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0780 - Die Testwelt

Titel: 0780 - Die Testwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Das Schott öffnete sich erneut. Hommersolth und Kordahl traten ein. Sie näherten sich dem Tisch. Fellmer Lloyd beugte sich vor und sagte mit gedämpfter Stimme zu Quohlfahrt: „Wir haben das Truhterflieng-System erreicht. Wir werden Pröhndome, die vierte Welt anfliegen."
    Quohlfahrt nickte. Er wandte sich den beiden Feyerdalern zu, die vor dem Tisch stehenblieben. Hommersolth blickte ihn kurz an. Verächtlich, wie es dem Posbispezialisten schien.
    „Bitte, nehmen Sie Platz", sagte Rhodan und erhob sich. Die beiden Feyerdaler kamen seiner Aufforderung jedoch nicht nach.
    „Ich habe soeben erfahren, daß die SOL das System Truhterflieng erreicht hat", sagte Kordahl.
    „Das ist richtig", bestätigte Rhodan. „Wir befinden uns jetzt im Anflug auf die vierte Welt, die Sie mit Pröhndome bezeichnet haben."
    Kordahl senkte den Kopf. Er machte einen etwas verlegenen Eindruck, doch das dauerte nur Sekunden. Dann blickte er Rhodan durchdringend an.
    „Wir müssen Sie bitten, den Kurs zu ändern", sagte er. „Bitte fliegen Sie den sechsten Planeten des Systems an, den Planeten Caljoohl."
    Rhodan stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch auf.
    „Warum?" fragte er befremdet. „Waren wir uns nicht einig darüber, daß die SOL nach Pröhndome fliegt? Das WORT hat sich nach Pröhndome gewendet. Und waren Sie es nicht, die uns die Erlaubnis gegeben haben, eben diesen Planeten zu besuchen?"
    „Wir haben einen Fehler gemacht", bemerkte Hommersolth. „Wir haben Sie nicht darauf aufmerksam gemacht, daß nur Feinsprecher den Planeten Pröhndome betreten dürfen, denn es ist ein Kontaktplanet der Kaiserin von Therm."
    „Bitte, setzen Sie sich", wiederholte Rhodan. Dieses Mal nahmen die beiden Feyerdaler, wenn auch widerstrebend, sein Angebot an. Sie ließen sich in die gepolsterten Sessel am Tisch sinken. Ein Servomat räumte den Tisch ab.
    „Was ist ein Feinsprecher?" fragte Rhodan.
    Hommersolth und Kordahl blickten sich unschlüssig an. Rhodan spürte, daß etwas nicht stimmte. Bis jetzt schien alles in Ordnung gewesen zu sein. Ernsthafte Schwierigkeiten hatte es mit den Feyerdalern eigentlich nicht gegeben.
    Galto Quohlfahrt räusperte sich. Er kreuzte die Arme vor der Brust und blickte auf die Tischplatte vor sich. Er wäre jetzt am liebsten aufgestanden und aus der Messe gegangen. Ein untrügliches Gefühl sagte ihm, daß er etwas mit der veränderten Haltung der Feyerdaler zu tun hatte. „Wir entstammen verschiedenen Völkern", erläuterte Kordahl. „Es gibt nicht nur Unterschiede in der Sprache und in der äußeren Erscheinung.
    Unsere Zivilisationen und Kulturen sind ganz anders als Ihre, Rhodan.
    Wir leben in ganz anderen soziologischen Strukturen. Wir haben einen anderen Glauben und einen völlig anderen geschichtlichen Werdegang. Es kann Jahrhunderte dauern, bis Ihre Wissenschaftler unsere Gesellschaft und unsere Wissenschaftler die Ihre analysiert und begriffen haben."
    „Das ist richtig", erwiderte der Terraner. „Dessen waren wir uns von Anfang an bewußt. Weder für Sie, noch für uns ist dies die erste Begegnung mit einem anderen Volk. Sie wissen ebensogut wie wir, was getan werden muß, um die Gegensätzlichkeiten zu überwinden. Was hat das jetzt alles mit Pröhndome und dem Planeten Caljoohl zu tun?"
    „Und was verstehen Sie unter einem Feinsprecher?" fragte Fellmer Lloyd.
    „Wenn sich zwei Feyerdaler auf Pröhndome begegnen, dann begrüßen sie sich nach einem genau festgelegten Zeremoniell.
    Sie verwenden besondere sprachliche Wendungen, gestikulieren nach Vorschriften, die festliegen, seitdem das Volk der Feyerdaler besteht.
    Sie befolgen Höflichkeitsregeln, die aus mehreren Tanzschritten bestehen, die sich nach dem gesellschaftlichen Stand des Gesprächspartners richten. Hochachtung, Ehrfurcht, Liebe oder Bewunderung für den anderen drücken sich in der Betonung der Worte und in der Wahl der Worte aus.
    Nicht bei jedem Wort dürfen sich die Gesprächspartner ansehen. Gewisse Worte sind nur zu bestimmten Stunden des Tages erlaubt und auch das nur, wenn der Tag hell oder dunkel genug ist, je nachdem, was man ausdrücken will.
    Aber auch diese Regel trifft nur auf einen kleinen Personenkreis zu. Für andere gelten wiederum andere Vorschriften."
    „Niemand darf auf überraschende Ereignisse äußerlich sichtbar reagieren", fuhr Hommersolth fort. „Es gilt als beleidigend, einem anderen zu zeigen, was man empfindet. Eine Geste kann schon zuviel sein. Auch ist uns aufgefallen, daß die Farbe

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