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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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letztendlich eine Uniform, und darin fühlte er sich wie eine Respektsperson.
    »Ammenmärchen«, sagte er. »Alles nur Ammenmärchen. Das ist doch Weiberkram, was du mir da erzählst.«
    Branco legte den Kopf schief. »Tatsächlich?«
    »J-ja…«
    Uljaki lächelte. »Ich glaube es nicht, mein Freund. Denk mal daran, durch welches Gebiet wir fahren, um das verdammte Schloss zu erreichen. Sage es mir.«
    Krishan rieb seine Handflächen gegeneinander. Dabei bewegte er den Kopf und schielte hoch zur Deckenluke des Gefangenenwagens.
    Draußen zog die Düsternis vorbei. Wenn er genau hinsah, waren so schwache Wolken- oder Nebelfetzen zu sehen. »In den Bergen sind wir.«
    »Ja, das stimmt.« Branco fühlte sich in seinem Element. »Aber in welchen, mein Freund, in welchen Bergen?«
    »Karpaten.«
    Der Wärter hatte geflüstert und Branco nickte. Aus großen Augen schaute er den Uniformierten an. »Da hat er gewohnt, gelebt, gekillt«, raunte Branco. »Muss ich dir noch seinen Namen nennen? Man spricht von dem Vlad, der seine Opfer aufgespießt hat. Vlad Dracul, auch Dracula genannt. Der Vampir, der Blutsauger.« Branco hatte seine Stimme gesenkt. Sie war nur mehr ein kratziges Flüstern.
    Er wusste genau, wie man anderen Angst einjagte, und Krishan fühlte sich in seiner Haut nicht mehr wohl. Er warf Peter einen Blick zu. Sein Kollege war eingeschlafen. Die wuchtigen Stöße hatten ihn zur Seite gedrückt. Er hing dort in einer Schräglage und stieß immer wieder mit der Schulter gegen die Wand.
    Auch Branco war darüber sehr zufrieden. Die Stricke an seinen Händen konnte er vergessen, sie waren mehr Makulatur. Zwei heftige Rucke nur, und er würde sie abgestreift haben. Krishan hatte davon nichts bemerkt, und Branco war davon überzeugt, dass er sein Ziel, das Schloss, nicht erreichen würde. Es war ja kein richtiges Schloss, die Anstalt wurde nur so genannt, weil sie einsam lag und eine schlossähnliche Bauweise aufwies.
    Krishan hatte sich wieder gefangen. »Dracula!«, keuchte er, »alles nur Legende. Da steckt nichts dahinter.«
    »Es hat ihn gegeben!«
    »Das weiß ich auch! Aber nicht so!«
    Branco Uljaki legte den Kopf schief. »Tatsächlich?«, säuselte er.
    »Glaubst du tatsächlich daran, dass es keine Vampire gibt, die auf dein Blut scharf sind?«
    »Ja!«
    Der Gefangene schloss für einen Moment die Augen. Seine Lippen bewegten sich. Er flüsterte Worte, die sein Gegenüber nicht verstand. Das wiederum machte Krishan noch nervöser. Überhaupt fühlte er sich auf der Ladefläche des Transporters verdammt unwohl. Er spürte die Gänsehaut auf seinem Rücken. Er schaute sich um und wollte Peter wecken, ließ es dann jedoch bleiben. Er wollte auch reden, aber er lauschte nur Brancos geflüsterten Wortfetzen.
    »Was sagst du da?«
    »Ich bete.«
    »Ha – und warum?«
    »Ich bete für uns, denn ich weiß, dass sie bereits auf uns lauern. Die Vampire…«
    »Hör auf, verdammt!«, fluchte Krishan. »Du willst mich nur verrückt machen. So verrückt, wie du auch andere gemacht hast. Bei denen bist du aufgefallen. Die haben dich auflaufen lassen, die haben dafür gesorgt, dass du in eine Klinik eingewiesen wirst. Jetzt merkte ich, dass dies nicht ohne Grund geschehen ist.« Er schlug sich gegen die Stirn. »Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank, du bist dämlich, bescheuert, du bist verrückt, Mann!«
    »Ich habe Recht.«
    »Das sagen alle Verrückten.«
    Peter schnarchte röchelnd. Er zuckte zusammen, verzog das Gesicht und öffnete die Augen. Obwohl er noch schlaftrunken war, kam Branco der Blick eiskalt vor. Er schaute ihn an, blickte auch auf seinen Kollegen und war zufrieden. Mehr grunzend als sprechend gab er einen Kommentar ab. »Ist ja alles gut.«
    Krishan wollte sagen, dass nicht alles gut war. Er kam zu spät, denn da war sein Kollege schon wieder eingeschlafen und einfach abgetaucht. Es gefiel Krishan nicht, er fühlte sich wieder allein und dem Gefangenen auch unterlegen. Was er ihm gesagt hatte, konnte nicht stimmen. »Es gibt keinen Dracula mehr.«
    Branco nickte. »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Wenn du dich da mal nicht irrst. Vielleicht wirst du Dracula nicht sehen, das stimmt schon, aber er ist nicht allein. Er hat Helfer, Bräute, vier Frauen, die ihm zur Seite stehen. Er hat sie sich geholt. Sie waren mal im Bann einer Hexe, wurden erlöst, sind sogar aus der Vergangenheit gekommen, wie man sich erzählt, doch es wurde alles anders. Sie waren einfach zu schön, um nur noch Menschen zu sein. So

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