0781 - Gegner im Dunkel
verflossene Eheverträge und zwei Kinder gereifte Cesynthra Wardon, ihres Zeichens Psychologin und Wasserwärterin der SOL, mit ironisch gefärbtem Unterton. „Wenn Sie so weitermachen, werden Sie noch Oberfeinquatscher."
„Ruhe jetzt!" empfahl Rhodan und sah das Landefeld schnell auf sich zukommen.
*
Sie trugen alle die einfache grüne Bordkombination. Waffen waren verboten worden, aber es deutete auch nichts darauf hin, daß man welche benötigen würde. Erlaubt hingegen hatten die Feyerdaler drei Translatoren und für jeden ein Armbandsprechgerät, den Telekom.
Auf dem Planeten Pröhndome lebten ausschließlich Feyerdaler und dazu nur solche, die ihre Prüfung als Feinsprecher abgelegt hatten, also eine gewisse Oberschicht.
Das kleine Schiff war ohne jede Erschütterung gelandet.
Die dunkelrot glühende Sonne Truhterflieng stand noch hoch am Himmel, und Rhodan schätzte auf frühen Nachmittag Ortszeit.
Da der Planet Pröhndome eine Rotation von 32,25 Stunden besaß, würde es noch lange hell bleiben. Die Schwerkraft betrug 1,21 Gravos, war also erträglich. Es war warm, mindestens 30 Grad Celsius.
Ihr feyerdalischer Begleiter öffnete die Ausstiegluke und fuhr die Treppe aus.
„Darf ich um ein wenig Geduld bitten", sagte er zu Rhodan und seinen Begleitern. „Die Empfangsdelegation befindet sich bereits auf dem Weg zu uns. Dort - Sie können den Wagen bereits erkennen ..."
Jenseits des Hafengeländes begrenzte die Skyline von Faraghlorg den Horizont, imposante Einzelgebäude und gigantische Bauwerke. Dazwischen schien es größere Lücken zu geben, oder die Häuser waren dort so niedrig, daß man sie vom Raumhafen aus nicht sehen konnte. Der Wagen lief auf federnden Rädern und war groß genug, die Terraner aufzunehmen. Er war offen. Lediglich der Fahrer war durch eine transparente Kuppel isoliert.
Drei Feyerdaler in farbenprächtigen Gewändern entstiegen dem Fahrzeug und näherten sich gemessenen Schrittes. Rhodan und die anderen verließen nun endgültig das Schiff und erwarteten die Delegation mit gemischten Gefühlen. Hoffentlich brachten sie die erste Begrüßung einigermaßen gut hinter sich.
Die fugenlose Fläche der Landebahn war absolut eben und völlig staubfrei. Sie war so sauber, daß man von ihr hätte essen können. Trotzdem bewegten sich die Mitglieder der Delegation so vorsichtig, als wateten sie durch fußhohen Dreck. Sie hoben sogar ihre umständlichen Festgewänder damit sie den Boden nicht berührten.
Der mittlere von ihnen hob die Hände zur Begrüßung.
„Seine Korrektheit ließ uns wissen, daß Sie die Prüfung bestanden haben und unsere Welt besuchen dürfen. Es ist uns eine große Ehre und Freude, die fremden Vertreter vornehmer Umgangsformen kennenzulernen und von ihrem Wissen zu profitieren."
Rhodan gab den Gruß zurück.
„Die Ehre und Freude ist ganz auf unserer Seite, und sicherlich werden wir von Ihnen mehr lernen können als Sie von uns."
„Bescheidenheit ist die Vorbedingung guten Benehmens", gab der Feyerdaler würdevoll zurück und verneigte sich. „Darf ich Sie nun bitten, den Wagen zu besteigen. Wir bringen Sie in Ihr Quartier, wo Sie drei Tage Zeit haben, sich umzusehen und zu informieren. Wenn Sie es wünschen, wird Ihnen ein Führer zugeteilt."
Rhodan stellte seine Begleiter vor, was mit abermaligen Verneigungen quittiert wurde. Dann setzte sich das Gefährt geräuschlos in Bewegung, überquerte die Landefläche und erhöhte außerhalb des Hafens auf einer breiten, schnurgeraden Straße die Geschwindigkeit.
Gesprochen wurde kaum, dazu schien man zu vornehm zu sein. Auch die Terraner schwiegen. Die geschraubte Redeweise der sogenannten Feinsprecher lag ihnen nicht.
Das konnte ja heiter werden, befürchtete Rhodan insgeheim, aber der Besuch war unerläßlich, wenn er mehr über diese geheimnisvolle Persönlichkeit erfahren wollte, die „Kaiserin von Therm" genannt wurde und von der er annahm, daß sich ihr Einfluß auf die ganze Galaxis Dh'morvon erstreckte. Einer der Schlüssel zu dem Geheimnis mußte auf dem Planeten Pröhndome liegen, daran bestand kein Zweifel.
Nun war auch mehr von der Stadt zu sehen. Die vom Schiff aus leer erscheinenden Stellen zwischen den Gebäuden entpuppten sich als überaus peinlich saubergehaltene Parks. Exakt geschnittene Sträucher bildeten natürliche Begrenzungen, und selbst die hochgewachsenen Bäume sahen so aus, als würden sie jeden Tag gestutzt.
„Brrr", sagte Sagullia Et und hätte sich fast
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