0779 - Gucky und der Grauvater
und verbrannten sich daran.
Ich war bereit, jederzeit mit Perry und Atlan aufs Schiff zu teleportieren, falls es brenzlig wurde. Ras hielt Hammersolth und Kordahl an den Armen, aus den gleichen Motiven wie ich.
Aber wir kamen unbeschadet an Bord der SOL. Draußen versuchten die Demonstranten in ihrer ohnmächtigen Wut die Teleskoplandestützen zu demolieren.
„Sie müssen einen ganz falschen Eindruck von unserem Volk bekommen", sagte Hammersolth bedrückt. „Aber diese Auswüchse sind einmalig in den letzten hundert Jahren unserer Geschichte. Niemand hat damit gerechnet, daß die Zharyox so weit gehen würde."
„Na, na", sagte ich aufmunternd. „Wegen ein paar Radaubrüdern verurteilen wir nicht gleich ein ganzes Volk."
Perry ordnete an, daß die Delegation der Feyerdaler vorerst in einen der Gemeinschaftsräume gebracht wurde. Wir begaben uns mit Hammersolth und Kordahl in die Kommandozentrale.
„Haben Sie eine Ahnung, warum man sich so strikt gegen unsere Hilfe wehrt, Hammersolth?" fragte Perry den Feyerdaler.
„Ich kann das nur auf den Einfluß der Zharyox zurückführen", antwortete der Feyerdaler. „Bis zu diesem Tag wußte ich nicht, daß diese Organisation so mächtig ist. Aber es scheint, daß sie ihre Mitglieder selbst in höchsten Regierungskreisen hat und vielleicht sogar Harrerath Ihnen keine Audienz gewährt."
„Hinzu kommt noch", mischte ich mich ein, „daß Coopter sein eigenes Süppchen kocht."
„Wie soll ich das verstehen?" fragte Perry. „Gehört der Chef der GALANSCH der Geheimorganisation an?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein. Er ist ehrlich bemüht, den Grauvater zu finden. Aber er will nicht, daß wir ihm ins Handwerk pfuschen. Er will, daß einer seiner Agenten, den er den Kinderfinder nennt und der bereits eine Spur gefunden zu haben scheint, des Grauvaters habhaft wird. Und Coopter glaubt auch, daß wir Mutanten dem Kinderfinder die Arbeit erschweren würden."
„Der Kinderfinder hat früher große Erfolge im Aufspüren von Minderkindern gehabt", sagte Kordahl. „Danjsher, wie der letzte der Discorer heißt, ist Mutant und am ehesten mit Gucky zu vergleichen."
„Den muß ich kennenlernen", sagte ich. „Du hast doch sicherlich nichts dagegen, daß ich Verbindung zu diesem Supermutanten aufnehme, Perry? Du willst doch nicht wirklich, daß wir uns aus der Suche nach dem Grauvater heraushalten."
Perry wandte sich an die beiden Feyerdaler.
„Wie würden Sie sich dazu stellen, wenn ich die Mutanten in den Einsatz schickte, Hammersolth und Kordahl? Würden Sie uns unterstützen, auch wenn wir ohne die Zustimmung Harreraths und im geheimen operieren?"
Die beiden Feyerdaler tauschten einen Blick.
„Da so viel auf dem Spiel steht", sagte Hammersolth dann, „sollte man sich nicht nur auf einen Mutanten verlassen. Mit uns können Sie rechnen."
„Dann hast du sicherlich nichts dagegen, wenn ich mit den Nachforschungen sofort beginne", sagte ich.
„Nicht so eilig, Gucky", versuchte Perry meinen Eifer zu bremsen. „Wir müssen die Lage erst besprechen und die anderen Mutanten von den SOL-Zellen heranziehen."
„Beratet ihr inzwischen", erwiderte ich. „Ich weiß aus Coopters Gedanken, wo der Kinderfinder zu finden ist."
Und bevor Perry noch einen Einwand vorbringen konnte, entmaterialisierte ich. Doch vorher hatte ich noch schnell Kordahls Translator an mich genommen.
Ich hatte das Bild deutlich in Coopters Gedanken gesehen: Ein gewaltiger, ineinander verschachtelter Gebäudekomplex, mit vielen Laubengängen, verwahrlosten Gärten in vielen Etagen, Bergen von Müll, muffige Räume, an Mönchsklausen oder Gefängniszellen erinnernd, einem Landeplatz für den Versorgungsschweber der feyerdalischen Fürsorge, der den hier hausenden verkommenen Subjekten zweimal täglich das Nötigste zum Leben lieferte.
Das war einer der Treffpunkte der sogenannten „Winterkinder", wohin sich der Kinderfinder zurückgezogen hatte.
Dorthin teleportierte ich.
Und ich materialisierte in einem Laubengang, den Coopter besonders plastisch vor seinem geistigen Auge hatte entstehen lassen. Von hier konnte ich auf einen Innenhof hinabblicken.
Zwischen Unkraut und wuchernden Gebüschen krochen verwachsene Gestalten herum, die nur entfernt an Feyerdaler erinnerten.
Keine drei Meter von mir entfernt erblickte ich einen Feyerdaler mit krummen Beinen, viel zu kurzen Armen und verdorrt wirkenden Gehörnerven. Seine Augen waren nur erbsengroß. Sonst war der Laubengang leer.
Er sagte irgend
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