Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0779 - Gucky und der Grauvater

Titel: 0779 - Gucky und der Grauvater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erfahren, welcherart die Sorgen der Feyerdaler sind?"
    „Nein, aber das kann ich nachholen."
    „Untersteh dich!"
    Die Delegation aus zehn Feyerdalern hatte uns erreicht.
    Das Förderband stoppte. Der Feyerdaler an der Spitze, der, ebenso wie seine Begleiter, ein recht einfaches Gewand trug, machte zwei Schritte auf Perry zu, und aus seinem Translator, der in seine breite Brustschärpe eingearbeitet war, ertönte es: „Willkommen, Terraner, auf Kursobilth im Namen von Wohlgeboren Harrerath, dem es leider nicht möglich ist, persönlich diesem großen Augenblick beizuwohnen, weshalb er mich, Konemoth, seinen Zeremonienmeister ..."
    Statt auf den Blödsinn, den er verzapfte, lauschte ich einmal kurz auf das, was sich unter seiner schwarzen Schädeldecke tat und raunte dann Ras zu: „Er ist beim Regenten der 20.000 Väter nur ein besserer Schuhputzer."
    „Wieso Regent der 20.000 Väter?" wunderte sich der Teleporter.
    „Frag ihn doch."
    Konemoth stellte nun die Mitglieder der Delegation einzeln vor.
    „Laßt euch von den hochtrabenden Titeln nicht täuschen - alles nur Schuhputzer", kommentierte ich.
    Perry machte gute Miene zum bösen Spiel, obwohl er meine Bemerkung nicht überhört haben konnte - und wie verärgert er auch war, er bewies Humor, indem er seinerseits auch die Offiziere und Wissenschaftler mit Rang und Namen vorstellte.
    Danach wurden wir aufs Förderband gebeten, das sich gleich darauf in Bewegung setzte und uns in Richtung Zelt davontrug - vorbei an dem Spalier der stummen und ratlos wirkenden Feyerdaler.
    Perry war von Konemoth mit Beschlag belegt worden.
    Atlan jedoch schob sich an Hammersolths Seite.
    „Jetzt reden wir einmal offen miteinander", sagte er zu dem Feyerdaler. „Was hat das zu bedeuten? Sie haben immer so getan, als seien die Feyerdaler die Höflichkeit in Person. Doch der Empfang, den uns diese Handvoll Stehaufmännchen bieten, kommt schon fast einem Affront gleich."
    „Es tut mir leid, wenn Sie sich in Ihrer Ehre verletzt sehen, aber die Umstände lassen leider einen aufwendigeren Empfang nicht zu", erwiderte Hammersolth zerknirscht.
    „Weiche Umstände?" wollte Atlan wissen.
    „Wissen Sie das wirklich nicht?" Hammersolth. schien ehrlich erstaunt.
    „Woher sollen wir wissen, was hier vorgeht, wenn Sie uns keine Informationen geben!" rief Atlan ungehalten.
    „Von Ihren Mutanten", antwortete Hammersolths „Ich dachte, Gucky hätte sich ohnehin alle Informationen telepathisch geholt.
    Und ehrlich gestanden, das wäre mir auch lieber, als über das Schreckliche zu sprechen."
    „Sie wissen über die Mutanten Bescheid?" staunte Atlan.
    „Das wundert Sie? Aber ihre Existenz ist auf der SOL doch kein Geheimnis."
    „Natürlich nicht." Atlan räusperte sich und wandte sich dann an mich. „Du hast es gehört, es macht den Feyerdalern nichts aus, telepathisch ausgehorcht zu werden."
    Damit begab er sich wieder zu Perry an die Spitze der Prozession. Obwohl ich Atlans Zustimmung besaß, hatte ich plötzlich Skrupel, mich telepathisch in Hammersolths oder Kordahls Geisteswelt einzuschleichen. Deshalb beschloß ich, mir alles Wissenswerte von anonymen Feyerdalern zu holen.
    Dazu würde sich bei dem zu erwartenden Festbankett Gelegenheit genug ergeben. Habe ich Festbankett gesagt?
    Nun, zweifellos eine gelinde Ubertreibung. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, wie die Feyerdaler ihre Feste feierten, aber die Stimmung, die unter dem Zirkuszelt aufkam, konnte von jeder terranischen Trauerfeier mühelos überboten werden.
    Nun, bei den ersten tastenden Kontaktversuchen zwischen Fremdvölkern wird ja nicht unbedingt verlangt, daß es lustig zugeht, nicht wahr? Aber an dem von den Feyerdalern betriebenen Aufwand konnte man jedoch vermuten, daß sie uns anscheinend für Asketen hielten.
    In dem Zelt standen, lieblos aneinandergereiht, einige hundert Maschinen und Geräte herum. Es gab Speisen- und Getränkeautomaten mit Translatoren, die vor allem auf individuelle Wünsche von Fremdwesen abgestimmt waren. Und es gab einige Informationsautomaten, wo man seine Wünsche auch in Interkosmo vortragen konnte und Auskunft über alle die Feyerdaler betreffenden Fragen bekam.
    Alle?
    Ich hatte mich inzwischen etwas „umgehört" und Gedanken aufgeschnappt, die das Problem der Feyerdaler von Kursobilth zu betreffen schienen. Irgendwie drehten sich die Gedanken eines jeden um den „Regenten der 20.000 Väter"; Hammersolth hatte ja auch so eine Andeutung gemacht.
    Also dachte ich, warum

Weitere Kostenlose Bücher