0779 - Gucky und der Grauvater
einfach nieder. Es sind etliche tausend, wenn nicht gar zehntausend. Sie werden bald hier sein."
Perry nickte abwesend. Er konzentrierte sich bereits auf eine Gruppe von Feyerdalern in den gestreiften Uniformen, die strammen Schritts auf uns zukamen. Der Feyerdaler an der Spitze war etwas größer als die anderen und auch von muskulöserer Statur.
„Ist das der Chef der GALANSCH?" fragte Atlan.
„Ja, das ist Coopter", antwortete Konemoth eilfertig.
Coopter erreichte uns. Er nahm Konemoth wortlos den Translator ab und ließ dann seine großen Augen über uns schweifen.
Ich bin Perry Rhodan", sagte Perry, um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen. „Man hat mir mitgeteilt, daß Sie und Ihre Leute uns vor Demonstranten beschützen sollen, die in dem Glauben sind, daß wir den Grauvater geschickt haben."
„So ist es", sagte Coopter. Er machte den Eindruck eines harten Burschen. „Die Regierung von Kursobilth distanziert sich aber von diesen Gerüchten, die verbrecherische Elemente verbreitet haben. Das geschieht in Wirklichkeit nur, um von dem Grauvater abzulenken."
„Wir haben dem Regenten der 20.000 Väter angeboten, den Grauvater ausfindig zu machen", erklärte Perry. „Unsere Mutanten stehen immer noch zu Harreraths Verfügung."
„Ich weiß", sagte Coopter. Und dabei warf er mir einen seltsamen Blick zu. Ich ließ mir seine Gedanken natürlich nicht entgehen und erfuhr so, daß er fand, ich hätte eine große Ähnlichkeit mit einem Discorer.
Das verblüffte ihn um so mehr, da dieses Volk als ausgestorben galt... Er fuhr fort: „Wohlgeboren Harrerath hat sich noch zu keinem Entschluß durchgerungen. Aber ich versichere Ihnen, daß Ihr Anliegen bevorzugt behandelt wird."
„Bevorzugt? Unser Anliegen?" Atlan blieb förmlich die Spucke weg, wie man so schön sagt. „Man hält uns nun schon seit zwei Tagen hin, dabei geht es uns nur darum, Ihrem Volk zu helfen."
„Im Augenblick geht es um Ihren Schutz." Coopter richtete sein Gehörgespinst steil auf. „Hören Sie? Der fanatische Pöbel wird jeden Augenblick hier sein. Ich will kein Blutvergießen, deshalb muß ich Sie bitten, sich in Ihr Schiff zurückzuziehen."
Atlan wollte aufbegehren. Doch Perry hielt ihn zurück.
„Es ist zwecklos. Man kann niemandem gegen seinen Willen helfen", sagte er. Dann wandte er sich an Coopter: „Mir scheint es fast, als wolle man uns hier isolieren, damit wir in die Geschehnisse um die Geburt des Regenten der 20.000 Väter nicht eingreifen können."
Aus Coopters Gedanken erfuhr ich, daß Perry damit den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Aber es stellte sich auch heraus, daß er nicht mit jener Untergrundorganisation sympathisierte, die zum Kampf gegen uns aufgerufen hatte.
Coopter begann zwar vor Erregung zu zittern, aber er ging nicht auf Perrys Vorwurf ein.
„Ich muß Ihnen befehlen, Ihr Schiff aufzusuchen", sagte er.
„Und hoffentlich haben Sie nichts dagegen, das Empfangskomitee in Ihre Obhut zu nehmen. Denn hier wird bald die Hölle los sein."
„Klug eingefädelt", sagte Atlan sarkastisch. „Coopter will uns das Empfangskomitee als Bewacher mitgeben, um uns auch an Bord unserers eigenen Schiffes beaufsichtigen zu können."
„Wenn schon - wir ziehen uns zurück." Perry hatte resigniert.
Der Lärm wurde immer lauter. Während wir mit der feyerdalischen Delegation auf dem Förderband zur SOL fuhren, trafen die ersten Demonstranten ein.
Sie kamen in Bodenfahrzeugen und in Gleitern, benutzten Schweberbusse zur Massenbeförderung und Lastenschlepper.
Dahinter wälzte,sich in breiter Front die Masse des Fußvolks heran.
Ein Schweberbus stieß gegen die Antenne des Hauptzeltes und knickte sie. Aus Gleitern wurden Wurfgeschosse geschleudert - und auf einmal standen die Zelte in Flammen. Andere Luftgefährte landeten, wild schreiende Feyerdaler sprangen heraus und rannten gegen die Formation der GALANSCH an.
Die Polizisten gingen gegen die Demonstranten nicht gerade forsch vor, weil, wie ich wußte, viele mit ihnen sympathisierten.
Wir hatten das Ende des Förderbandes fast schon erreicht - aus der Schleuse der SOL strömten zu unserer Unterstützung mit Paralysatoren bewaffnete Soldaten -, da hatten die Demonstranten die Sperren der GALANSCH durchbrochen und erreichten den Energiezaun.
„Jetzt ist die Energiebarriere doch noch für etwas gut", meinte Ras.
Die Demonstranten stimmten ein wüstes Geschrei an, schüttelten drohend ihre Fäuste. Einige Vorwitzige rannten gegen die Energiebarriere
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