Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0783 - Arena der Monster

0783 - Arena der Monster

Titel: 0783 - Arena der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
Vom Netzwerk:
leeres Geschwätz.« Sie legte eine kurze Pause ein, um ihre nächsten Worte eindringlicher klingen zu lassen. Es wirkte so, als müsse sie Atem holen. »Ich befehle euch, Avalon unverzüglich wieder zu verlassen. Wir möchten euch hier nicht sehen.«
    »Welch eleganter Rauswurf«, knurrte Asmodis.
    Die Herrin vom See wandte sich zum Schluss noch einmal an Merlins Bruder: »Asmodis, die Para-Spur hierher wirst du nie wieder verwenden, weil fremde Magie hier nicht erlaubt ist. Tust du es dennoch, ist es dein Tod.«
    »Ach ja?«, höhnte der Erzdämon. »Weißt du, was mit denen passiert ist, die mir gedroht haben?«
    Die Herrin vom See antwortete nicht darauf.
    »Hör auf«, befahl Merlin. Er zog Asmodis am Ärmel seiner Jacke. »Es ist besser, wenn wir nach Broceliânde gehen.«
    Er konzentrierte sich und nahm Tendyke und Asmodis mit. Im nächsten Augenblick befanden sie sich nicht mehr auf Avalon. Sie erreichten durch den Brunnen den Zauberwald.
    Klatschnaß kletterten sie hinaus. Aber Merlin wob einen Zauber, der sie und ihre Kleidung innerhalb von Sekunden trocknete.
    »Kannst du die Sachen vielleicht auch noch bügeln, Brüderchen?« fragte Asmodis spöttisch.
    Merlin grinste ihn jungenhaft an. »Seit wann so eitel, dunkler Bruder? Als Teufel gebietest du doch über Hitze und Dampf. Also ist das Bügeln deine Aufgabe.«
    »Ex-Teutel«, beharrte Asmodis. »So viel Zeit muss sein.«
    Merlin ging nicht weiter darauf ein, sondern fragte, was seine Begleiter über das Verschwinden Zamorras und seiner Gefährtin sowie die Mitglieder der dritten Tafelrunde herausgefunden hatten. Er schien tatsächlich endlich wieder normal zu sein.
    Robert Tendyke übernahm die Rolle des Erzählers.
    »Wir wissen also praktisch nichts. Niemand hat etwas gesehen«, fasste Asmodis nach Tendykes Bericht zusammen.
    Merlin presste die Lippen zusammen. Er überlegte kurz, dann fasste er einen Entschluss. »In diesem Fall werden wir der Spiegelwelt einen Besuch abstatten.«
    »Jetzt haben wir Zamorras Amulett auf Avalon vergessen«, warf Tendyke ein. »Es könnte sein, dass wir es noch dringend benötigen.«
    »Wer behauptet denn so was?«, grinste Merlin. Nach den langen Jahren seiner geistigen Schwäche kam es Tendyke wie ein Wunder vor, dass sein Onkel völlig wiederhergestellt war. »Ich musste mich nicht einmal nach dem Medaillon der Macht bücken. Ich brauchte es nur zu rufen.«
    Er hielt seine Rechte mit Merlins Stern in die Höhe.
    ***
    Schwefelklüfte Spiegelwelt
    Die schlanke, durchtrainierte Frau in der engen Lederbekleidung blickte ständig um sich, als sie durch diesen Teil der Hölle schlich. Sie wollte sicher sein, dass ihr niemand folgte; aber das war es nicht allein.
    Die Gegebenheiten hier waren ständigen Veränderungen unterworfen. Man konnte niemals sicher sein, sich wirklich in den Höllenklüften auszukennen. Diese Selbstüberschätzung war schon vielen zum Verhängnis geworden.
    Und wer sollte einen Dämon daran hindern, ihr aufzulauern? Niemand sonst befand sich in der Nähe. Sie wäre das perfekte Opfer für Dämonen oder deren Hilfskräfte, denen der neue Fürst der Finsternis nicht passte. Sie gehörte zu Zamorra, aber den magisehen Kräften der Höllenkreaturen hatte sie im Zweifelsfall nichts entgegenzusetzen.
    Nicole Duval schüttelte den Kopf über ihre Gedanken. Wenn sie so dachte, konnte sie auch laut pfeifend durch die Schwefelklüfte gehen, wie ein Kind, das Angst vor der Dunkelheit hat. Sie hatte vorher gewusst, das der Aufenthalt in der Hölle lebensgefährlich war.
    Also Schluss mit diesen trüben Gedanken!, befahl sie sich. Sie hatte ein Ziel vor Augen, und das lautete, Zamorra zu schaden. Aus diesem Grund hatte sie gerade die stärkste Waffe der Mitglieder der Tafelrunde an sich genommen.
    Duval wusste als Einzige, wo Ted Ewigks Dhyarra-Kristall 13. Ordnung lag. Der Dhyarra war eine unglaublich starke Waffe. Sie selbst hatte ihn erst vor kurzem sicher verstaut.
    Dhyarras waren blau funkelnde Sternensteine, die ihre magische Kraft aus Weltraumtiefen bezogen. Um sie zu benutzen, musste der Ausführende sie mit unmittelbarem Hautkontakt berühren und eine klare, bildhafte Vorstellung von dem haben, was durch die Magie bewirkt werden sollte. Das bedingte starke Konzentration und Eantasie. Die Kristalle waren in Ordnungsklassen eingeteilt. Um einen Dhyarra benutzen zu können, bedurfte es eines entsprechenden Para-Potenzials. Ein zu starker Kristall brannte seinem Benutzer das Gehirn aus und tötete ihn

Weitere Kostenlose Bücher