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0779 - Gucky und der Grauvater

Titel: 0779 - Gucky und der Grauvater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gehörsinn, sondern ein Erkennen mit dem Geist.
    Und die Erkenntnis war Glück.
    Die donnernde, einschmeichelnde und verheißungsvolle, bebende und monotone Akustik war nur Untermalung. Die Prophezeiung selbst, die eine herrliche Zukunft verhieß, aber kam aus der weißblauen Wolke über den sieben Feyerdalern.
    DAS WORT war ein Naturereignis.
    DAS WORT war wie die Schöpfung selbst.
    Nicht Stimme, sondern Gedanke.
    DAS WORT wurde leiser, zog sich langsam zurück. Noch einmal beleuchtete es das gesamte Spektrum der Schöpfung.
    Geburt - Reife - Prüfung - Lohn: ewiges Glück.
    DAS WORT wurde zurückhaltender, leiser.
    DAS WORT erlosch. Die mentale Wolke verstummte.
    DAS WORT verstummte. Die mentale Wolke erlosch.
    Was war zutreffender? Ich hätte es nicht zu sagen vermocht.
    Ich ließ das unendliche Dunkel der Kuppel auf mich einwirken und die Prophezeiung in mir nachhallen.
    Warum konnte es nicht immer so sein?
    Wenn ich nun aus dem Jaglyvohn trat, würde mich wieder die grausame Wirklichkeit in ihren Krallen haben.
    Bei diesem Gedanken erlosch der Zauber.
    Der Grauvater ließ sich Zeit.
    Er wartete, bis die anderen Väter das Kind soweit hatten, daß es für ihr geistiges Erbe aufnahmebereit war. Die 20.000 Väter begannen damit, das im Werden begriffene Wesen nach ihren Wertbegriffen zu formen. Sie lehrten das Ungeborene den Wert ihrer Ethik und Moral kennen und schufen so eine Basis, auf der auf bauend, sie Zharyox ihre Weltanschauung vermitteln konnten.
    Das Ungeborene begann die Bedeutung von Ehre und Güte und Liebe kennenzulernen. Und es begann, ein nach diesen Maßstäben geformtes Bewußtsein zu entwickeln.
    Ehrlichkeit.
    Gerechtigkeit.
    Selbstaufopferung.
    Das waren die nächsten Stufen zur Erlangung der Weisheit.
    Das Kind im Leib derSh'majino begann zu begreifen. Es nahm die tele-pathisch vermittelten Lehren auf und verarbeitete sie.
    Es entwickelte eine Persönlichkeit.
    Da brach der Grauvater aus der Sphäre der 20.000 Väter aus, stürzte sich auf den im Werden begriffenen Geist und impfte ihm sein Gift ein. Er stellte der Güte Grausamkeit entgegen. Liebe konfrontierte er mit Haß. Gerechtigkeit verdrängte er durch Intoleranz.
    Lüge ist stärker als Ehrlichkeit.
    Egoismus statt Selbstzerfleischung.
    Das war des Grauvaters Weisheit letzter Schluß.
    Und in der Gewißheit, das Neugeborene völlig verwirrt, das sorgsam von den Vätern aufgebaute Bewußtsein gestört zu haben, zog er sich wieder in die Anonymität zurück.
    Er hatte mit einem Schlag zerstört, was die 20.000 Väter unter großer Geduld und in klein dosierten Impulsen erschaffen hatten.
    Das Entsetzen unter den Vätern war groß. Doch wie sehr sie sich auch bemühten, den Fremdkörper innerhalb ihres Mentalblocks ausfindig zu machen, sie bekamen ihn nicht zu fassen.
    Seine Tarnung war perfekt.
    Und der Grauvater wartete geduldig auf seinen nächsten Einsatz.
     
    5.
     
    „Harrerath hält uns nun schon zwei Tage hin", sagte Perry ärgerlich. „Warum empfängt er uns nicht und äußert sich zu unserem Angebot?"
    „Der Regent der 20.000 Väter wird euch die Audienz gewähren, sobald es ihm seine Zeit erlaubt", versicherte Konemoth. „Bis dahin könnt ihr die Zeit nutzen, um das feyerdalische Volk und seine Zivilisation kennenzulernen. Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung. Ich zeige Ihnen alles, was Sie sehen wollen."
    „Danke", sagte Perry frostig.
    „Ihnen bietet sich sogar die einmalige Gelegenheit, DAS WORT kennenzulernen", ereiferte sich Konemoth. „Dieses einmalige Erlebnis sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Sie werden im ganzen Universum nichts Gleichwertiges finden. Wenn Sie DAS WORT gehört haben, dann werden Sie die Poesie des Universums verstehen, werden Sie Einblick in die Philosophie der Schöpfung gewinnen."
    „Das ist doch nur ein Ablenkungsmanöver", rief Perry ärgerlich.
    Ich steckte meine telepathischen Fühler nach dem Zeremonienmeister aus und berichtete Perry dann: „Konemoth versucht nicht, uns hinzuhalten, er ist ehrlich bemüht, uns den Aufenthalt auf Kursobilth so angenehm wie möglich zu machen. Er ist selbst ratlos und weiß nicht, warum Harrerath nicht auf unser Angebot reagiert.
    Er vermutet nur, daß es sich um diplomatische Winkelzüge verschiedener Interessengruppen handelt. Und was er über DAS WORT gesagt hat, meint er wirklich so. Diese Supershow ist die Sensation in Dh'morvon."
    „Und was ist darunter wirklich zu verstehen?" fragte Perry mißmutig.
    „Konemoths Gedanken sind diesbezüglich

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