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0780 - Die Testwelt

Titel: 0780 - Die Testwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schleuderte die unverletzte Tatze des Giganten ihn zur Seite.
    Der gräßliche Rachen stieß auf mich herab. Offenbar glaubte das Tier, ich sei nun genügend in die Enge getrieben. Ich richtete den Strahler auf den dunklen Gaumen und schoß. Der grüne Energiestrahl strich an den Dreieckszähnen vorbei in das Maul hinein.
    Grüner Geifer sprühte auf mich herab. Der Koloß warf den Kopf zurück, schrie schmerzgepeinigt auf und griff erneut an. Ich hatte meinen Platz inzwischen gewechselt und lehnte mit dem Rücken am kühlen Felsen. Wieder feuerte ich auf den Kopf. Dieses Mal aber jagte ich den materievernichtenden Energiestrahl mitten in eines der Augen hinein. Damit vertrieb ich das Ungeheuer bis an das Ende der Schlucht. Das glaubte ich wenigstens, als ich sah, wie es sich aufbäumte und umdrehte. Ich kam aus meiner Deckung hervor und wandte mich Rhodan zu. Ich sah, wie sich seine Augen entsetzt weiteten, fuhr herum und schrie auf.
    Die Bestie holte zu einem wütenden Schlag aus. Eine Pranke sauste auf mich herab. Ich warf mich zur Seite, wobei ich mit ausgestrecktem Arm die Balance zu halten versuchte. Eine der handlangen Krallen traf meinen linken Arm dicht unter dem Ellenbogen und trennte ihn ab.
    Ich sah meinen Armstumpf auf den Boden fallen. Die Bestie wurde sich ihres Erfolges gar nicht bewußt, sondern stürzte nun in wilder Flucht davon, während ich zusammenbrach und das Bewußtsein verlor.
    Als ich die Augen wieder aufschlug, verspürte ich Schmerzen über die ganze linke Seite meines Körpers. Rhodan beugte sich über mich. Ich wußte sofort wieder, was geschehen war.
    „Mein Arm", sagte ich stöhnend.
    Perry nickte mir tröstend zu.
    „Sie haben sich phantastisch gehalten, Galto", sagte er. „Ich habe den Arm abgebunden, so daß nun kaum noch etwas passieren kann. Es kommt nur darauf an, daß Sie den Schock überwinden."
    „Schock?" fragte ich und schüttelte den Kopf. „Ich habe keinen Schock, aber mir tut alles weh."
    „Wir werden hierbleiben und darauf warten, daß man uns abholt", erklärte er.
    Trotz meiner Schmerzen lachte ich.
    „Das glauben Sie doch selbst nicht, daß man uns holt", sagte ich mit gepreßter Stimme. „Wir müssen weiter."
    „Sie können nicht weitergehen."
    „Und ob ich kann", entgegnete ich energisch und richtete mich auf. Vor meinen Augen drehte sich alles. „Das ist gar kein Problem. Was ist schon ein Arm? Sobald ich wieder an Bord bin, werden meine Posbis mir eine Prothese verpassen, die von einem echten Arm nicht zu unterscheiden, aber wesentlich besser als ein solcher ist."
    Ich grinste, merkte aber selbst, daß das nicht besonders lustig aussah.
    „Wenn Sie sich auch mal in dieser Art verbessern wollen, Perry, will ich gern dafür sorgen, daß meine Posbis das in die Hand nehmen."
    „Danke", erwiderte er lächelnd.
    „Ich bin ganz zufrieden mit mir."
    Er half mir auf. Meine Waffe steckte in seinem Gürtel. Ich protestierte nicht dagegen, weil ich praktisch kampfunfähig war.
    Nie und nimmer hätte ich auf eine plötzliche Gefahr schnell genug reagieren können.
    Wir drangen weiter in die Schlucht ein, wobei wir der Schweißspur folgten, die das verletzte Raubtier zurückgelassen hatte. Der Weg war frei. Doch als wir das Ende der Schlucht erreichten, erzitterte der Boden unter uns. Etwa zehn Kilometer von uns entfernt platzte der Kegel eines Vulkans auseinander.
    Lava- und Aschemassen rasten kilometerweit in die Höhe, und innerhalb weniger Minuten wurde es so dunkel, daß wir nur noch wenige Schritte weit sehen konnten. Die Temperaturen stiegen schnell an.
    Rhodan und ich banden uns Tücher vor Mund und Nase.
    Wir rissen einfach Stoffstücke aus unseren Unterhemden heraus. Perry versuchte wieder, die SOL zu erreichen, aber wiederum ohne Erfolg.
    Die herabregnende Asche verdunkelte die Landschaft immer mehr. Wir konnten jedoch einen glühenden Lavastrom erkennen, der sich weit vor uns über die Ebene wälzte.
    „Der Weg führt nach dort", rief Perry, „aber wir können ihn nicht gehen. Die Glut versperrt uns den Weg. Wir müssen uns nach Norden wenden und dann versuchen, dort um den Vulkan herum zu kommen."
    Ich nickte nur. Ich war kaum in der Lage, ihm geistig zu folgen.
    Die Hitze spielte mir übel mit. Jetzt merkte ich, daß man einen Arm nicht so ohne weiteres verlieren und dann noch den starken Mann spielen kann. Ich schleppte mich Schritt für Schritt voran in der Hoffnung, bald das Ende der Marterstrecke zu erreichen.
    Weder Rhodan noch ich dachten

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