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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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sind wir?«, keuchte Tendyke.
    »Egal wo«, knurrte Ted Ewigk. »Dies ist nicht der Ort, an dem ich bleiben möchte. Was hast du dir nur dabei gedacht, Zamorra?«
    »Etwas ist dazwischengekommen«, rechtfertigte sich der Meister des Übersinnlichen. Sein Gesicht war bleich, die Lippen zusammengekniffen. Die Beschwörung hatte ihm sichtbar viel abverlangt. »Ihr müsst es doch auch gespürt haben. Etwas hat den Transport gestört - im letzten Augenblick.«
    »Das gefällt mir überhaupt nicht«, sagte Julian. »Ich umgebe mich ungern mit Leuten, die ihr Handwerk nicht verstehen.«
    Zamorras Gesicht rötete sich vor Zorn. »Vorlauter Bengel«, zischte er. »Werde erst mal erwachsen, ehe du…«
    Julian winkte ab. »Mir wäre das jedenfalls nicht passiert. Ich pflege mich abzusichern, wenn ich der Hölle einen meiner Besuche abstatte.«
    Fäst sah es so aus, als wolle der Meister des Übersinnlichen dem Träumer an die Kehle gehen. Aber dann hielt er sich zurück und holte tief Luft.
    Abermals war es Tendyke, der für Zamorra in die Bresche sprang. »Alles Ge jammere hilft uns jetzt nicht weiter. Wir müssen zunächst herausfinden, wo genau in der Hölle wir gelandet sind - und wie wir Stygias Thronsaal erreichen können.«
    »Unsinn«, sagte Ted. »Wir sollten lieber zurückkehren und einen neuen Versuch starten.«
    Tendyke packte ihn am Kragen. »Ich habe langsam genug von deiner schlechten Laune, Ewigk. Muss ich noch deutlicher werden? Wir haben eine sehr schwierige Aufgabe vor uns, bei der es wichtig ist, dass wir alle Zusammenhalten. Wir sind tot, wenn wir uns nicht aufeinander verlassen können, verstanden?«
    In Teds Augen blitzte Widerspruch auf, aber er schwieg.
    »Wir können nicht zurückkehren«, sagte Zamorra in die aufkommende Stille. »Der Weg, den ich benutzt habe, war quasi eine Einbahnstraße, ein enges Tor, das nur für sehr kurze Zeit offen stand. Nur auf diesem Wege war es möglich, eine abgeschottete Verbindung zu benutzen, sodass niemand etwas von unserer Ankunft erfährt.«
    Julian verdrehte die Augen und grinste spöttisch. Wem sein Grinsen galt - Zamorra oder Ted -, blieb offen.
    Der Reporter hob die Hand mit dem Dhyarra-Kristall.
    »Ich könnte ein Weltentor erschaffen«, sagte er kleinlaut, »das uns zurück zum Château führt.«
    »Auf keinen Fall«, widersprach Zamorra. »Ich möchte nicht riskieren, dass wir uns durch die freigesetzten Energien des Dhyarra-Kristalls verraten. Es ist nicht auszuschließen, dass es hier Dämonen gibt, die so etwas registrieren würden. Dann könnten wir uns beim nächsten Mal gleich schriftlich bei Stygia ankündigen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Julian mit einem Unterton in der Stimme, der die anderen unwillkürlich aufhorchen ließ. »Seht ihr, da vorn? Man hat uns bereits bemerkt…«
    ***
    Der Anblick, der sich Zamorra und den anderen bot, verschlug ihnen für Sekunden die Sprache. In der kargen Felslandschaft, inmitten brandender Lava, stand eine Frau, die nur mit einem leichten Lendenschurz bekleidet war. Zamorra kniff die Augen zusammen. Aus der Ferne hätte man die Fremde mit Nicole verwechseln können. Langes brünettes Haar floss über ihre Schultern und verdeckte ihre Brüste. Jetzt setzte sie sich in Bewegung und näherte sich dem magischen Kreis. Ihre Fußsohlen berührten das kochende Gestein, ohne dass sie eine Miene verzog.
    Die Ritter der Tafelrunde verfolgten gespannt, wie sich die Fremde näherte.
    Angst verspürte kaum jemand von ihnen. Der magische Kreis schützte sie vor einem Angriff. Außerdem waren sie gut genug bewaffnet, um einem einfachen Dämon zu widerstehen.
    »Sie ist wirklich wunderschön«, sagte Zamorra leise.
    Nicole stieß ihm den Ellenbogen in die Seite. »Dann geh doch hin und frag sie nach ihrem Namen. Bestimmt ergibt sich eine Gelegenheit für ein kleines Tête-à-tête.«
    Das würde ich lieber unterlassen, meldete sich Fenrir zu Wort.
    »Wieso?«, spottete Nicole, »glaubst du etwa, unser berühmter Dämonenjäger wird mit einem normalen Schwarzblütigen nicht fertig?«
    Fenrirs Antwort ließ sie alle aufhorchen. Sie ist keine Dämonin. Sie ist auch kein Lebewesen. Sie denkt nicht einmal! - »Sehen wir sie uns doch einfach mal aus der Nähe an«, sagte Zamorra. »Vielleicht klären sich einige Fragen dann ganz von allein.«
    Sie warteten ab, bis die unbekannte Schönheit den Rand des Kreises erreicht hatte.
    Jetzt sah Zamorra, dass die Frau braune Augen hatte. Er meinte sogar, goldfarbene Tupfer in den

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