte.«
    »Wirst du mir deine Bestimmung verraten, Daksha?«
    »Sehr gerne, Zamorra. Ich soll den Menschen helfen, wo ich kann. Selbst wenn mein eigenes Leben dadurch vernichtet wird. Du bist ein Fremder. Aber vielleicht hast du schon von der Wiedergeburt gehört. Wir Inder sind fest davon überzeugt, dass unser Lebensfunke an ein anderes Lebewesen weitergegeben wird, wenn unser Körper seinen Dienst getan hat.«
    Zamorra musste an Asha Devi denken. In ihr war die kriegerische Prinzessin Bhima reinkamiert. Wie viel von Ashas Charakter war sie selbst, und welcher Teil war letztlich Bhima? Oder konnte man das gar nicht trennen?
    »Ich weiß, was Wiedergeburt ist, Daksha. Wolltest du mir sagen, dass du dich deshalb nicht vor dem Tod fürchtest?«
    Wieder ließ der Alte sein unergründliches Lächeln sehen. »Der Tod ist nicht das Schlimmste, Zamorra. Manchmal ist es viel übler, nicht sterben zu können. Ewiges Leben kann auch ein Fluch sein…«
    Der Dämonenjäger zog die Augenbrauen zusammen. Wollte der alte Inder damit auf ihn selbst, Zamorra, anspielen? In der Tat beschäftigte sich Zamorra in letzter Zeit öfter mit dem Gedanken an sein zukünftiges Leben. Seit er und Nicole von dem Wasser aus der Quelle des Lebens getrunken hatten, waren sie relativ unsterblich . [5] Sie erkrankten und alterten nicht mehr, konnten aber durch Gewaltakte getötet werden. Der Dämonenjäger und seine Gefährtin schritten durch eine Welt, die sich rapide veränderte. Sie selbst hingegen wurden nicht älter. Früher oder später mussten sie damit Aufsehen erregen…
    Aber wie war es möglich, dass der alte Daksha darauf anspielte? Wusste er mehr von Zamorra, als dieser ahnte? Der Dämonenjäger beschloss jedenfalls, auf der Hut zu sein. Er fand es ohnehin befremdlich, dass bisher jeder Mensch in dieser archaischen Welt ihn zu kennen schien. Erst die geisteskranke Sängerin und nun auch dieser blinde Elefantenreiter…
    »Jedenfalls ist es mir immer eine Freude, nach Rhapur zu reisen.« Mit diesen Worten brach Daksha das momentane Schweigen. »Es ist ein gutes Land, das vor den Mächten des Bösen nicht kapituliert. Darf ich fragen, was dich in diese Gegend führt, Zamorra?«
    Der Dämonenjäger fragte sich, ob der Alte seine Gedanken zu lesen versuchte. Jedenfalls hatte Zamorra ohnehin seine mentale Sperre hochgezogen. Damit war es einem anderen praktisch unmöglich, seine Überlegungen zu entdecken.
    »Ich habe keine bestimmte Absicht, Daksha«, antwortete er. »Indien ist

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