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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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ihr einen Strich durch die Rechnung.
    Der kurze Schmerz nahm Asha den Atem. Sie musste höllisch aufpassen. Asha drehte sich kurz um die eigene Achse. Sie versuchte den seitenverkehrten Halbkreisfußtritt. Ihr linker Fuß sollte gegen Bhimas rechte Schläfe knallen. Damit konnte sie die Prinzessin ins Reich der Träume befördern.
    Leider hatte ihre Gegnerin so etwas geahnt. Im letzten Moment zog sie den Kopf ein und packte Ashas Fußgelenk mit beiden Händen. Ein Ruck - und die Inspektorin lag im Staub der Arena!
    Mit einem heiseren Triumphschrei stürzte sich Bhima auf sie. Asha Devi schlug ihr mit voller Wucht ins Gesicht. Die beiden Frauen wälzten sich im wilden Ringkampf hin und her.
    Nicole Duval verdrehte genervt die Augen. Sie fand dieses Kräftemessen ebenso lächerlich wie sinnlos. Als Kind war die Französin auch ein richtiger Wildfang gewesen, der andere Mädchen gerne an den Haaren gezerrt und sie aus der Sandkiste geschubst hatte. Aber damals war Nicole fünf Jahre alt gewesen!
    Hier aber kämpften zwei erwachsene Frauen hysterisch kreischend miteinander. Nicole konnte sich diese Farce nur durch die ähnlichen Charaktere der beiden Gegnerinnen erklären. Wenn zwei Weibsbilder wie Asha und Bhima aufeinander trafen, konnte das vermutlich nur in einer wüsten Prügelei enden…
    Die Wachsoldaten verfolgten den Kampf gespannt, zumal inzwischen auch einiges an nackter Haut zu sehen war. Asha hatte für das Duell ihren Sari und ihren Unterrock abgelegt. Die Inspektorin war in Shorts und T-Shirt zum Kampf angetreten. Bhima hingegen hatte ihren Rock hochgebunden und ihr Obergewand ausgezogen. Sie trug noch eine Art Korsett darunter.
    Gelangweilt spielte die Französin an ihrer Gürtelschnalle herum. Da geschah etwas Seltsames.
    Bhima wollte gerade zuschlagen. Sie hatte ausgeholt. Doch dann blieb sie stehen, als wäre sie plötzlich eingefroren. Auch Asha verharrte bewegungslos. Niemand zuckte auch nur mit der Wimper. Die Soldaten, welche ihre Prinzessin angefeuert hatten, hielten scheinbar plötzlich den Atem an.
    Nur Nicole selbst konnte sich bewegen!
    Sie erhob sich von ihrem Zuschauerplatz und durchquerte einmal die Arena. Dabei zählte sie langsam in Gedanken. Als sie bei 60 angelangt war, kehrte das Leben in ihre Mitmenschen zurück. Sie bewegten sich, als sei nichts gewesen.
    Bhima zog ihren Schlag durch, der gegen Asha gerichtet war. Die Polizistin blockte ab und rammte den Ellenbogen ihres anderen Armes in die königliche Magengrube.
    Nicole legte nachdenklich einen Finger an ihre Lippen. Die wüste Prügelei der beiden Inderinnen hatte nun endgültig jegliche Bedeutung für sie verloren.
    Die Dämonenjägerin konnte mit Hilfe ihres magischen Gürtels für andere Menschen die Zeit anhalten! Und zwar ungefähr eine Minute lang. Sie selbst hingegen wurde während dieser Zeitspanne in ihren Bewegungen nicht eingeschränkt. Natürlich konnte Nicole noch nicht sagen, ob diese Magie ihres Gürtels auch bei Dämonen wirken würde.
    Was wohl geschah, wenn sie ihre Gürtelschnalle nach rechts drehte? Die Zeitstopp-Funktion war durch eine Linksdrehung zu Stande gekommen. Nicole versuchte es.
    Und erhob sich plötzlich in die Luft!
    Diesmal verharrte ihre Umgebung nicht in Totenstarre. Die Wachsoldaten stießen verblüffte und teilweise erschrockene Rufe aus. Einige warfen sich auf die Knie und erwiesen Nicole ihre Ehrerbietung.
    Selbst die beiden Kämpferinnen in der Arena hielten inne. Mit offenen Mündern starrten sie die Dämonenjägerin an. Nicole war selbst überrascht, wie leicht ihr das Fliegen fiel. Sie musste ihren Körper nur leicht nach links oder rechts verlagern, schon sauste sie in die gewünschte Richtung. Es war, als hätte sie sich niemals auf eine andere Art fortbewegt.
    »Großer Zauber!«, rief einer der Bewaffneten.
    Nicole machte sich die allgemeine Bewunderung für ihre Luftakrobatik zu Nutze. Sie drehte eine Runde über der Arena und landete dann direkt zwischen Bhima und Asha, die sich inzwischen vom Boden aufgerappelt hatte.
    »Ihr solltet euren Streit besser beilegen!«, sagte die Französin. »Habt ihr nicht bemerkt, dass ihr gleich stark seid? Wenn ihr euch hier verausgabt, werden die Dämonen leichtes Spiel haben!«
    »Na ja, der Kampf beginnt mich ohnehin zu langweilen«, räumte Bhima ein.
    »Und ich habe Besseres zu tun, als mich mit der da herumzuprügeln«, behauptete Asha.
    Nicole schmunzelte innerlich. Natürlich würde keine der beiden Frauen jemals zugeben, dass sie,

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