Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0779 - Gucky und der Grauvater

Titel: 0779 - Gucky und der Grauvater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß es seine Zweifel an mir zerstreuen würde. „Außerdem ist die Zharyox über die Mutanten gut informiert. Die Organisation will eine große Kampagne gegen die Terraner starten. Sie wollen der Bevölkerung einreden, daß die terranischen Mutanten für den Grauvater verantwortlich sind. Das kann noch unangenehme Folgen haben."
    „Ich werde die GALANSCH in Alarmbereitschaft versetzen", versicherte Coopter, „um die Terraner vor Übergriffen zu schützen. An ihrer Integrität ist jedenfalls nicht zu zweifeln. Sie haben uns sogar angeboten, ihre Mutanten für die Suche nach dem Grauvater zur Verfügung zu stellen."
    Das saß. Es dauerte eine Weile, bis ich die Sprache wiederfand.
    „Und?" fragte ich.
    „Harrerath hat sich zu diesem Angebot noch nicht geäußert", antwortete Coopter. „Er setzt große Hoffnungen in dich und meint, daß du es auch allein schaffen wirst."
    „Das will ich meinen! Soll Harrerath die Terraner noch zwei Tage hinhalten. Bis dahin habe ich den Grauvater."
    „Hast du eine konkrete Spur?" fragte er hoffnungsvoll.
    „Darüber möchte ich mich noch nicht auslassen", erwiderte ich.
    „Tu mir nur den Gefallen und halte die Terraner aus dieser Sache heraus. Sie würden mir die Arbeit nur erschweren."
    „Ich will sehen, was ich tun kann, ohne die Terraner vor den Kopf zu stoßen."
    „Du mußt sie heraushalten!"
    Er wünschte mir noch viel Glück, und ich versprach, mich bald wieder - mit einem Erfolgsbericht - zu melden.
    Das waren Aussichten! Wenn die terranischen Mutanten ihren danjsh einsetzten, dann wäre ich ruiniert. Sie würden mich als kläglichen Versager entlarven, mich vor allen Feyerdalern lächerlich machen. Ich könnte mit dem Leben abschließen.
    Mir sträubte sich der Pelz bei diesem Gedanken. Meine Hände zitterten so sehr, daß ich nicht einmal das Funksprechgerät abschalten konnte.
    Jetzt hatte ich nicht einmal mehr fünf Tage Zeit, um den Grauvater zu finden. Denn wenn ich nicht spätestens in drei Tagen einen Erfolg vorweisen konnte, würde Coopter ungeduldig werden - und ganz bestimmt auf das Angebot der Terraner zurückgreifen.
    Ich machte mich auf den Weg zum Agmenstorth-Institut.
    Ich kannte das Regenerierungszentrum wie meinen eigenen Pelz. Seit meinem letzten Besuch waren zwar drei Jahre vergangen, doch viel hatte sich in dieser Zeit nicht geändert.
    Es gab sogar noch den geheimen Zugang, der eigens für mich geschaffen worden war. Das kam mir nun gelegen. Ich gelangte unbemerkt in die unterirdischen Anlagen mit den Behandlungsräumen.
    Um diese Zeit wurden sie nicht mehr benutzt, und es gab auch keine Wachen oder Alarmanlagen, weil sich die Unterkünfte der Pfleglinge in den Obergeschossen befanden.
    Die Hallen lagen still und verlassen da, nur von den grünen Notlichtern erhellt. In ihrem Schein wirkten die technischen Geräte, die zum Testen und zur Schulung der Minderkinder dienten, kalt und bedrohlich. Sie verbreiteten eine unheimliche Atmosphäre, die mich schaudern ließ. Ihre Seelenlosigkeit erschreckte mich.
    Maschinen und Roboter waren mir immer schon unheimlich gewesen, weil ich sie nicht danjshen konnte. Jetzt fühlte ich mich ihnen gegenüber noch hilfloser. Es half auch nichts, daß ich mir sagte, daß diese Geräte einem guten Zweck dienten. Hier wurden aus den Minderkindern schließlich wieder vollwertige Feyerdaler gemacht...
    Ich erreichte eine verschlossene Rolltür, holte meine Identitätskugel hervor und legte sie in die Kontaktschale.
    Nichts rührte sich. Demnach hatte man die Individualschlösser in letzter Zeit erneuert. Ich wollte mich gerade abwenden, um einen anderen Weg nach oben zu suchen, als ich das Schnappen des Schlosses hörte.
    Jemand öffnete, die Tür von der anderen Seite.
    Ohne lange zu überlegen, klammerte ich mich an dem Schloßvorbau fest und zog die Beine an. Im selben Moment rollte sich die Tür auf, und ich glitt mit ihr in die Höhe. Eineinhalb Körperlängen über dem Boden schwang ich mich auf einen Schaltkasten in der Ecke. Er war breit genug, um mir Halt zu bieten. Ich hielt den Atem an und wartete.
    Unter mir tauchte ein Feyerdaler auf. Er trug Pfleglingskleider!
    Es folgten ein halbes Dutzend weiterer Gestalten, ebenfalls in Pfleglingskleidern. Es waren durchwegs Jungen von etwa zehn bis fünfzehn Jahren. Ich wartete auf das Erscheinen eines Therapeuten oder eines Hüters, doch vergeblich. Die Minderkinder waren ohne Aufsicht!
    Zwischen ihnen fiel kein Wort. Sie benahmen sich, als sei es die

Weitere Kostenlose Bücher