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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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gewesen?
    Fenrir wusste inzwischen selbst nicht mehr, was er denken sollte. Also beschloss er, noch einmal Fooly aufzusuchen. Der Jungdrache hatte sich absichtlich zurückgezogen, um die »Vorbereitungen nicht zu stören«, wie er sagte. Dass er gekränkt war, stand außer Frage, und Fenrir hatte sogar Verständnis dafür. Er fragte sich, warum Merlin ausgerechnet einen Wolf als Ritter der Tafelrunde ausgewählt hatte. Was konnte einer wie er schon ausrichten?
    Fenrir hätte sich nicht gesträubt, mit Fooly die Plätze zu tauschen -nicht aus Feigheit, sondern weil er den Sinn seiner Berufung nicht recht einsehen wollte. Fooly dagegen besaß einen massigen Körper, eine große Klappe - im doppelten Sinne mit der er sogar Feuer speien konnte, und überhaupt steckten in dem Drachen eine Menge Fähigkeiten, die er immer wieder nur in besonderen Situationen erkennen ließ. Er könnte den anderen viel besser helfen als ich. Aber es waren nicht Fenrir oder Fooly, die über die Besetzung der Tafelrunde zu entscheiden hatten.
    Er fand den Drachen mit Hilfe seiner telepathischen Sinne in einem der oberen Stockwerke. Foolys Gehirnmuster war unverkennbar. Er hatte sich in eines der Gästezimmer zurückgezogen, die William hergerichtet hatte, die aufgrund des raschen Aufbruchs jedoch nicht mehr benötigt werden würden. Dort hockte er auf einem Bett, das sich unter seinem Gewicht beträchtlich durchbog, und blickte sinnierend ins Leere. Als Fenrir mit seinen Pfoten die Klinke herunterdrückte, schreckte er auf.
    Mäßigkeit ist aller Laster Anfang, begrüßte ihn der Wolf.
    »Ich habe aber keine Lust, etwas Sinnvolles zu tun«, begehrte Fooly auf. »Mit Lord Zwerg herumzualbern macht keinen Spaß mehr - jetzt da ich weiß, dass ihr bald aufbrechen werdet.«
    Du wolltest doch mit Robert Tendyke über deinen Verdacht sprechen.
    Fooly blickte verlegen aus dem Fenster. »Ich habe mit ihm gesprochen. Und mir eine Abfuhr geholt.« Er seufzte, und kleine Rauchwölkchen stiegen aus seinen Nüstern auf. »Was soll ich sagen - er hat Recht. Wir tun Zamorra Unrecht. Er will nur das Beste erreichen, er ist der Einzige, der sich von uns bemüht. Alle anderen werfen ihm Knüppel zwischen die Beine.«
    Nun mal halblang. Es ist eine Sache, sich auf eine schwierige Aufgabe vorzubereiten. Eine andere hingegen ist es, die Ritter der Tafelrunde unüberlegt auf ein Himmelfahrtskommando zu schicken.
    »Was willst du damit sagen?«
    Nichts. Ich denke nur laut , erwiderte Fenrir.
    »An meinen Verdächtigungen ist jedenfalls nichts dran. Tendyke hat mir klargemacht, wie wichtig es ist, dass wir jetzt alle zusammenstehen… ich meine, dass ihr jetzt alle zusammensteht…«
    Es werden sich bestimmt bald neue Aufgaben finden lassen. Ich glaube nicht, dass wir in der Hölle so aufräumen werden, dass kein einziger Dämon mehr für dich übrig bleibt…
    »Hat Zamorra schon gesagt, wann es losgehen soll?«
    In einer halben Stunde treffen wir uns im Zauberzimmer.
    »Also will er sich direkt in die Hölle versetzen - mitten in die Höhle des Löwen.«
    Fenrir nickte - er hatte es sich zueigen gemacht, menschliche Gesten nachzuahmen, so weit seine Anatomie es zuließ.
    Fooly blickte Fenrir zum ersten Mal direkt an. »Es ist nur so eine Ahnung, aber ich habe das Gefühl, dass Zamorra einen schrecklichen Fehler macht. Fast ist es mir, als würden wir uns niemals Wiedersehen…«
    Fenrir fühlte sich plötzlich unwohl in seinem Fell. Er wusste nicht, was er antworten sollte. Dass Fooly sich irrte? Konnte er das überhaupt mit Sicherheit sagen? Außerdem war es ganz normal, dass man Abschiedsgedanken hatte - in einer Situation wie dieser.
    Wir werden uns bestimmt Wiedersehen, entgegnete er.
    Als Fooly schwieg, trottete er langsam aus dem Zimmer.
    Einer Zukunft entgegen, in der nichts mehr sicher schien.
    ***
    Sie hatten sich alle pünktlich im »Zauberzimmer« versammelt: Zamorra, Nicole, Robert Tendyke, Ted Ewigk, Julian Peters, Gryf, Teri, Pater Aurelian, der Sauroide Reek Norr, die Zwillingsschwestern Monica und Uschi Peters und der Wolf Fenrir. Ted Ewigk hielt die linke Hand zur Faust geballt, darin verborgen sein Machtkristall, bereit, sofort nach dem Übergang in die andere Dimension aktiviert zu werden. Es war nur eine Sicherheitsmaßnahme. Schließlich wusste niemand von ihnen, was sie im Thronsaal Stygias erwartete.
    Eine gespannte Stille lag über dem Raum.
    Zamorra hatte einen riesigen Kreis auf den Boden gezeichnet, in den alle zwölf Tafelritter hinein

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