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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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abgetrennt!
    Der Wächter fiel in sich zusammen. Nicole hastete an seinen Überresten vorbei. Einen menschlichen Gegner hätte sie nur betäubt. Aber bei einem Dämon war eine solche Rücksichtnahme fehl am Platz. Einmal ganz abgesehen davon, dass eine solche Kreatur nicht richtig lebte wie ein Mensch oder ein Tier.
    Nicole schlich sich durch die Pforte, die der Kämpferdämon bewacht hatte. Im Inneren des Gebäudes roch es penetrant nach altem Blut. Fenster gab es nicht. Fackeln an den Wänden verbreiteten ihren irrlichtemden Schein.
    Die Dämonenjägerin stieg die grob behauenen Stufen hinunter…
    ***
    Asha Devi trocknete ihre Tränen.
    Da ihre Hände noch immer auf dem Rücken gefesselt waren, musste sie dazu ihr Gesicht an dem Stroh reiben. Die Inspektorin lag bäuchlings in einem Kerker. Unter ihr war eine Strohschütte, auf die sie von den Dämonen geworfen worden war.
    Asha Devi war über sich selbst erschüttert. Bisher hatte sie immer geglaubt, mutig und furchtlos zu sein. Aber ihre Angstattacke im Angesicht dieses Monsters Rubagh…
    So etwas war ihr noch nie geschehen!
    Hatte sie sich über Nacht in einen Feigling verwandelt?
    Die Schande schmerzte mehr als die Stricke, die in ihre Hand- und Fußgelenke schnitten.
    Und dann erkannte sie plötzlich den wahren Grund für ihr Verhalten.
    Vasu!
    Früher war Asha Devi tollkühn in den Kampf gestürmt, ohne Rücksicht auf das eigene Leben. Aber seit sie Mutter war, hatte sich alles geändert. Sie musste am Leben bleiben, weil sie eine Verantwortung für ihr Baby hatte!
    Diese Erkenntnis ernüchterte sie ungemein.
    Würde Asha Devi nicht mehr bei der India Demon Police arbeiten können, weil sie zu ängstlich für die Einsätze war? Dieser Gedanke trug nicht gerade dazu bei, ihre Laune zu bessern.
    Da öffnete sich plötzlich leise die Kerkertür.
    »Asha?«
    Eine vertraute weibliche Stimme erklang. Sie gehörte Nicole Duval. Ausgerechnet die!
    »Wer denn sonst?«, gab die Inderin in ihrer üblichen patzigen Art zurück. »Vielleicht Sandra Builock?«
    »Freut mich, dass es dir gut geht.« Nicole ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie kroch in das Verließ und suchte tastend nach Ashas Fesseln.
    Innerhalb kurzer Zeit hatte sie die Stricke gelöst.
    Asha Devi kam nicht auf die Idee, sich zu bedanken. Das war für Nicole der beste Beweis dafür, dass die Inderin immer noch die Alte war.
    »Wir müssen hier schleunigst raus«, wisperte sie. »Ich werde heimlich das Tor öffnen, damit Zamorra und Bhima mit den Truppen der Prinzessin stürmen können.«
    »Nicht so eilig«, knurrte Asha. »Ich habe noch eine Rechnung offen!«
    Sie griff nach dem Doppel-Vajra und zog ihn Nicole über den Kopf. Die beiden Frauen krabbelten zurück auf den Gang, der im Gegensatz zum Kerker von Fackeln beleuchtet wurde.
    »Hast du geweint, Asha?«
    »Spinnst du? Die… die haben mir Wasser ins Gesicht geschüttet, um mich aufzuwecken. Ich habe fünf Dämonen niedergestreckt, bevor sie mir eins über den Schädel gezogen haben!«
    »Alles klar.« Nicole musste ein Lächeln unterdrücken.
    Da ertönte ein schriller Alarmruf. Offenbar war der von Nicole enthauptete Wächter gefunden worden!
    ***
    Es blieb keine Zeit, das weitere Vorgehen zu besprechen. Nicole hatten den ersten Teil ihres Auftrages erfüllt. Nun kam der zweite, mindestens ebenso wichtige.
    Zamorra, Bhima und eine Reiterschar lauerten in der Dunkelheit vor den Toren. Wenn Nicole diese öffnete, konnten sie in die Festung eindringen und mit dem Spuk des Schwarzen Rajah ein Ende machen.
    Zwei oder drei Kriegerdämonen kamen herbeigerannt.
    Asha stürzte sich auf sie, wild ihre weißmagische Waffe schwingend. Im Handumdrehen hatte sie die Schergen des Schwarzen Rajah niedergestreckt.
    Nicole rief das Amulett. Gleich würde hier die Hölle los sein, und dann benötigte sie eine eigene weißmagische Waffe. Schon hielt sie das Kleinod in den Händen.
    Die beiden Frauen hasteten die Treppe hinauf.
    »Wir müssen zum Tor, Asha!«, rief Nicole.
    »Mach doch, was du willst, Duval! Ich habe hier jedenfalls noch abzurechnen!«
    Nicole wusste, dass Ashas Starrsinn geradezu einmalig war. Außerdem war weder die Zeit noch der Ort für große Diskussionen. Denn sie wurden am oberen Treppenende von beilschwingenden Dämonen erwartet.
    Merlins Stern löste das Problem auf seine Art. Bevor Nicole etwas unternehmen konnte, hatte das Amulett schon von sich aus angegriffen.
    Die Unheimlichen vergingen unter den vernichtenden Energie-Schlägen

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