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0781 - Die Hexe von Hilversum

0781 - Die Hexe von Hilversum

Titel: 0781 - Die Hexe von Hilversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesprochen, leider sah ich sie nicht. Aber ich war gesehen worden, denn der Mann im grauen Kittel schaute bereits scharf zu mir herüber.
    Er rief mir eine Frage zu, deren Sinn ich nicht verstand. Zum Zeichen meines guten Willens hob ich beide Hände, bevor ich mich schnell zurückzog.
    Ich stand wieder hinter den Kulissen und überlegte, wo ich mich am besten aufhalten konnte. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn ich Jane Collins hätte treffen können. Ihretwegen war ich schließlich hier, doch ich wusste nicht einmal, ob sie sich bereits auf dem Gelände befand. Wenn ja, wurde sie, als Gast der Show, sicherlich unter »Verschluss« gehalten.
    Als ich in einen leer vor mir liegenden Gang einbog, entdeckte ich ein leuchtendes Schild mit der Aufschrift GARDEROBE.
    Sie war mein neues Ziel.
    Weitere Pfeile wiesen mir den Weg, und ich erreichte einen im Verhältnis zu den anderen sehr schmalen Gang, der aussah wie ein langer, düsterer Schlauch.
    Ich sah, dass mehrere Türen abzweigten. Nirgends ließ sich jemand sehen.
    Misstrauen keimte nicht in mir hoch, nur sah ich es schon als seltsam an. Auf leisen Sohlen bewegte ich mich weiter. Das tat ich instinktiv, und so fiel mir sofort auf, dass jemand hinter einer der rechts von mir liegenden Türen stöhnte.
    Ich blieb stehen.
    Das Stöhnen hörte nicht auf. Es hörte sich an, als wäre ein Mensch in Not.
    Ich drückte die Klinke nach unten und war froh, dass man die Tür nicht abgeschlossen hatte. Es war ein Schminkraum, nur spärlich beleuchtet, mehr Schatten als Licht.
    Ich änderte dies. Unter der Decke zuckten helle Streifen, dann leuchteten zwei Neonröhren auf das Blut!
    Ein Mann und eine Frau lagen auf dem Boden.
    Die Frau lag auf der Seite. Sie war bewusstlos und blutete aus einer Kopfwunde. Der Mann blutete nicht, aber auch ihn hatte es erwischt. Er befand sich in einem traumatischen Zustand, in der Schwebe zwischen Bewusstlosigkeit und Wachsein. Deshalb hatte er auch dieses Stöhnen noch ausstoßen können.
    Mit zwei Schritten war ich bei ihm, kniete mich nieder und entdeckte die dicke Beule an seiner Stirn.
    Mir war zwar nicht klar, was hier geschehen war, aber ich dachte daran, dass Lady Sarah doch ein untrügliches Gespür für Gefahren hatte und mich nicht grundlos losgeschickt hatte.
    Es ging um Linda Vermool, es ging um Jane, und es ging letztendlich um schwarzmagische Kräfte, wie mir immer deutlicher bewusst wurde.
    Verflucht auch!
    Dass diese beiden Menschen, die weiße Kittel trugen, niedergeschlagen worden waren, musste einen Grund gehabt haben. Ich war sicher, dass irgendjemand versuchen wollte, an Linda Vermool heranzukommen und möglicherweise auch an Jane.
    Wo steckten sie?
    Das hier war der Weg zu den Garderoben. Ich ging davon aus, dass ich sie hier irgendwo finden würde.
    Die beiden Niedergeschlagenen ließ ich allein, wandte mich wieder zur Tür und öffnete sie.
    Dann trat ich hinaus in den Gang – und spürte, wie sich mein Kreuz erwärmte…
    ***
    Die beiden Eindringlinge verteilten sich blitzschnell im Raum. Jede ihrer Bewegungen wirkte wie einstudiert. Da tat niemand einen Schritt zu viel, es war alles genau getimt. Jane Collins hatte mit scharfem Blick erkannt, dass sie es bei ihnen mit ausgebufften Profis zu tun hatte.
    Der eine war blond, der andere dunkelhaarig, und er hatte aus seiner Mähne einen Pferdeschwanz gebunden, der in seinem Nacken wippte. Der Dunkelhaarige sah von den beiden am gefährlichsten aus. Jane hatte seinen Blick wie einen Eisschauer auf ihrem Gesicht gespürt, saß bewegungslos und erkannte, dass die beiden doch etwas gemeinsam hatten.
    Sie trugen Revolver mit langen Schalldämpfern in ihren rechten Händen.
    Der Blonde zielte auf Jane, der Dunkelhaarige auf Linda Vermool.
    Er war es auch, der sprach.
    »Ganz ruhig, keine Bewegung!«
    Jane hatte Mühe, sich die holländisch gesprochenen Worte zusammenzureimen. Sie sah, wie Linda lächelte und dann zu einer Erklärung in Englisch ansetzte. »Die beiden gehören zu Jan de Rijber. Sie sind hier, um das zu vollenden, was sie in der Nacht nicht geschafft haben.«
    Der Dunkelhaarige zischte ihr etwas zu. Er zielte auf ihre Stirn, und Linda schwieg.
    Sein Kumpan näherte sich Jane Collins. In seinem kantigen Gesicht regte sich nichts. Jane wusste, dass er sie erschießen würde, denn Zeugen würden die Hundesöhne keine zurücklassen. Rudi baute sich so auf, dass Jane an ihm vorbei auf Linda Vermool schauen konnte. Sie sah auch den Dunkelhaarigen. Er hatte sich

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