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0780 - Die Testwelt

Titel: 0780 - Die Testwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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instinktiv an den letzten Halt, den ich noch hatte.
    „Dann tun Sie es doch", forderte sie. „Beweisen Sie Würde und Größe."
    „Gut", antwortete ich nach kurzer Pause. „Unter einer Bedingung."
    „Unter welcher Bedingung?" Ich sagte es ihr.
    Ihre Augen weiteten sich, und sie trat zurück.
    In diesem Moment begriff ich endlich die ganze Wirklichkeit, und ich sah die Welten, die unsere beiden Völker voneinander trennten. Diese junge Psychologin fühlte sich nicht nur für Rhodan, Quohlfahrt und für andere Terraner verantwortlich, sondern auch für mich!
    Das war mehr, als ich zunächst verarbeiten konnte. Kein Feyerdaler fühlt sich für einen anderen verantwortlich, noch nicht einmal für seinen Nächsten, nicht einmal für seine Kinder, auch nicht, wenn sie noch hilflos sind. Jeder steht für sich selbst da.
    Wir waren ein Volk von Milliarden von Einzelwesen, die trotz ihrer schrankenlosen Individualität ein funktionierendes Staatsgebilde geschaffen hatten.
    Bei den Terranern war es anders. Sie bildeten eine geschlossene Gemeinschaft, in der einer für den anderen da war.
    Sicherlich gab es hier auch Ausnahmen, aber sie änderten an der grundsätzlichen Erkenntnis nichts.
    „Sie müssen umdenken", sagte ich. „Erfüllen Sie die Bedingungen. Versetzen Sie sich in meine Lage, und Sie werden es können."
    „Also gut", stimmte sie zögernd zu.
    „Ich bin einverstanden."
    Ich erhob mich und eilte zu dem Bildgerät.
    „Dann informieren Sie Ihre Freunde", befahl ich. „Bevor es zu spät ist."
    „Ich bin schon da", rief jemand mit heller Stimme hinter mir. Ich fuhr herum und sah das kleine, bepelzte Wesen.
    „Gucky", sagte die Frau erleichtert. „Schnell. Es klappt. Ihr könnt Perry und Galto herausholen."
    „Stellen Sie eine Verbindung zu Maltsaan her", drängte ich. „Ich muß ihm den Befehl geben."
    Sekunden später sandte ich das Sondersignal ab, auf das Maltsaan reagieren mußte. Er meldete sich augenblicklich, als habe er nur darauf gewartet.
    Ich gab ihm die notwendige Anweisung. Er blieb kalt wie ein Fisch, so wie es sich für den neuen obersten Feinsprecher von Caljoohl gehörte. Wortlos hörte er sich meine Worte an und schaltete danach ab. Da er mich nicht fragte, ob ich damit einverstanden war, wußte ich, daß ich endgültig ausgespielt hatte.
     
    *
     
    Bericht Quohlfahrt: Eines der Tiere, die wie wandelnde Hügel aussahen, warf sich Perry und mir plötzlich entgegen. Dabei kam es aus dem Erdloch heraus, in dem es bisher gesteckt hatte. Wir stellten entsetzt fest, daß es lange, kraftvolle Beine hatte, auf denen es sich ungemein schnell bewegen konnte.
    „Schießen Sie", brüllte ich. Noch nie zuvor in meinem Leben hatte ich mich so hilflos gefühlt. Ohne Waffe und dazu noch verletzt konnte ich nur abwarten, bis es mich erwischte.
    Perry feuerte den Desintegrator ab. Er traf das Tier dicht unter dem Schädel und tötete es damit. Unmittelbar vor uns brach es zusammen. Ein bestialischer Gestank ging von ihm aus. Ich würgte.
    Der Tod dieser einen Bestie schien das Angriffsignal für die anderen zu sein. Von allen Seiten rannten sie auf uns zu.
    Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis sie an dem Mittelpunkt, den Rhodan und ich bildeten, zusammenprallten und uns dabei zermalmten.
    Perry schoß noch zweimal, dann erlosch der grüne Energiestrahl. Fluchend schleuderte Rhodan die Waffe einem der Tiere in den Rachen. Das war das Ende. Darüber waren wir uns klar. Wir blickten uns an.
    Plötzlich materialisierten Gucky und Ras Tschubai zwischen uns. Ich glaubte zu träumen. Ras packte mich, und dann verschwand die staub und asche erfüllte Szenerie vor meinen Augen.
    Die Bestien schienen auf einmal nicht mehr vorhanden zu sein.
    Wir materialisierten in einem Konferenzraum der SOL. Bully und Fellmer Lloyd stürzten durch das Eingangsschott herein. Auf einem der Bildschirme an der Wand erschien plötzlich das Bild Atlans, der sich auf der SZ-1 aufhielt. Vor mir stand der Feyerdaler Joftblahn. Anny Pinguine eilte auf mich zu.
    „Galto", rief sie schluchzend. „Wie siehst du aus!"
    Sie klammerte sich an mich. Ich wollte ihr übers Haar streichen, doch ich schaffte es nicht mehr. Mein Arm gehorchte meinem Befehl nicht, und die Beine gaben unter mir nach. Noch während ich zu Boden fiel, sah ich eine Horde von Posbis und Mattenwillys in den Raum stürmen.
    Seltsamerweise verlor ich das Bewußtsein nur für wenige Sekunden. Ich kam praktisch schon wieder zu mir, als ich auf dem Boden lag. Und ich

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