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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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habe einen Weg gefunden, wie wir die Schwarze Familie ohne großes Aufhebens erledigen können. Es bringt nämlich nichts, wenn wir uns mit einzelnen Dämonen rumschlagen. Das tun wir schließlich schon seit Jahren, und irgendwie scheint es, als würden der Hydra für jeden abgeschlagenen Kopf drei neue nach wachsen.«
    »Bestechende Einsicht«, stellte Julian fest. »Offenbar kapiert ihr endlich, dass es nur funktionieren kann, wenn man die Hölle von ganz anderer Seite angreift.«
    Uschi Peters musterte ihren Sohn stirnrunzelnd. Ob er damit auf das von ihm so beharrlich geheimgehaltene Projekt anspielte, das er nach eigenen Worten seit einiger Zeit verfolgte?
    »Du hast Recht, Julian«, fuhr Zamorra fort. »Wir müssen außergewöhnliche Wege gehen, und ich habe einen aufgetan. Einen, dessen Erfolgsaussichten phänomenal sind. Wir schlagen die Hölle dort, wo sie am verletzlichsten ist. Am Kopf!«
    Skeptisches Schweigen. Aber sowohl Ted Ewigk als auch Julian Peters verkniffen sich diesmal eine Antwort.
    »Ich habe einen Weg gefunden, direkt in Stygias Thronsaal einzudringen. Uns allen gemeinsam dürfte es keine Probleme bereiten, sie zu erledigen. Und wenn das geschafft ist, räumen wir mit dem Rest auf. Von oben nach unten.«
    »Also ein Enthauptungsschlag«, folgerte Pater Aurelian. Ihm war nicht anzusehen, ob ihm dieser Gedanke gefiel.
    »Da gibt es nur ein Problem«, wandte Julian ein. »Stygia ist zwar die Fürstin der Finsternis, aber sie herrscht nicht über die Hölle.«
    »Da hast du vollkommen Recht, aber der Posten des Ministerpräsidenten ist im Augenblick unbesetzt -was eine ideale Voraussetzung darstellt. Gegen LUZIFER selbst vorzugehen ist eine absurde Idee. Wir wissen nicht einmal, ob er sich wirklich in persona hinter der Flammenwand aufhält. Ich habe keine Lust, einem Phantom hinterher zu jagen.«
    Gryf sah Zamorra nachdenklich an. Hatte der vergessen, dass inzwischen Rico Calderone auf diesem Thron saß? Aber er äußerte sich nicht dazu.
    »Wobei noch zu klären wäre, wer von wem gejagt würde«, sagte Julian, sich einen giftigen Blick von Zamorra einfangend. Er seufzte. »Aber ich muss zugeben, dein Plan ist nicht schlecht. Wenn wir Stygia erledigen, ist die Schwarze Familie buchstäblich kopflos. Es wird Uneinigkeiten geben, Intrigen, Selbstzerfleischung, die wir ausnützen können.«
    Er scheint noch etwas zu wissen, was entweder Zamorra oder wir nicht wissen, denn er sagt auch nichts dazu. Dabei hält er sich doch immer wieder in der Hölle auf, dachte Gryf.
    »Du siehst also ein, dass ich Recht habe. Wie schön«, sagte Zamorra.
    »Nur hast du uns noch nicht erklärt, wie du direkt in den Thronsaal hineinkommen willst. Wenn es so einfach wäre, hätten es ja schon -zig Leute vor dir geschafft.«
    Zamorra grinste siegessicher. Jetzt kamen sie wieder auf Terrain, auf dem er sich sicher fühlte. »Ich habe nie gesagt, dass es einfach ist. Ich habe nur gesagt, dass wir es schaffen werden!«
    ***
    Fenrir hatte die Versammlung der Tafelritter nahezu kommentarlos verfolgt. Dass er geschwiegen hatte, war kein Ausdruck von Höflichkeit. Vielmehr verspürte er immer noch einen Rest von Unsicherheit, wie er sich Zamorra gegenüber verhalten sollte. Fenrir kannte den Meister des Übersinnlichen seit rund zwei Jahrzehnten, und der Druck und die Verantwortung, die mit der Organisation der Tafelrunde einhergingen, waren die einzige Erklärung, die er für Zamorras charakterliche Veränderung akzeptiert hätte. Sahen die anderen Freunde denn nicht, was mit Zamorra passiert war? Oder sah er, Fenrir, vielleicht Gespenster?
    Zamorra hatte die Besprechung mit dem Hinweis beendet, dass sie sich in einer Stunde im »Zauberzimmer« zusammenfinden würden. Von dort aus sollte das »Unternehmen Höllensturm«, wie er es nannte, starten. Fenrir fand diese Bezeichnung reichlich pathetisch, aber ein Name war weiß Gott das Letzte, worum er sich in dieser Situation gestritten hätte.
    Eine Stunde Zeit, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Das betraf insbesondere Zamorra, denn er war es, der die Beschwörung durchführte. Nur er kannte die Details.
    Fenrir hatte beobachtet, dass Nicole dem Professor folgen wollte, aber er hatte sie brüsk abgewiesen. Nicole war beleidigt von dannen gezogen.
    Beste Voraussetzungen für das riskanteste Unternehmen, das wir jemals auf die Beine gestellt haben, dachte Fenrir missmutig.
    Aber vielleicht war auch dieser Eindruck eines Zwists zwischen Zamorra und Nicole - nur Einbildung

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