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078 - Im Netz der Lüge

078 - Im Netz der Lüge

Titel: 078 - Im Netz der Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Wartung und Reparatur von Tauchpanzern vertraut war, konnte kaum ersetzt werden.
    Sie spürte die harte Kante von Jeds Tagebuch unter sich. Ursprünglich hatte sie es in ihren Schlafsack gelegt, um es ihm später wiederzugeben. Jetzt konnte jedoch niemand sagen, ob es ein Später geben würde, und das Risiko, dass Smythe oder Crow das Tagebuch in die Hände fiel, wollte Majela nicht eingehen. Jed hatte sich äußerst unfreundlich über die beiden geäußert, und da er nicht zur Verfügung stand, würde Smythe seine Wut vermutlich an ihr auslassen.
    Sie hatte gesehen, was passierte, wenn er wütend wurde.
    Ich muss es unbedingt loswerden , dachte Majela.
    »Sie haben gestoppt« , sagte Crow über das Brüllen des Motors hinweg.
    Sie saß an einer Konsole und starrte konzentriert auf einen der Monitore.
    Das grüne Licht gab ihrem Gesicht ein geisterhaftes Aussehen. Smythe lehnte neben ihr und hielt sich mit einer Hand an einem Haltegriff fest. Seine andere streichelte unablässig Crows Arm.
    Angus O'Reilly saß am Steuer des Panzers. Er reagierte nicht auf das, was gesagt wurde, war völlig damit beschäftigt, die von Smythe befohlene hohe Geschwindigkeit zu halten. Auf dem unebenen und schwierigen Gelände bockte der Panzer wie ein Tier.
    »Wie weit sind sie entfernt?« , fragte Smythe.
    »Ungefähr zwei Kilometer.«
    »O'Reilly, fahren Sie bis auf tausend Meter heran und stoppen Sie. Das gilt auch für den zweiten Panzer.«
    »Ja, Sir.«
    O'Reilly griff nach dem Funkgerät, um Warren Jackson, der den anderen Tank lenkte, den Befehl weiterzugeben.
    Majela beachtete ihn nicht weiter, fragte sich stattdessen, wen oder was Crow mit einem Peilsender verfolgte.
    Es gab eigentlich nur zwei Möglichkeiten: die Echsenwesen oder die versprengten Meuterer. Letzteres erschien ihr unwahrscheinlich, ersteres unsinnig.
    »Icb weiß nicht, was du dir davon erhoffst, Jacob« , sagte Lynne Crow in diesem Moment und beantwortete unabsichtlich Majelas Frage. »Die Echsen werden noch nicht einmal verstehen, was v du von ihnen willst.«
    »Sie sind meine einzige Spur. Ich werde sie erst aufgeben, wenn ich sicher bin, dass es sinnlos ist.«
    »Wie du möchtest.« Crow schien seine Launen gut zu kennen, denn sie brach die Diskussion ab und kehrte zu ihrer Konsole zurück.
    Majela schob das Tagebuch vorsichtig tiefer unter den Schlafsack. Man hatte ihr die Hände mit einem Strick auf dem Rücken gefesselt, aber die Bewegungsfreiheit, über die sie noch verfügte, reichte aus, um das Buch zu bewegen und den leichten Stoff des Schlafsacks darüber zu verteilen. Mehr konnte sie nicht tun.
    Der Panzer kam mit einem Ruck zum Stehen.
    »Wir sind da, Captain« , sagte O'Reilly und schaltete den Motor ab.
    Die einsetzende Stille war angenehm und wurde erst unterbrochen, als Smythe wie ein übereifriger Lehrer in die Hände klatschte. »Dann wollen wir mal sehen, was unsere Freunde gerade unternehmen.«
    Er kletterte hinauf zur Luke und öffnete sie. Während Crow ihm folgte, zerschnitt O'Reilly Majelas Fesseln und richtete seinen Driller auf sie.
    »Mach keinen Ärger« , sagte er. Es klang wie eine Bitte, nicht wie eine Drohung.
    Majela nickte und kletterte die Leiter empor. Es war später Nachmittag und die Luft roch klar. Die Wolken, die noch am Morgen über dem Tal gehangen hatten, waren verschwunden.
    Sie sprang auf den Boden und versuchte sich zu orientieren. Der See musste rechts von ihr liegen, war hinter dem dichten Wald jedoch nicht zu sehen.
    Crow ging vor, ein Ortungsgerät in der Hand. Smythe folgte ihr. Zwei Driller steckten in seinem Gürtel, und Majela fragte sich, was er damit vorhatte.
    O'Reilly ging als letzter. Er hatte seine Waffe eingesteckt und wirkte missmutig.
    Die Besatzung des zweiten Panzers blieb zurück, um Fahrzeuge und Ausrüstung zu schützen. Anscheinend befürchtete Crow ebenso von den Meuterern verfolgt zu werden, wie Majela darauf hoffte.
    Es gab keinen Trampelpfad, und so mussten sie sich den Weg durch das Unterholz bahnen. Sie brauchten fast eine Viertelstunde, bis die Bäume vor ihnen zurückwichen und den Blick auf ein langgestrecktes Tal freigaben.
    Crow hob die Hand. »Da sind sie.«
    »Ja« , sagte Smythe, »aber was machen sie?«
    Majela versuchte zwischen den beiden hindurch zu blicken, ohne Smythes Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Vor ihr, ungefähr dreißig Meter entfernt, stand eine große Gruppe von Echsenwesen im Gras. Sie waren mit Schwertern bewaffnet, die an ihren Hüften hingen. Ein paar

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